Pakt des Bosen
Clifford in den Garten zurück. Es war ein herrlicher Spätsommerabend mit angenehmen Temperaturen.
âIch dachte, wir grillen nachher. Was hältst du davon?â, fragte Jan den Präsidenten.
âIch bin Amerikanerâ, antwortete Clifford. âWir haben das Barbecue erfunden!â
Dann wurden beide ernst.
âWir haben Patterson zum Reden gebrachtâ, informierte Clifford seinen Freund. âEs war sehr aufschlussreich. Wir wissen jetzt, wann und wo die nächsten Anschläge verübt werden sollen. AuÃerdem haben wir erfahren, welche Personen in Israel an der Verschwörung beteiligt waren.â Clifford sah den Kanzler an und lächelte. âIch denke, wir haben es überstandenâ, stellte er dann fest.
Jan stand auf und holte zwei Flaschen Bier aus einer Kühlbox.
âAuf eine überstandene Krise.â Beide stieÃen mit der Flasche an und tranken einen Schluck.
âWas geschieht nun mit Patterson?â, wollte Jan wissen.
Sein Freund runzelte die Stirn.
âEr wird das alles wohl heil überstehen, seinen Rücktritt einreichen und in den Ruhestand gehenâ, meinte Clifford, dem anzumerken war, dass ihm diese Lösung missfiel.
âUnd was ist mit Russman und Carpenter?â
âWurden verhaftet und werden zurzeit verhört. Ich erwarte heute noch einen Anruf mit den neuesten Informationen.â Clifford warf einen Blick auf seine Uhr. âWie sieht die Planung für heute Abend aus?â
âRein privat. Wir grillen, essen, trinken kühles Bier und freuen uns, dass wir die Krise überstanden haben. Wie klingt das für dich?â
âGroÃartig!â
âMorgen früh treffen wir uns im Büro mit AuÃenminister de Fries. Später dann fliegen wir nach Köln. Am Abend steht noch nichts Besonderes an.â
Präsident Clifford lehnte sich entspannt zurück.
âDas klingt gutâ, seufzte er und nahm noch einen Schluck Bier.
Washington, DC, 09. September, 14.30 Uhr
Der ehemalige Verteidigungsminister Russman verfluchte Patterson. Alles wäre glatt gelaufen, wenn dieser nicht die Nerven verloren und ihn über eine ungesicherte Leitung angerufen hätte. Nun saà er hier in einem Verhörzimmer der Washingtoner Antiterroreinheit und wartete darauf, dass die Vernehmung begann. In Gedanken spielte Russman seine Optionen durch. Viel Spielraum hatte er nicht. Ein einziger Trumpf blieb ihm. Und den gedachte er auszuspielen. Auch die Tatsache, wie sie ihn verhaftet hatten, stimmte ihn optimistisch. Zwei Secret Service-Agenten hatten ihn diskret aus einer Besprechung im Pentagon herausgeholt. In dieser Besprechung erfuhr Russman auch, wo sich der Präsident am nächsten Tag aufhalten würde. Russman musste lachen, was keiner der Anwesenden verstand. Dementsprechend erntete er irritierte Blicke, die ihm allerdings gleichgültig waren.
Als die Tür des Vernehmungszimmers geöffnet wurde, hatte Russman seine Strategie entworfen. Er war bereit.
Zwei Männer betraten den Vernehmungsraum. Der ältere der beiden stellte sich ihm als Carl Buchanan vor. Er war Mitte Fünfzig, groÃ, schlank und hatte markante Gesichtszüge. Der jüngere, vorgestellt als Mark Reilly, war um die Vierzig. Er war von kleiner, drahtiger Statur, hatte einen militärisch kurzen Haarschnitt und wache, helle Augen. Es war Buchanan, der das Wort ergriff.
âMister Russman. Ich denke, Sie wissen, warum Sie hier in Gewahrsam sind, und wir brauchen nicht lange um den heiÃen Brei herum zu redenâ, stellte er fest. Er öffnete eine Akte und warf einen Blick hinein. âIhnen wird Landesverrat und Anstiftung zu einem kriegerischen Akt gegen ein fremdes Land vorgeworfen.â Er hob kurz den Blick und sah Russman direkt an. âDarauf steht die Todesstrafe.â Russman schien unbeeindruckt und Buchanan fuhr fort: âWir haben alle uns bekannten Mitverschwörer, auch in Israel, festgenommen. Ihre einzige Chance, der Spritze zu entgehen, ist ein vollständiges Geständnis.â
Russman beugte sich vor und sah Buchanan fest in die Augen.
âHier ist der Deal. Er ist nicht verhandelbar...â, begann er. Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden, da Reilly aufsprang und mit beiden Fäusten auf den Tisch schlug.
âSie wollen einen Deal, Sie ScheiÃkerl?â, schrie er und starrte Russman hasserfüllt an. âDas können Sie vergessen. Am liebsten würde ich Ihnen
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