Pakt des Bosen
glauben, dass Patterson meinen Job übernehmen kann. Diesen Schwachkopf nimmt doch keiner ernstâ, stieà Clifford hervor.
âBei allem Respekt, Sir: Sie haben diesen Schwachkopf als Vizepräsidenten ausgesuchtâ, gab Laymann zu bedenken.
âJa, das habe ichâ, musste Clifford zugeben. âEr hat mir die Staaten gebracht, die ich brauchte. Darüber hinaus war er es, der mit seiner Erfahrung die Stimmen zum Schweigen brachte, die mir Unerfahrenheit vorwarfen.â
âAber ich gebe Ihnen Recht, dass Patterson nicht gerade das Paradebeispiel für einen Präsidenten abgibt. Dafür ist er aber der ideale Kandidat, um sich von Russman und Carpenter manipulieren zu lassenâ, meinte Ryan.
âWas unternehmen wir jetzt in Sachen Iran?â, kam der Präsident auf das eigentliche Thema zurück.
âWir wissen mit Sicherheit, dass der Sohn des Schahs auf dem Weg nach Teheran ist. Wir vermuten, dass er hinter dem Anschlag auf die Regierung steckt. Wer ihm dabei geholfen hat, nun, da können wir nur spekulieren. Allerdings ist es interessant, dass er sich vor ein paar Monaten mit Patterson getroffen hat. Hier in den Vereinigten Staatenâ, sagte Ryan.
âVon dem Treffen wusste ich. Der Sohn des Schahs lebt seit einigen Jahren hier in Washington.â Clifford sah den Sicherheitsberater fragend an. âSie meinen, es gibt da einen Zusammenhang?â
âAusschlieÃen können und sollten wir das nicht, Sir.â
Washington, DC, 06. September, 12.30 Uhr
Russman saà mit Carpenter in einem der abhörsicheren Räume des Pentagon. âClifford hat Nerven. Das muss man ihm lassenâ, meinte Russman bewundernd.
Carpenter runzelte er nachdenklich die Stirn.
âPatterson macht mir Sorgen. Er scheint dem Ganzen nicht gewachsen zu sein. Ich glaube, es dauert nicht mehr lang und er verliert die Nerven.â
âEr ist ein Idiot. Erst lässt er sich vom deutschen Bundeskanzler aus der Reserve locken und dann ruft er über eine ungesicherte Leitung bei mir an und heult sich aus.â Russman machte eine Pause und starrte einen Punkt an der Wand an. âWir sollten ihn auf irgendeine Reise schicken, damit er keinen Schaden mehr anrichten kannâ, überlegte er laut.
âSchicken wir ihn doch in den Iran. Wer weiÃ, vielleicht haben wir Glück und irgendein schwachsinniger Terrorist legt ihn umâ, schlug Carpenter vor. Russman schien ernsthaft über den Vorschlag nachzudenken. Dann schüttelte er den Kopf.
âNicht in den Iran. Lass ihn uns nach Israel schicken. Da haben wir ihn auf jeden Fall unter Kontrolleâ, entgegnete der Verteidigungsminister. Carpenter nickte zustimmend.
âDas dürfte kein Problem sein. Ich werde das veranlassen.â
âJa, mach das. Wer weiÃ, ob wir bei seinem nächsten Anfall wieder soviel Glück haben wie mit der Aufnahme seines Anrufes bei mir. Wenn diese Aufnahme in die falschen Hände geraten wäre, dann hätten wir möglicherweise ein ernsthaftes Problem.â
âSei ganz unbesorgt. Das Original der Aufnahme wurde vernichtet und die einzige Kopie liegt in meinem Safeâ, erwiderte Carpenter im Brustton der Ãberzeugung.
Dass der Sicherheitsberater des Präsidenten auch im Besitz einer Kopie war, wusste er nicht.
Berlin, 06. September, 19.50 Uhr
Der Graf hatte Jörg Bauer und Martin von Sengen nochmals zu einer Besprechung gebeten. Die jüngsten Entwicklungen, da war sich der Graf sicher, hatten etwas mit dem Problem zu tun, mit dem sie sich seit Tagen herumschlugen. Die einzige Spur, die sie hatten, der einzige Mann, der in die bisher unklaren Geschehnisse involviert war, war dieser Müller. Der Rüstungsunternehmer, den Bauer schon einmal verhört hatte. Seit dem inszenierten Attentat auf ihn war Müller in einer sicheren Wohnung untergebracht und war ihnen dafür auch noch dankbar. In seinem Unternehmen wurde die Nachricht verbreitet, er leide an einem Burn-Out und benötige dringend Ruhe. Entsprechende ärztliche Atteste gab es natürlich auch. Der Graf hatte sich inzwischen etwas intensiver mit dem familiären Hintergrund Müllers beschäftigt und eine Entscheidung getroffen. Bauer würde Müller erneut verhören. Diesmal allerdings auf andere Art und Weise.
Berlin, 07. September, 10.00 Uhr
Bauer mochte Aufträge dieser Art nicht sonderlich. Dass er sie häufig erfolgreich durchführte, bedeutete nicht
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