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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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direkt hinter ihr, ein großer Mann mit dunkler Sonnenbrille und einem kalten, höhnischen Lächeln. »Wer bist du?«
    »Dein schrecklichster Albtraum«, sagte er, und sie bemerkte das Taschentuch in seiner Hand.
    Ein übler Geruch umwehte ihn. »Raus hier!«, schrie sie, und ihr Blut war kalt wie Eis. Sie hielt erneut wild nach einer Waffe Ausschau und erblickte die Lampe. Doch bevor sie sie ergreifen konnte, war er über ihr. Er hielt sie fest und versuchte, ihr den widerlichen Lappen aufs Gesicht zu pressen.
    Sie trat um sich, kratzte und schrie, kämpfte wie eine Tigerin, doch er war so stark, dass er sie mit einem Arm festhalten und mit der freien Hand das Tuch auf ihr Gesicht drücken konnte. Sie bekam keine Luft, der Geruch, der grauenhafte Äthergeruch drang in ihre Nase und brannte in ihrem Hals. Ihre Augen tränten, sie hustete, konnte nicht atmen.
    Der Geruch war übermächtig.
    Sie versuchte zu schreien, was nur zur Folge hatte, dass sie noch mehr von dem Betäubungsmittel inhalierte. Schwärze wollte sich in ihr Bewusstsein senken. Sie kratzte durch sein Gesicht, und er lachte. Die Dunkelheit kam und ging. Ihre Arme und Beine waren so schwer, sie konnte die Augen nicht mehr offen halten und nicht mehr kämpfen.
    Sie sah sein Lächeln und registrierte aus den Augenwinkeln ein blutrotes Blinken, das von einer Perlenschnur ausging.
     
    »Wir haben den Falschen!« Bentz starrte auf die Krankenkarte am Fußende von Kent Segers Bett und fluchte unflätig. Ein uniformierter Wachtposten stand an der Tür des privaten Krankenzimmers, man hatte Polizisten in Zivil an diversen Punkten im Krankenhaus stationiert, aber das war jetzt unwichtig. Der Typ in dem Bett, angeschlossen an eine Vielzahl von Schläuchen, war nicht Kent Seger.
    »Den Falschen?« Montoya aß eine Tüte Chips, die er sich in der Cafeteria aus dem Automaten gezogen hatte.
    »Sieh dir die Blutgruppe an.«
    »Aber –«
    »Ich weiß nicht, wer zum Teufel dieser Kerl ist, aber er ist nicht Kent Seger, und er ist nicht John. Wir haben uns reinlegen lassen.« Bentz rannte aus dem Zimmer. »Bleib, wo du bist«, wies er den Posten an. »Lass niemanden rein oder raus. Nicht mal einen Arzt.«
    »Aber –«
    »Warum zum Henker hat denn niemand seine Blutgruppe geprüft?« Bentz zerrte sein Handy aus der Tasche und lief zum nächsten Ausgang.
    Montoya folgte ihm dicht auf den Fersen. »Und wer ist er dann?«, fragte er, rannte zu seinem Wagen.
    »Das ist jetzt egal. Egal ist allerdings nicht, dass unser Mann immer noch frei herumläuft.«
    Bentz gab die Nummer der Einsatzleitung ein. »Ruft die Polizei in Cambrai an. Schickt jemanden raus zu Samantha Leeds’ Haus am Lake View Drive, und zwar sofort.« Er setzte sich hinters Steuer.
    »Ich kann fahren«, bot Montoya an.
    »Kommt nicht infrage. Du bist zu langsam. Steig ein.«
    Montoya hatte sich noch nicht einmal angeschnallt, da drehte Bentz schon den Zündschlüssel herum, trat aufs Gas, raste wie der Teufel vom Parkplatz und schaltete die Sirene ein. Er warf Montoya sein Handy zu. »Ruf Samantha Leeds an. Sag ihr, was los ist.«
    Während Montoya auf die Verbindung wartete, nahm Bentz Funkverbindung mit der Polizei auf und informierte die anderen Einheiten über die neuen Entwicklungen.
    »Da meldet sich niemand«, sagte Montoya.
    »Verdammte Scheiße! Dann versuch’s bei Ty Wheeler … auf dem Festnetz oder dem Handy. Ruf die Auskunft an, aber krieg ihn irgendwie an die Strippe!« Er bog zu schnell um eine Kurve, und die Reifen kreischten. Die Fahrt nach Cambrai dauerte für gewöhnlich zwanzig Minuten. Wenn er Glück hatte, schaffte er es in fünfzehn.
    Er konnte nur hoffen, dass er nicht zu spät kam.
     
    Ty erblickte Sam am Fenster. Sie winkte. Nein … sie zog den Vorhang zurück und rief ihm etwas zu. Dann sah er den Schatten – jemand war bei ihr im Badezimmer. Jemand, der schwarz gekleidet war. Jemand, der eine dunkle Sonnenbrille trug. Sam wehrte sich. Schrie. Wurde angefallen. Und er konnte nicht zu ihr. In dem Wissen, dass er es nie im Leben rechtzeitig schaffen konnte, holte er die Segel ein, warf den Motor an und gab Vollgas.
    Er behielt das Fenster im Auge, ergatterte nur hier und da einen flüchtigen Blick auf das Grauen, das er überwunden geglaubt hatte. Nun wusste er, dass der Unhold noch auf freiem Fuß war. Irgendwie war die Bestie entwischt, und jetzt tötete er Samantha vor seinen Augen.
    »Das schaffst du nicht, du Schwein«, gelobte Ty, umklammerte das Steuerrad, und die

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