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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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beschäftigt. Nichts schien zusammenzupassen.
    Wer zum Teufel war John?
    Worin bestand der Zusammenhang zwischen ihm und Annie Seger?
    Warum gab sich eine Frau als ein Mädchen aus, das schon seit neun Jahren tot war?
    Gab es eine Beziehung zwischen dem, was sich beim Radiosender zutrug, und den Morden im Französischen Viertel – oder waren die Übereinstimmungen nur Zufall? Bentz hatte sich bereits mit Männern vom FBI unterhalten, hatte sogar Norm Stowell angerufen, einen Mann, mit dem er in L.A. zusammengearbeitet hatte und der einmal Profiler bei Quantico gewesen war. Stowells Instinkte hatten sich öfter als ein Mal als goldrichtig erwiesen. Bentz vertraute Stowells Meinung mehr als der des Jungen, dem der Fall zugewiesen worden war. Stowell hatte versprochen, die Informationen durchzusehen, die Bentz ihm gefaxt hatte, und sich dann wieder zu melden.
    Bentz nahm einen weiteren tiefen Zug aus seiner Zigarette und bremste vor einer roten Ampel in der Nähe des Lafayette Square. Das Rauchen förderte seine Konzentrationsfähigkeit, und er brauchte nun weiß Gott alles an Konzentration, was er aufbringen konnte.
    Er dachte an Samanthas Exfreund aus Houston, David Ross. Wie passte er ins Bild? Die Ampel sprang auf Grün, und Bentz gab Gas. Dann war da noch Ty Wheeler, ein Mann, der, wie Bentz spürte, nicht ganz sauber war. Etwas an dem Kerl störte ihn. Was Männer anging, ließ Samanthas Geschmack einiges zu wünschen übrig. Wie war das zu erklären?
    Er wusste aus eigener Erfahrung, dass rationales Denken kaum eine Rolle spielte, wenn es um Lust und Liebe ging. Unglücklicherweise neigten die meisten Menschen, er selbst inbegriffen, dazu, diese beiden Emotionen zu verwechseln.
    Und das führte gewöhnlich in die Katastrophe.
    Samantha Leeds’ Liebesleben war das Paradebeispiel dafür.

[home]
    20 . Kapitel
    S am schob ihre Ausgabe von »Das verlorene Paradies« auf die eine Seite ihres Schreibtisches. Die letzten zwei Stunden hatte sie im Arbeitszimmer verbracht und den Text zum großen Teil überflogen, doch dann war sie zu dem Schluss gekommen, dass sie sich irrte. Ihre Annahme, dass sich John auf dieses Werk bezog, fand keine Bestätigung. Zumindest konnte sie keine Verbindung entdecken. Hinter ihren Augen bauten sich Kopfschmerzen auf, und sie schaltete die Schreibtischlampe aus. Draußen breitete sich die Dämmerung über den See und ihren Garten. Die Schatten wurden tiefer, die ersten Sterne blinkten.
    Wer war John? Sie griff nach einem Kuli und drehte ihn zwischen den Fingern. Was wollte er? Ihr Angst machen? War das alles nur ein Spiel für ihn? Oder ging es um mehr, trachtete er ihr wirklich nach dem Leben? Sie wollte sich gerade einen Text über die Psyche des Stalkers vorknöpfen, da läutete das Telefon so laut, dass sie zusammenzuckte.
    Beim zweiten Klingeln nahm sie den Hörer ab. »Hallo?«, sagte sie, erwartete jedoch keine Antwort. Schon zweimal hatte sie zuvor zum Hörer gegriffen, und niemand hatte sich gemeldet. Seitdem war sie nervös, zumal heute Donnerstag war, Annie Segers Geburtstag.
    »Hi, Sam«, rief jemand fröhlich.
    »Corky!« Es tat so gut, die Stimme ihrer Freundin zu hören. Samantha lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, blickte lächelnd aus dem Fenster und beobachtete ein Eichhörnchen, das von einem dicken Ast einer Eiche zum anderen hüpfte. »Was gibt’s?«
    »Ich dachte, ich lasse mich mal wieder hören. Meine Mom hat gestern aus L.A. angerufen. Im Countryclub hat sie deinen Dad getroffen, und er sagte, du hättest Probleme. Du hättest dir in Mexiko eine Beinverletzung zugezogen und würdest jetzt von irgendeinem widerlichen Stalker belästigt.«
    »Der Buschfunk scheint zu funktionieren.«
    »Wenn meine Mom was Neues hört, mit Lichtgeschwindigkeit. Also, was ist los?«
    Sam seufzte, stellte sich das Gesicht ihrer Freundin vor und wünschte sich, dass Corky in ihrer Nähe wohnte. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ich habe gerade viel Zeit, also schieß los.«
    »Du willst es so.« Sam informierte Corky über die jüngsten Vorfälle, erzählte ihr von John, Annie, den Anrufen, dem verunstalteten Foto, der Karte.
    »Heilige Maria, Mutter Gottes, und heute ist der Geburtstag dieses Mädchens?«, hakte Corky nach, und Sam stellte sich den besorgten Ausdruck in den Augen ihrer Freundin vor.
    »Sie wäre fünfundzwanzig geworden.«
    »Vielleicht solltest du einen Leibwächter einstellen.«
    »Das hat man mir schon nahe gelegt«, antwortete Sam trocken. »Und auch, dass

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