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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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dass er Ihnen die hinreichend bekannte Videoaufzeichnung besorgt hat. Was sagen Sie dazu?“, fragte Wagner im lockeren Plauderton. Webers Augen wurden riesengroß und er versuchte krampfhaft, seinen Schock zu verbergen. Er warf Wagner einen kurzen Blick zu, der Bände sprach.
    â€žAlso, äh… davon weiß ich nichts. Das… äh… höre ich heute zum ersten Mal“, stotterte er wenig überzeugend.
    â€žKennen Sie den ehemaligen Sicherheitsberater, Hartmut Witt?“, fragte Wagner und zur Unterstützung Webers wurde ein wenig schmeichelhaftes Bild von Witt eingespielt.
    Weber glotzte das Bild an. „Ich glaube schon… ich meine, ja, ich kenne Herrn Witt“, stammelte er. Wagner nickte und vertiefte sich in seine Unterlagen. Weber warf einen misstrauischen Blick auf die Mappe, die vor Wagner lag. Der griff sich ein Blatt und hob es hoch. „Ich bin im Besitz einer eidesstattlichen Erklärung von besagtem Herrn. In der heißt es, ich zitiere wörtlich: Hiermit erkläre ich, Hartmut Witt, von Herrn Hans Weber fünfzigtausend Euro erhalten zu haben, als Gegenleistung für die ihm überlassenen Videoaufzeichnungen…“ Wagner las nicht zu Ende. Er sah Weber an. „Behaupten Sie immer noch, nichts von den fünfzigtausend Euro zu wissen?“
    â€žIch habe Herrn Witt privat ein Darlehen gegeben. Das war nicht an eine Gegenleistung gekoppelt. Warum Herr Witt das jetzt behauptet, entzieht sich meiner Kenntnis“, versuchte Weber klarzustellen. Sehr geschickt von dir, dachte Wagner. Aber dass es leicht wird, war auch nicht zu erwarten. Wagner holte ein zweites Schriftstück aus der Mappe. Unruhig rutschte Weber auf seinem Stuhl hin und her. Wagner warf einen Blick auf das Schriftstück, runzelte nachdenklich die Stirn und blickte auf.
    â€žHerr Weber, ich will Ihnen und Ihren interessanten Ausführungen nicht vorgreifen, aber Sie haben mir gegenüber erwähnt, dass Bundeskanzler Gerling einen Minister in seinem Kabinett habe, der – obwohl der Bundeskanzler weiß, dass dieser Minister sein Land verraten hat – nach wie vor im Amt sei.“
    Weber nickte traurig. „Leider haben Sie Recht, ja. Wir alle erinnern uns nur zu gut an die Ereignisse vor etwa einem halben Jahr, als herauskam, dass der Geschäftsmann Jürgen Ehlers versucht hatte, die demokratischen Parteien in unserem Land durch rechtsradikale Subjekte zu unterwandern. Gott sei Dank konnte das Schlimmste vermieden werden und Ehlers flüchtete damals nach Argentinien. Daraufhin genehmigte der Bundeskanzler eine, sagen wir mal, fragwürdige Aktion mit dem Ziel, Ehlers nach Deutschland zurück zu holen. Diese Aktion war nur dem engsten Mitarbeiterstab des Kanzlers bekannt und – wurde verraten. Jemand gab dem flüchtigen Ehlers einen Tipp. Dieser Jemand war der Verteidigungsminister! Und der Kanzler weiß das.“
    Betrübt schüttelte Weber den Kopf.
    â€žIch weiß nicht, warum der Kanzler ihn im Amt belassen hat, aber es ist im höchsten Maße alarmierend, dass er es tat.“
    Wagner nickte verständnisvoll. „Nun“, sagte er, „Ich habe hier eine zweite eidesstattliche Versicherung vom ehemaligen Sicherheitsberater Hartmut Witt.“ Wagner hielt ein Schriftstück in die Höhe. „Darin erklärt Witt, dass er es war, der Ehlers den Tipp gab. Er habe dann versucht, den Verdacht auf Verteidigungsminister Tjaden zu lenken.“
    Wagner warf Weber einen nachdenklichen Blick zu.
    â€žWie erklären Sie sich das, Herr Weber?“
    Weber rang sichtlich um Fassung. Sein Blick zuckte zwischen Kamera und Wagner hin und her. „Das ist eine Lüge!“, presste er hervor. „Witt muss massiv unter Druck gesetzt worden sein, um diese Erklärungen zu unterschreiben.“
    Wagner schüttelte den Kopf. „Ich habe vor dieser Sendung selbst mit Herrn Witt gesprochen. Er wirkte auf mich keinesfalls wie jemand, der unter Druck gesetzt wurde. Darüber hinaus sind die rechtlichen Konsequenzen für Herrn Witt so gravierend, dass ich mir wirklich keinen Grund denken kann, warum jemand diese, selbst unter Druck, in Kauf nehmen sollte“, erklärte Wagner. Er legte die Erklärung zurück in die Mappe, schloss sie und blickte in Webers Richtung.
    â€žHerr Weber, für mich sieht die ganze Sache vollkommen anders aus. Mir scheint, als hätten Sie versucht, durch falsche Anschuldigungen und

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