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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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könnte, das Ganze zu beenden, bevor es zu einer Eskalation kommt. Das setzt zwei Dinge voraus. Erstens: Ich muss den Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten unter vier Augen sprechen. Zweitens: Ich muss erneut nach Afghanistan fliegen.“
    In den nächsten Minuten erläuterte der Kanzler seinem engsten Beraterstab seinen Plan. Als er geendet hatte, trat zunächst Schweigen ein.
    â€žDas ist ein verdammt gefährliches Spiel, Herr Bundeskanzler“, meinte Kirchner. „Eine so offene Provokation des Vizepräsidenten kann unabsehbare Konsequenzen haben. Auch was Ihre persönliche Sicherheit betrifft. Von der Reise nach Afghanistan ganz zu schweigen.“
    â€žEr hat Recht, Jan“, sagte de Fries. „Wenn es diese Verschwörung tatsächlich gibt – und ich zweifle nicht daran – dann steht für diese Leute so viel auf dem Spiel. Was schert die da ein Bundeskanzler.“
    â€žKönnen wir bitte meine persönliche Sicherheit für einen Augenblick außen vor lassen und den wesentlichen Teil meines Plans betrachten: Glaubt einer von euch, dass es nicht funktionieren kann? Und wenn nicht, warum nicht?“, fragte Gerling im ruhigen Ton.
    â€žEs kann funktionieren. Der weitaus schwierigste Teil dieser Mission wird der in der Golfregion sein. Der Vizepräsident ist von seiner Persönlichkeitsstruktur her ein Leichtgewicht. Ihn zu verunsichern wird leicht. Aber der Rest wird schwierig. Und, da muss ich Herrn Kirchner und dem Außenminister Recht geben: Es ist nicht ungefährlich“, sagte der Graf.
    â€žIch weiß. Aber wenn wir alle der Meinung sind, dass es funktionieren kann, dann sollten wir es so tun“, erwiderte Gerling.
    â€žDu weißt wahrscheinlich, dass der Vizepräsident nächste Woche in Europa ist, oder?“, fragte de Fries.
    â€žSo ein Zufall“, erwiderte der Kanzler und grinste freudlos.
    â€žHast du vor, den amerikanischen Präsidenten über deine Schritte zu informieren?“, wollte de Fries wissen.
    â€žIch bin mir nicht sicher. Aber wahrscheinlich wird es das Beste sein. Was meint ihr?“
    â€žIch denke, es ist unumgänglich, ihn zu informieren. Wenn das, was Sie vorhaben, erfolgreich ist, wird es ein politisches Erdbeben in den Staaten geben. Darauf muss er vorbereitet sein. Auch, wenn Sie keinen Erfolg haben sollten“, schaltete sich der Graf ein.
    Die anderen nickten zustimmend.
    â€žGut. Ich rufe Clifford heute noch an“, erklärte Gerling.
Berlin, 01. September, 14.45 Uhr
    Gerling legte den Hörer auf und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Gerade hatte er den amerikanischen Präsidenten über seine nächsten Schritte informiert. Clifford war wenig begeistert gewesen und hatte Jan immer wieder darauf hingewiesen, dass dies ein internes amerikanisches Problem sei. Jan war allerdings anderer Meinung und hatte dies auch kundgetan. Schließlich waren die Anschläge in Europa verübt worden und nicht in den Staaten.
    â€žDa hast du natürlich Recht“, musste Clifford zugeben.
    â€žWas glaubst du, wie reagiert Vizepräsident Patterson, wenn ich ihn direkt mit den Vorwürfen konfrontiere?“, wollte Jan vom Präsidenten wissen.
    â€žPatterson ist schwach. Er steht absolut unter dem Kommando von Verteidigungsminister Russman.“ Clifford seufzte. „Das ist mir viel zu spät klar geworden“, erklärte er. „Wenn du ihn unter Druck setzt, wird er zusammenbrechen. Er kann repräsentieren und schöne Reden halten. Aber in einem Sturm knickt er ein wie ein frisch gepflanzter Baum.“
    â€žUnd was werden seine nächsten Schritte sein?“, fragte Jan.
    â€žEr wird nach Hause rennen, zu Daddy“, antwortete Clifford mit Verachtung. „Er wird sofort zu Russman gehen und ihn informieren. Dann wird’s haarig. Russman ist wirklich gefährlich und er hat im Senat mächtige Freunde. Es ist kein Geheimnis, dass er irgendwann im Oval Office sitzen möchte. Russman wird sich umgehend mit seinen Freunden, das heißt mit der NSA und der CIA, zusammensetzen und zum Gegenschlag ausholen. Und dieser Gegenschlag gilt dann dir!“
    â€žUnd wie könnte der aussehen?“, wollte Jan wissen.
    Clifford schwieg einen kurzen Moment.
    â€žDu warst doch Anwalt. Was hast du getan, wenn du wusstest, dass die Gegenseite einen sehr gefährlichen Zeugen aufbieten kann?“, fragte er zurück.
    Jan verstand, auf

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