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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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mich ganz normal, dass man seine Lieben bei sich behält. Seit mein Urururgroßvater Asa dieses Haus erbaut hat, lebten hier immer Kinder, Eltern, Großeltern und Tanten unter einem Dach. Außerdem sind deine Mutter und Tante Talitha gut füreinander.”
    “Meinst du das ernst? Sprechen wir über dieselben alten Damen? Dieselben, die sich vor nicht einmal einer halben Stunde beim Scrabblespielen über ein Wort gestritten haben?”
    Elizabeth lachte. “Das war doch gar nichts. Merkst du nicht, wie viel Spaß sie an ihren kleinen Streitereien haben?”
    “Ernsthaft? Darauf wäre ich doch beinahe reingefallen.” Max zog mit einem skeptischen Gesichtsausdruck eine Augenbraue hoch.
    “Sie verbringen jeden wachen Augenblick zusammen. Deine Mutter bringt Tante Talitha bei, wie man komplizierte Patchworkdecken anfertigt. Dafür zeigt Tante Talitha ihr Strickmuster. Sie genießen die Gesellschaft. Ein weiterer Grund, warum ich Iona gern hier hätte, ist, dass ich mich ordentlich um sie kümmern kann. Sie ist nicht mehr jung.”
    “Ich weiß.” Max hatte sich bisher nur wenige Male in seinem Leben von seinen Gefühlen überwältigt gefühlt. Aber dies war einer davon. Er fühlte sich bis ins tiefste Innere von Elizabeths Großzügigkeit berührt. Davon, dass sie seine Mutter als Familienmitglied betrachtete und bei sich haben wollte. Und dass sie vorhatte, sich um sie zu kümmern, genau wie sie es für ihre Großtante tat.
    Am liebsten hätte er ihr das gesagt. Oder ihr seine Dankbarkeit gezeigt. Aber er war nie gut darin gewesen, seine Gefühle auszudrücken. Zumindest fühlte er sich im Augenblick nicht in der Lage, das in Worte zu kleiden, was in ihm vorging. Deshalb sagte er nur: “In Ordnung. Wenn es das ist, was du willst, mach es.”
    Er zuckte beinahe zusammen, als er hörte, wie schroff seine Worte klangen. In Elizabeths Augen sah er Enttäuschung aufflackern.
    “Macht es dir etwas aus, wenn ich ihnen von dem Baby erzähle?”
    Max zuckte mit den Schultern. “Wenn du möchtest.”
    Sie entzog sich seiner Umarmung. “Gut. Dann tue ich es gleich. Willst du mitkommen?”
    “Sicher. Warum nicht.”
    Sie fanden die beiden alten Damen und Mimi im Salon, immer noch in eine Partie Scrabble vertieft.
    “Wenn ihr mit der Runde fertig seid, würden Max und ich gern mit euch sprechen”, äußerte Elizabeth.
    “Das trifft sich gut”, antwortete Iona und legte ihre letzten drei Steine auf das Spielfeld. “Ära”, frohlockte sie. “Ich gewinne.”
    “Ach was. Du hast nur beim Ziehen Glück gehabt, das ist alles”, knurrte Talitha.
    Mimi fing an, die Buchstaben einzusammeln und das Spiel aufzuräumen. “Also, was gibt’s, Süße?”
    Max stand an den Türstock gelehnt da, die Arme vor der Brust verschränkt. Elizabeth zog einen Hocker vor Ionas Stuhl und nahm ihre Hände.
    “Iona, Max und ich möchten, dass du zu uns ziehst.”
    “Was?” Iona schaute verwirrt drein und blinzelte ein paarmal. Dann entzog sie Elizabeth eine Hand und presste sie gegen die Brust. “Ach du meine Güte. Mit so etwas habe ich überhaupt nicht gerechnet. Das ist lieb von dir, mein Mädchen, aber ich kann dir das wirklich nicht zumuten.”
    “Das ist keine Zumutung, Iona. Wirklich nicht. Ich freue mich darüber, wenn du bei uns bist.” Elizabeth warf ihrer Großtante einen schnellen Blick zu und fügte hinzu: “Und Tante Talitha geht es sicher genauso.”
    “Aber natürlich”, sagte die alte Dame und stieß mit Nachdruck ihren Gehstock auf den Boden. “Ich weiß nicht, warum du dich so anstellst, Iona. Es sei denn, du möchtest einfach nur schwierig sein.”
    “Schwierig? Schwierig?
Ich
bin nicht diejenige, die hier schwierig ist. Talitha Stanton, du weißt ganz genau …”
    “Immer mit der Ruhe! Genug Gekabbel.” Elizabeth schaute ihre Schwiegermutter an. “Also, was meinst du? Könntest du es ertragen, hier und in Houston bei uns zu leben?”
    “Natürlich, ich fühlte mich hier und in deinem anderen Haus sehr wohl. Aber ich will wirklich keine Belastung sein.”
    “Das bist du auch nicht.”
    “Bist du sicher …”
    “Oh, du lieber Himmel! Jetzt sag schon Ja, damit wir die Sache hinter uns bringen können”, befahl Talitha. “Meine Lieblingssendung fängt gleich an.”
    “Mach dir keine Sorgen, Iona, du bist bestimmt keine Belastung”, versicherte ihr Elizabeth. “Um ehrlich zu sein: Ich hoffe, dass du und Tante Talitha mir eine große Hilfe sein werdet, wenn das Baby kommt.”
    Zwei Herzschläge lang war das

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