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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich meine Katze durch einen Rottweiler ersetzen sollte.«
    »Und wenn du bei David einziehst?«
    Sam schnaubte und warf einen Blick auf das gerahmte Foto von David, das noch immer neben dem Anrufbeantworter auf ihrem Schreibtisch stand. Gut aussehend, ja. Zum Heiraten geeignet – nein. »Selbst wenn David in New Orleans leben würde, käme das nicht infrage.« Um sich selbst zu beweisen, dass es ihr ernst war, nahm sie das Foto von David vom Schreibtisch und schob es in die unterste Schublade. »Es ist aus.«
    »Aber du bist doch mit ihm nach Mexiko gefahren.«
    »Ich habe ihn dort getroffen, und es hat sich als Albtraum erwiesen. Nach allem, was geschehen ist, kann ich froh sein, wenn David und ich Freunde bleiben. Das Merkwürdige ist, dass die Polizeibeamten sogar in Erwägung ziehen, er könnte etwas mit den Anrufen zu tun haben, die ich erhalte.«
    »David Ross?« Corky lachte. »Ausgeschlossen. Wenn sie ihn kennen würden, wären sie erst gar nicht auf die Idee gekommen.«
    »Außerdem wohnt er ja in Houston.«
    »Okay, also David fällt als Leibwächter aus. Aber wer könnte den Job dann übernehmen? Hast du nicht irgendeinen großen, starken Freund, der für eine Weile bei dir einziehen könnte?«
    Sofort entstand Ty Wheelers Bild vor Sams innerem Auge. »Nein. Außerdem brauche ich keinen Mann, der –«
    »Was ist mit Pete?«
    Sam schaute zu ihrem Examensfoto hinüber. »Du machst wohl Witze! Seit Jahren hat kein Mensch Pete zu Gesicht bekommen.«
    »Ich schon. Neulich habe ich ihn getroffen.«
    »Was?« Sam traute ihren Ohren nicht. »Sprichst du von meinem Bruder?«
    »Ja.«
    »Aber … aber …« Dutzende von Emotionen stürmten auf sie ein, und sofort traten ihr Tränen in die Augen. Bis zu diesem Moment war ihr nicht bewusst gewesen, wie sehr sie unter dem Verschwinden ihres Bruders litt. »Tut mir leid, Corky, aber das haut mich um. Er macht sich nicht einmal die Mühe, zu Weihnachten oder zu Dads Geburtstag anzurufen … Geht es ihm gut?«
    »Er sah aus, als sei er fit wie ein Turnschuh.«
    »Warum hat er sich denn nie gemeldet? Wo hat er gesteckt, was treibt er so?«
    »Hey, Moment mal. Eine Frage nach der anderen«, bremste Corky ihre Freundin, und Sam zwang sich, ihre überbordenden Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
    »Du hast ja Recht«, lenkte sie ein. »Fangen wir von vorn an. Wo hast du Pete getroffen?«
    »Hier in Atlanta in einer Bar. Letztes Wochenende. Ich konnte es nicht fassen.«
    Ich fasse es auch nicht. Sam wurde es eng in der Brust. »Was für einen Eindruck machte er?«
    »Einen guten. Er sah wirklich blendend aus – aber er hat ja schon immer blendend ausgesehen. Selbst damals, als er Drogen nahm.«
    Eine Pause entstand, und Sam griff nach dem Schnappschuss von ihrer Familie.
Du gefühlloser Scheißkerl!,
dachte sie ärgerlich. Wie oft hatte ihr Vater angerufen und nach ihm gefragt! Hundertmal? Zweihundertmal?
    »Anscheinend ist er mit sich ins Reine gekommen«, fuhr Corky fort. »Aber er hat mir keine Telefonnummer gegeben und nicht gesagt, wo er zu erreichen ist. Ich habe ihm nahe gelegt, dich anzurufen, und er sagte, er wolle es sich überlegen.«
    »Wie nett von ihm.«
    »Hey … hab doch ein wenig Verständnis. Ich glaube nicht, dass er ein schönes Leben hat.«
    »Du hast schon immer für ihn geschwärmt«, warf Sam ihr vor.
    »Ja, das stimmt. Früher. Aber wer hat nicht für ihn geschwärmt? Er ist immer noch zum Sterben schön.«
    »Wenn du meinst.«
    »Okay, ich gebe es zu: Ich stehe nun mal auf attraktive Männer.«
    »Und verfällst jedem gleich mit Haut und Haar.«
    Corky lachte. »Kann sein.« Sie seufzte vernehmlich. »Wenn es kein Ferngespräch wäre, würde ich ständig in deiner Sendung anrufen und dich um gute Ratschläge für mein Liebesleben anflehen.«
    »Ganz bestimmt«, sagte Sam und kicherte. Corky fehlte ihr so sehr! Und in gewisser Weise fehlte Peter ihr auch.
    »Im Gegensatz zu dir habe ich die Hoffnung auf die große Liebe noch nicht aufgegeben.«
    »Im Gegensatz zu mir bist du keine Realistin«, entgegnete Sam. Charon sprang auf ihren Schoß und begann zu schnurren.
    »Pete hat nach dir gefragt, Sam.«
    »Tatsächlich?« Wieder stürzten die unterschiedlichsten Gefühle über sie herein, und keins davon war besonders positiv. »Und was ist mit Dad? Hat Pete nach ihm gefragt? Du weißt ja, Dad hat seit Jahren nichts von ihm gehört.«
    »Hm, nein, auf deinen Vater ist er nicht zu sprechen gekommen.«
    »Versteht sich.« Sam empfand eine völlig

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