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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Idee. Man munkelte von einer Auktion.
    So viel hatte sich binnen achtzehn Stunden ereignet.
    Mit Charon auf dem Arm ging Sam ins Haus, schloss gewohnheitsmäßig die Haustür ab und stieg die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf. Sie ließ die Tür einen Spaltbreit offen, damit der Kater nach Belieben ein und aus gehen konnte und nicht vor der Tür maunzte und kratzte. Tys Hose hing über dem Fußende des Betts. Er war noch nicht aus ihrem Haus ausgezogen, und Sam war nicht sicher, ob sie es überhaupt wollte. Sie passten gut zueinander, sagte sie sich, während sie aus dem Strandkleid und der Unterwäsche schlüpfte. Sie schlenderte ins Bad und drehte die Dusche auf. Durch das Fenster, das sie gekippt hatte, um den Wasserdampf hinauszulassen, hörte sie Hannibals vertrautes Bellen. Hannibal hielt unentwegt Ausschau nach Eichhörnchen und allen möglichen anderen Tierchen. Sam schaltete das Radio ein und hörte Ramblin’ Robs raue Stimme, die dem Publikum erklärte, er würde jetzt ins Archiv gehen und mit einem Patsy-Cline-Hit zurückkommen. Der erste Anrufer, der das Jahr nennen könne, in dem der Song in den Charts war, erhalte als Preis einen Becher mit der Aufschrift WSLJ .
    Sam wickelte sich ein Handtuch um den Kopf und trat unter die pulsierenden Wasserstrahlen. Sie schloss die Augen und versuchte, ihre Dämonen zu verscheuchen. Wie hatte ihr entgehen können, dass Melanie neidisch auf sie war? Wie hatte sie Nacht für Nacht mit dem Mädchen zusammenarbeiten, ihr Haus und ihren Kater ihrer Obhut anvertrauen können? Sie dachte an David. Sein Betrug war noch schlimmer. Er hatte das Problem mit John ausnutzen wollen, in der Hoffnung, sie zurück in seine Arme zu zwingen.
    Sie hatte sogar einen Anruf von ihrem Exmann erhalten – Jeremy Leeds, der bedeutende Professor, hatte ihr sagen wollen, dass ihm leidtue, was sie habe durchmachen müssen. Doch Sam bezweifelte, dass Jeremy jemals etwas leidgetan hatte.
    Sie seifte sich ein und hörte Patsy Clines klare, melancholische Stimme über das Rauschen der Dusche hinweg. Am meisten beschäftigte sie Kent Seger, ein Mann, der besessen gewesen war, von seiner Schwester und dann von Samantha. Er hatte Sam die Schuld an Annies Tod gegeben, doch tatsächlich hatte er seine Schwester umgebracht, hatte den Mord wie einen Selbstmord erscheinen lassen, denn er war eifersüchtig auf Ryan Zimmerman gewesen, den Jungen, von dem er nicht gewusst hatte, dass er sein Halbbruder war.
    Widerlich, das alles war so widerlich!
    Sam spülte die Seife ab und dachte an Estelle, die am Vorabend in ihrem Pool gefunden worden war – tot. Sie hatte Selbstmord begangen, weil sie einen neuerlichen Skandal nicht verkraftet hätte. Als Ty ihren ersten Mann, Annies Vater Wally, benachrichtigt hatte, war dieser schockiert gewesen und hatte sich selbst die Schuld an allem gegeben.
    Eine Menge Leute waren an diesem Tag auf dem Schuldtrip …
    Als Sam die Hähne zudrehte, hörte sie, wie die Hintertür geöffnet wurde. Wahrscheinlich hatte Ty mittlerweile an ihrem Steg angelegt und betrat nun ihr Haus. Sie zog sich das Handtuch vom Kopf und schlüpfte in ihren Bademantel. »Ich habe noch nicht mit Kochen angefangen. Schenk dir erst einmal einen Drink ein«, rief sie die Treppe hinunter, während sie den Gürtel knotete und aus dem Fenster schaute. Am Horizont sah sie die vertrauten Masten und Segel der Strahlender Engel.
    Aber das war unmöglich. Wie konnte die Schaluppe noch auf dem Wasser dahingleiten, obwohl Sam sicher war, gehört zu haben, wie unten eine Tür geöffnet wurde? Wie eine abgeschlossene Tür geöffnet wurde! Die feinen Härchen in ihrem Nacken sträubten sich. »Ty?«, rief sie und schalt sich selbst eine dumme Kuh. Kent Seger war im Krankenhaus, und Ryan Zimmerman war von jeglichem Verdacht freigesprochen worden. Außerdem besaß niemand außer ihr und Ty einen Schlüssel zum Haus.
    Dann vernahm sie Schritte. Eilig stieg jemand die Treppe herauf. O Gott. Ihr Herz schlug heftig. Panik stieg in ihr auf. Sie sah aus dem Fenster, sah das Segelboot, das dem Ufer zustrebte. Ty stand am Steuer, Sasquatch saß neben ihm. Charon schlüpfte fauchend durch die offene Schlafzimmertür und verkroch sich unter dem Bett.
    Sam suchte das Zimmer verzweifelt nach einer Waffe ab. Das Fenster … Wenn sie Ty doch ein Zeichen geben könnte! Sie zog den Vorhang zurück und hörte die Tür knarren.
    »Du Miststück!«
    Johns Stimme. Nein!
    »Ty!«, brüllte sie und fuhr dann herum. Der Einbrecher stand

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