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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Augen, stellte sie fest, blickten noch genau so klar wie an dem Tag, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Es waren seine grün-grauen Augen gewesen, dachte sie, die sie anfänglich am meisten in ihren Bann gezogen hatten. Sie hatten eine Klarheit und Tiefe, in der sie versinken konnte und schon so oft versunken war. Jetzt knuffte sie ihm leicht in die Seite.
    â€žHey, Bundeskanzler. Ich hab dich was gefragt“, beschwerte sie sich und grinste. Als sie sein ernstes Gesicht sah, wurde ihr Ausdruck wieder ernst.
    â€žWas ist los?“, fragte sie vorsichtig.
    Jan fuhr sich mit den Händen durchs Haar und blickte in das Kaminfeuer. „Ich hab das Gefühl, die Welt ist vollkommen verrückt geworden“, sagte er leise. Katja nahm seine Hand und drückte sie leicht. Jan blickte in ihre Augen. „Was richtig ist, wird bestraft, und was falsch ist, wird toleriert“, stellte er fest und schüttelte den Kopf.
    â€žDu meinst Martin von Sengen, stimmt’s?“, fragte sie nach.
    Jan nickte. „Auch. Martin hat das getan, was richtig war. Er war es, der die Kinder gerettet hat, nicht ich. Und jetzt wird er dafür bestraft. Dann versucht Weber, mich mit Lügen aus dem Amt zu drängen, und kommt mit einem blauen Auge davon.“
    Jan beugte sich vor. „Dann die Bombenanschläge. Irgendjemand will, dass wir glauben, es wäre die Al-Qaida gewesen. Aber die waren es nicht. Hier läuft etwas, was ich noch nicht annähernd begriffen habe. Aber es ist etwas Großes. Etwas sehr Gefährliches.“
    â€žWas meinst du? Warum glaubst du, dass die Anschläge nicht von Al-Qaida begangen wurden?“, wollte Katja wissen. Nachdenklich sah Jan Katja an.
    â€žErinnerst du dich, als ich in den Staaten war und du mich anrufen wolltest? Du sagtest, du hättest da eine merkwürdige Ansage gehört“, sagte Jan mit leiser Stimme.
    â€žJa, ich erinnere mich. Ich dachte schon, ich hätte mich verwählt, weil die Sprache so arabisch klang“, antwortete Katja.
    Jan nickte. „Arabisch, ja“, flüsterte er.
    â€žDu warst gar nicht in Amerika, oder?“, fragte Katja ruhig.
    â€žDoch, doch. Zuerst schon“, meinte Jan immer noch mit leiser Stimme. Katja überlief ein Schauder und sie bekam eine Gänsehaut.
    â€žUnd wo warst du noch?“
    â€žIn Afghanistan“, gab Jan zu.
    Katja sagte nichts. Sie spürte, dass er noch nicht fertig war.
    â€žEs war nach der Demo in Kreuzberg. Ich erhielt einen Anruf. Und eine Art Einladung. Ich sah darin eine Chance, die Wahrheit zu erfahren, also nahm ich die Einladung an.“
    â€žUnd wer hat dich eingeladen?“
    â€žMohamed Al Farag.”
    Katja schnappte nach Luft und riss entsetzt die Augen auf.
    â€žDu machst Witze!“, rief sie.
    Jan schüttelte den Kopf.
    â€žNein, Liebling. Glaub mir. Ich mache keine Witze.“
    â€žDu hast dich mit einem der meistgesuchten Terroristen der Welt getroffen? Mit dem Mann, der die Anschläge vom 11. September geplant hat?“ Erregt sprang Katja auf. „Was tust du?“, rief sie. Dann hockte sie sich vor Jan hin und nahm sein Gesicht in die Hände. „Warum tust du so etwas?“, fragte sie eindringlich. „Warum bringst du dich immer wieder in Gefahr? Niemand erwartet das von dir. Niemand verlangt das von dir!“
    Jan ergriff Katjas Hände und drückte sie sanft.
    â€žIch tue das, weil ich der festen Überzeugung bin, dass es das einzig richtige ist. Ich habe keine Todessehnsucht und ich verspüre nicht das Verlangen, als Held in die Geschichte einzugehen. Ich tue das, weil ich glaube, dass ich damit noch größeres Unheil verhindern kann. Ich tue das, weil ich es tun muss.“
    Jetzt nahm Jan Katjas Gesicht in seine Hände.
    â€žIch liebe und ich brauche dich, Katja. Ich kann und ich will keine Geheimnisse mehr vor dir haben. Seit ich aus den USA zurück bin, hat es mich belastet, dass ich es dir nicht gesagt habe.“
    Katjas Augen füllten sich mit Tränen.
    â€žDu bist noch nicht fertig, oder?“, fragte sie mit erstickter Stimme. „Da ist noch mehr, hab ich recht?“ Zärtlich wischte Jan die Tränen aus Katjas Gesicht. Dann nickte er.
    â€žJa, da ist noch mehr.“ Dann erzählte er ihr alles, was er wusste. Und alles, was er vorhatte. Als er geendet hatte, schwiegen sie für einen kurzen Moment.
    â€žDas kannst du nicht tun“, hauchte

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