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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Kanzler eindringlich an. „Die radikalen Fundamentalisten der neuen Generation sind in der Mehrheit zwanzig- bis dreißigjährige Studenten. Vor allem Studenten der Ingenieurswissenschaften. Aus soziologischer Sicht könnte man dies damit begründen, dass sie sich aus nicht erfüllten Aufstiegschancen gegen die eigene Oberschicht wenden. Die Verlagerung des nationalen, islamistischen Terrorismus auf die internationale Ebene fand in Afghanistan statt, als die UdSSR dort einmarschierte. Afghanistan wurde zu einem Sammelbecken für gewaltbereite Islamisten aus aller Welt.“
    Gerling dachte über das Gehörte nach. „Woher kommt eigentlich dieser Hass der arabischen Welt auf die Juden?“, fragte er und verspürte das dringende Bedürfnis, eine Zigarette zu rauchen.
    Ziegler seufzte tief. „Ich wünschte, auf diese Frage gäbe es eine einfache Antwort. Aber es genügt nicht, diesen Hass nur auf den Konflikt zwischen Israel und Palästina zu beschränken. Feindschaft gegenüber Juden gibt es seit der Entstehung des Islam. So zitiert die Hamas in ihrer Charta den Propheten Mohammed mit folgendem Ausspruch: Der jüngste Tag wird nicht kommen, bis die Muslime gegen die Juden kämpfen und sie töten, so dass sich die Juden hinter Bäumen und Steinen verstecken. Und jeder Baum und Stein wird sagen: Oh Muslim, oh Diener Gottes, da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn. Damit wird der Judenhass religiös begründet. Es heißt, als der Prophet Mohammed den Islam gründete, hatte er vor, die Gläubigen aller Religionen, also Christen und auch Juden, zu vereinigen. Die Juden lachten ihn aus und verhöhnten ihn.“
    Ziegler erzählte dem Kanzler weiterhin, dass es in der arabischen Region Fernsehsender gab, die eine Sendung für Kinder ausstrahlten, in der eine eigene Version von Micky Maus auftrat, die zum Judenmord animierte. So wurden die Kinder schon in jüngsten Jahren auf den Judenhass programmiert.
    Daraufhin schwiegen beide einen Moment. Gerling ging zu seinem Schreibtisch und entnahm einer Schublade eine Packung Zigaretten. Er zündete sich eine an und dachte nach. Dann fragte er: „Was können wir tun, um dem Terror ein Ende zu bereiten?“
    â€žIch sage Ihnen zunächst, was wir auf keinen Fall tun sollten: Krieg führen. Mit jedem getöteten Muslim wächst der Hass – auf Tod folgt Tod folgt Tod. Das ist ein Teufelskreis. Wir können Terror nicht mit Terror bekämpfen. Diesen Krieg gewinnt niemand, was am Ende bedeutet, dass der Terror siegt. Vielmehr ist die einzige Chance, die ich sehe, eine Art Zweistufenplan. Zum einen der Dialog mit der islamischen Welt und auf der anderen Seite der Versuch, dem Terror seinen Nährboden zu entziehen. Dies erreichen wir dadurch, dass wir den Menschen mit islamischem Glauben beweisen, dass wir ihre Religion nicht verteufeln, sondern achten und respektieren. So erreichen wir langfristig, dass der Terror seinen Nachwuchs verliert.“
    Als das Telefon klingelte, reagierte Gerling zunächst nicht, da er konzentriert nachsann. Dann gab er sich einen Ruck und nahm den Hörer ab. Ziegler konnte beobachten, wie alle Farbe aus dem Gesicht des Kanzlers wich.
    â€žWas?!“, rief Gerling und stützte sich mit einer Hand an seinem Schreibtisch ab. „Wann ist das passiert und wie?“ Der Kanzler hörte schweigend zu, dann beendete er das Gespräch. „Ich habe soeben erfahren, dass die gesamte iranische Führung tot ist.“ Gerling sah Ziegler nachdenklich an und schüttelte den Kopf. „Angeblich gab es eine Gasexplosion.“
    Ziegler machte einen Schritt auf Gerlings Schreibtisch zu.
    â€žHerr Bundeskanzler, was genau wurde Ihnen gerade mitgeteilt?“ Erstaunt sah der Kanzler Ziegler an.
    â€žWas ich Ihnen gerade gesagt habe. Die gesamte iranische Führung ist ums Leben gekommen“, wiederholte er.
    â€žDas ergibt, wenn es ein Putschversuch war, keinen Sinn. Entschuldigen Sie die Frage, aber wissen Sie, wie sich die Iranische Führung zusammensetzt?“, wollte Ziegler wissen, dem die Frage sichtlich unangenehm war.
    Gerling überlegte kurz. „Es gibt den Revolutionsführer, den Wächterrat und den Präsidenten, wobei der Revolutionsführer das letzte Wort hat“, begann er zu erklären.
    â€žDas ist soweit richtig“, unterbach ihn Ziegler. „Achtundneunzig Prozent der Bevölkerung bekennen

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