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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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schloss die Augen und ließ die warmen Strahlen auf ihren Körper prasseln.

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    4 . Kapitel
    W as zum Teufel war letzte Nacht hier los?« Eleanors Stimme bebte vor Zorn, ihr Gesicht glich einer starren Maske, und entschlossen, eine Erklärung zu bekommen, folgte sie Sam die Aorta von WSLJ entlang.
    »Du hast von dem Anrufer gehört?« Sam stellte ihren tropfnassen Schirm und die Krücke in der Garderobe ab.
    »Du lieber Himmel, die ganze verfluchte Stadt weiß Bescheid! Das Gespräch wurde im Radio gesendet, hast du das vergessen? Wer war er, und warum zum Teufel ist er nicht ausgesiebt worden?«
    »Er hat Melanie reingelegt. Es ging um das Thema Urlaub, und er wollte angeblich über das Paradies reden …«
    »So viel weiß ich auch«, schnappte Eleanor und kniff die Lippen zusammen. Sam streifte ihren Regenmantel ab. »Ich habe mir das Band wohl ein halbes Dutzend Mal angehört. Was ich von dir wissen will«, sie zeigte mit einem langen Finger anklagend auf Sam, »ist, ob du den Kerl kennst und ob du eine Ahnung hast, was er will?«
    »Nein.«
    »Aber da ist noch etwas.« Eleanor heftete ihre dunklen Augen auf Sams Gesicht. »Etwas, das du mir nicht sagst. Hat diese Sache irgendwas mit deinem Unfall in Mexiko zu tun?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Was ist mit deinem Exmann?«
    »Ich glaube nicht, dass sich Jeremy zu Drohanrufen hinreißen lassen würde. Das ist unter seinem Niveau.«
    »Aber er wohnt noch hier, oder? Hat doch eine Professur an der Tulane-Universität bekommen.«
    »Gib’s auf, Eleanor. Jeremy hat wieder geheiratet. Was zwischen uns war, liegt lange, lange zurück«, entgegnete Sam.
    »Nun, aber irgendwer aus deiner näheren Umgebung ist verantwortlich für diesen Anruf, und ich will wissen, wer das ist. Wenn wir von hier aus doch Anrufe lokalisieren könnten! Ich habe das bereits angeregt, aber George ist so verdammt geizig.«
    Sam lächelte unverhohlen zynisch. »Vielleicht ist das Glück uns hold. Vielleicht ruft John noch mal an.«
    Eleanor verfolgte sie um die Ecken des Korridors herum bis in den Küchenbereich, wo Kaffee in der Kaffeemaschine bereitstand. Der Duft von Chili, das sich jemand zum Mittagessen aufgewärmt hatte, hing noch in der Luft. Der Raum war zweckmäßig eingerichtet, in seiner zweihundertjährigen Geschichte wohl ein halbes Dutzend Mal umgebaut worden und enthielt nichts weiter als drei runde Tische, ein paar Stühle, Mikrowelle und Kühlschrank. Falls dieses Zimmer je einen Reiz gehabt hatte, war er schon vor langer Zeit in Plastik, Vinyl und grellweißer Farbe erstickt. Der einzige Hinweis auf den früheren Charme des gesamten Gebäudes bestand in den Fenstertüren mit den originalgetreuen schmiedeeisernen Ziergittern, die früher auf eine kleine Veranda sieben Stockwerke über der Stadt hinausgeführt hatten. Jetzt waren die Türen verschlossen und doppelt verriegelt.
    Sam hinkte zur Kaffeemaschine und schenkte sich eine Tasse ein.
    »Wann wirst du den Gips los?«, erkundigte sich Eleanor, die ihr aufbrausendes Temperament offenbar wieder in den Griff bekommen hatte.
    Sam goss Kaffee in Eleanors Lieblingsbecher mit dem Aufdruck: Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Sie ließ sich nicht einlullen und wusste, dass das Thema Drohanruf noch längst nicht abgehakt war. Sie kannte ihre Chefin: Eleanor war wie ein Pitbull, der sich in eine Wade verbissen hat. Wenn etwas sie beschäftigte, ließ sie nicht locker, bis die Angelegenheit zu ihrer Zufriedenheit geklärt war. »Morgen Vormittag soll ich eigentlich von dem Ding befreit werden.« Sie hob das Bein mit dem Gips. »Sofern ich den Arzt überzeugen kann, dass es mir bedeutend besser geht, wenn ich keine zusätzlichen fünf Pfund mit mir herumschleppen muss. Um elf Uhr habe ich einen Termin bei meinem Orthopäden.«
    »Gut.« Eleanor rückte sich einen Stuhl zurecht und ließ sich darauf nieder. Sie bedeutete Sam, sich ebenfalls zu setzen. »Der Sender wird seit dem Anruf dieses Spinners gestern Abend förmlich mit Anrufen und E-Mails überschüttet. Belagert geradezu. Den ganzen Tag über stehen die Telefone nicht still.« Ihre dunklen Augen blitzten, und sie umfasste mit ihren schlanken Fingern den angeschlagenen Keramikbecher. »George ist völlig aus dem Häuschen.«
    »Sieht ihm ähnlich«, bemerkte Samantha, sank auf den Stuhl und sah den Eigentümer des Senders vor sich. Groß, dunkelhaarig und gut aussehend, unverkennbar mit einem silbernen Löffel im Mund geboren, sorgte sich George ständig um

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