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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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und … Mist.«
    »Und ist Ihnen irgendwas merkwürdig vorgekommen?«
    »Alles, Mann!«
    Das führte zu nichts. »Was ist mit der anderen Mieterin? Cindy. Wo ist sie?«
    »Weiß nicht«, murmelte Denise. »Sie und Rosa hatten vor etwa einer Woche Streit. Cindy ist abgehauen. Hab sie seitdem nicht mehr gesehen.«
    »Sie hat sich nicht gemeldet?«, wollte Bentz wissen.
    »Nein! Hat auch nicht ihren Anteil an der Miete bezahlt. Aber ich bin froh, dass wir sie los sind. Sie konnte einem auf die Nerven gehen.«
    Bentz stellte noch weitere Fragen, erfuhr jedoch nichts Neues.
    Marvins Geschichte deckte sich weitgehend mit Denises. Während die Nachtstunden rasch verstrichen und der Morgen nahte, verhörten Bentz und Montoya die restlichen Bewohner der Riverview-Apartments. Niemand gab an, Rosa in Begleitung eines Mannes getroffen zu haben, und keiner hatte einen einzelnen Mann aus dem Haus kommen sehen. Bentz vermutete, dass hier so viele Leute ein und aus gingen, dass der Kerl keinem Mieter aufgefallen war.
    Als er und Montoya zurück aufs Revier fuhren, war es schon heller Tag. In den Straßen wimmelte es von Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit waren. Nur ein paar Wolken zeigten sich am Himmel, und die Sonne brann- te schon jetzt aufs Pflaster und spiegelte sich in den Motorhauben der Autos. Hupen ertönten, Motoren surrten, und Fußgänger bevölkerten die Überwege und traten hinter geparkten Fahrzeugen hervor. New Orleans war erwacht. Notgedrungen fuhr Montoya langsamer als sonst und überschritt das Tempolimit höchstens geringfügig.
    Zurück in seinem Büro riss sich Bentz die Krawatte hinunter und nahm sich Zeit, die Akten noch offener Fälle durchzugehen. Er brauchte nicht lange, um die Unterlagen und Dateien zu Cherie Bellechamps aufzustöbern, jener Prostituierten, die vor ein paar Wochen tot aufgefunden worden war. Sie hatte in ihrem schäbigen Apartment gelegen, so positioniert, als würde sie beten, einen verunstalteten Hunderter auf dem Nachttisch, eine geladene Waffe in der Schublade, bei taghellem Lampenlicht und laufendem Radio. Die Spurensicherung hatte Schmutz, Haare, Sperma und Fingerabdrücke sichergestellt. Der Täter war offenbar nicht darauf bedacht gewesen, keine Spuren zu hinterlassen.
    Der Exmann, Henry Bellechamps, der auf der anderen Seite von Lake Pontchartrain lebte, war der Hauptverdächtige gewesen, doch dank eines hieb- und stichfesten Alibis und mangels irgendwelcher Verbindungen zu dem Verbrechen wurde er lediglich verhört und dann auf freien Fuß gesetzt. Die zuständige Polizeibehörde in Covington war angewiesen worden, ihn im Auge zu behalten, doch das hatte bislang nichts ergeben. Henry Bellechamps schien ein mustergültiger Staatsbürger zu sein.
    Bentz rieb sich das stoppelige Kinn und massierte seinen verspannten Nacken. Er musste den Kerl überprüfen, feststellen, was dieser an jenem Abend getrieben hatte, doch er ging davon aus, dass der Fernfahrer sauber war.
    Im Fall Bellechamps hatte die Spurensicherung Dutzende von Fingerabdrücken gefunden, durch die der Kreis der Verdächtigen erweitert wurde. Sie alle beschworen, dass Cherie Bellechamps noch äußerst lebendig gewesen sei, als sie sie zum letzten Mal gesehen hätten. Ihre Alibis bestätigten, dass sie zur Tatzeit nicht in der Wohnung gewesen waren. Und die Haarproben und Blutgruppen stimmten nicht mit denen des Täters überein. So konnte der Fall bislang noch nicht aufgeklärt werden.
    Bentz blickte ärgerlich auf den Computermonitor, auf dem Cheries Leiche zu sehen war. Die Haltung glich so deutlich jener von Rosa Gilette, dass die Morde in einem Zusammenhang stehen mussten. Sie waren sich auf beinahe unheimliche Weise ähnlich.
    Na wunderbar,
dachte er sarkastisch, während der Ventilator ihm heiße Luft in den Nacken trieb.
Genau das, was diese Stadt braucht: einen Serienmörder.

[home]
    6 . Kapitel
    H aben Sie schon den neuen Nachbarn kennen gelernt?«, fragte Mrs. Killingsworth, deren Hund, ein kleiner Mops mit eingedrückter Schnauze und vorspringenden Augen, schnaufend in einem ihrer Blumenbeete buddelte. »Hannibal, hör auf damit!« Der Mops beachtete sie gar nicht und stürzte sich auf einen frisch aufgeworfenen Erdhügel. »Er hört einfach nicht auf mich!«
    Mrs. Killingsworth, eine matronenhafte Frau, die unablässig im Overall ihres Mannes im Garten arbeitete, lud eine Ladung Torf auf ihre Schubkarre. Sie war auf dem Weg hinters Haus, blieb nun jedoch bei Samantha stehen, die sich abmühte, ihren

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