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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Amerikaner sicherer geworden war. Die Wahrheit war, dass genau das Gegenteil zutraf. Niemals war die Welt unsicherer als heute. Ryan warf einen Blick auf seine Uhr. In zehn Minuten würde er ins Oval Office gehen und sich gemeinsam mit dem Präsidenten auf das Gespräch vorbereiten, welches in einer halben Stunde beginnen sollte. Teilnehmer der Besprechung waren der Stabschef und der Rechtsberater des Präsidenten, der Außenminister sowie der Direktor des FBI und des Secret Service. Thema war die aktuelle Bedrohung einer Verschwörung gegen die amtierende Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Beteiligt an dieser Verschwörung waren unter anderem der Vizepräsident, der Verteidigungsminister, der Direktor der NSA sowie der Direktor der CIA. Ryan lief es eiskalt den Rücken hinunter, als er an die folgenden Tage und Wochen dachte. Nicht nur die Zukunft der USA stand auf dem Spiel. Die Zukunft der ganzen Welt war in Gefahr.
Washington, DC, 30. August, 07.45 Uhr
    Präsident Clifford lief unruhig in seinem Büro auf und ab. Dann warf er in einer verzweifelten Geste die Hände in die Luft.
    â€žWas zum Teufel wollen die damit erreichen?“, machte er seinem Zorn Luft.
    â€žDas liegt, denke ich, auf der Hand“, antwortete der Außenminister für die anderen. „Sie wollen dich aus dem Amt werfen, um ihre perversen Pläne endlich umsetzen zu können. Das können sie nämlich mit dir als Präsidenten nicht.“
    Clifford blieb stehen und sah die Anwesenden der Reihe nach an. Dann blieb sein Blick auf Scott Wilson, seinem Rechtsberater, haften. „Scott. Können die mich so einfach aus dem Weißen Haus werfen?“
    â€žNun, Mister President, ein Amtsenthebungsverfahren ist eine schwierige Sache. Erst dreimal gab es in der Geschichte unseres Landes ein solches Verfahren.“ Wilson machte eine Pause und dachte nach. „Drei Gründe gibt es, die ein Amtsenthebungsverfahren rechtfertigen würden: Landesverrat, Bestechung oder ein Verbrechen, wobei eine Beteiligung oder das Vertuschen eines Verbrechens auch ausreichen kann.“ Er sah in die Runde. „Soweit ich das beurteilen kann, hat sich der Präsident keines dieser möglichen Vorwürfe schuldig gemacht. Von daher glaube ich nicht, dass uns aus dieser Ecke Gefahr droht.“
    Präsident Clifford nahm gegenüber Laymann Platz und sah seinen Freund an. „Was meinst du, Josh? Was haben die vor?“, fragte er ihn.
    Der wechselte einen schnellen Blick mit Wilson. Dann sah er den Präsidenten wieder an. „Ich denke, sie werden versuchen, die fünfundzwanzigste Verfassungsergänzung anzuwenden“, antwortete Laymann mit besorgter Miene.
    Der Präsident runzelte die Stirn.
    â€žKann mir mal einer auf die Sprünge helfen?“
    â€žUm es kurz zu machen, Mister President“, schaltete sich der Rechtsberater wieder ein „In § 5 der fünfundzwanzigsten Verfassungsergänzung heißt es wörtlich: Wenn der Vizepräsident und eine Mehrheit des Kabinetts befinden, dass der Präsident nicht in der Lage ist, Rechte und Pflichten seines Amtes wahrzunehmen, hat der Vizepräsident sofort die Amtsgeschäfte zu übernehmen.“
    Die Stille, die nun eintrat, war fast mit Händen zu greifen.
    â€žMoment mal. Das gilt doch nur für den Fall, dass der Präsident erkrankt oder anderweitig verhindert ist“, protestierte Ryan.
    Wilson schüttelte betrübt den Kopf.
    â€žDer Wortlaut ist: ‚nicht in der Lage, Rechte und Pflichten seines Amtes wahrzunehmen‘. Die Gründe sind nicht klar definiert.“
    â€žUns was heißt das nun?“, wollte Laymann wissen.
    â€žDas heißt, dass unser Problem größer ist, als wir dachten“, schloss der Präsident.
Berlin, 30. August, 19.35 Uhr
    Jan konnte zu einer halbwegs normalen Zeit das Kanzleramt verlassen und Katja hatte ein leichtes Abendessen zubereitet. Jetzt saßen sie in ihrem großen, hellen Wohnzimmer, und obwohl es nicht kalt war, hatte Jan ein kleines Feuer im Kamin entzündet. Katja kuschelte sich an ihn und zerwuselte ihm das Haar.
    â€žViel los bei euch, oder?“, fragte sie und versuchte, Jans Frisur wieder in Ordnung zu bringen. Aufmerksam blickte sie ihren Verlobten an. Sein Haar war grauer geworden und in seinem Gesicht waren mehr Falten erkennbar. Man sah ihm an, dass das Amt eines Bundeskanzlers kein einfaches Amt war. Aber seine

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