Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
Vom Netzwerk:
Tier hinunter, und ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. “Was in aller Welt …?”
    Barcode machte einen Buckel. Sie zeigte die Zähne, und an ihrem hoch erhobenen Schwanz sträubten sich die Haare, sodass er aussah wie eine Flaschenbürste. Das Kätzchen ließ ein Geräusch zwischen einem Fauchen und einem Knurren ertönen, den Blick auf einen Punkt im Schlafzimmer hinter Elizabeth gerichtet.
    “Barcode, was …”
    Dann sah sie es im Spiegel – eine Bewegung in den Schatten hinter sich, so geringfügig, dass sie beinahe nichts bemerkt hätte. Elizabeths Herz fing an zu rasen. Das einzige Licht in dem anderen Raum kam von der Nachttischlampe. Der Raum ist voller Schatten, versuchte sie sich zu beruhigen, während sie vorgab, auf dem Waschtisch herumzukramen.
    Da war sie wieder, die langsame, verstohlene Bewegung. Oh Gott! Allmählich trat der Umriss eines Mannes zutage. Eines außerordentlich großen Mannes, der eine kurze Schnur hielt, die Enden um die Hände gewickelt.
    Es war der Mann aus New York! Panik und Übelkeit stiegen in Elizabeth auf. Sie musste hier weg. Er war nur noch wenige Meter von der Badezimmertür entfernt.
Denk nach. Denk nach!
    Noch immer gab sie vor, ihn nicht gesehen zu haben. So gelassen wie möglich fuhr sie sich durchs Haar. Dann drehte sie sich unvermittelt um, schlug die Tür zu und verschloss sie mit dem altmodischen Riegel. Kaum war er eingerastet, als sich der Mann gegen die Tür warf.
    Ein wütender Fluch ertönte. Wieder und wieder donnerte der massige Körper des Eindringlings gegen das Holz, aber es hielt stand. Zum Glück war an diesem Haus alles massiv. Eine moderne Tür hätte dem Angriff keine Sekunde standhalten können.
    Voller Panik, barfuß und nur in ihr langes schwarzes Seidennachthemd gekleidet, rannte Elizabeth durch die Verbindungstür ins Ankleidezimmer. Barcode raste wie ein schwarz-weißer Blitz an ihr vorbei.
    Elizabeth wagte nicht, das Licht anzumachen. Der unheimliche Mann hätte es durch die Türritze zwischen Ankleidezimmer und Schlafzimmer hindurch sehen können, und die Türen dieses Raums besaßen keine Riegel.
    Das heftige Hämmern und Fluchen dauerte an. Bei jedem Schlag fuhr Elizabeth zusammen und unterdrückte das Bedürfnis aufzuschreien.
    An Max’ Anzügen entlang tastete sie sich vorwärts, bis sie endlich die Tür fand, die in Edwards altes Schlafzimmer führte.
    Vor lauter Hast wäre sie in den unbenutzten Raum beinahe hineingefallen. Während sie angestrengt lauschte, eilte sie durch das Zimmer und öffnete die Flurtür einen Spalt weit. Die dumpfen Schläge und Flüche kamen ihr sofort lauter vor. Die einzige Lichtquelle waren die Wandleuchter im Treppenhaus.
    Elizabeth biss sich auf die Unterlippe. Sollte sie es riskieren wegzurennen? Der Mann konnte jede Sekunde aus dem Schlafzimmer kommen. Oder sollte sie versuchen, sich zu verstecken?
    Ein Schuss, der in ihrem Schlafzimmer abgefeuert wurde, nahm ihr die Entscheidung ab. Ihr Überlebensinstinkt gewann die Oberhand. Elizabeth raste aus dem Zimmer und flüchtete so schnell die Treppe hinunter, dass ihre Füße kaum den Teppich berührten.
    Anstatt zur Vordertür hinauszurennen, schlug sie instinktiv einen Bogen und rannte den Flur hinab. Sie hatte gerade das Arbeitszimmer erreicht und griff nach der Türklinke, als ein weiterer Schuss ungefähr auf Augenhöhe in die Tür einschlug. Holzsplitter flogen durch die Luft. Einer traf Elizabeth an der Wange, aber sie spürte den Schmerz kaum.
    Als sie über die Schulter zurückblickte, sah sie, wie sich der Mann übers Treppengeländer beugte und mit der Pistole auf sie zielte. Oh Gott. Er war schon halb die Treppe herunter! Entsetzt flüchtete sie ins Arbeitszimmer, schlug die Tür zu und verschloss sie. Es war dunkel im Zimmer, aber sie machte sich nicht die Mühe, das Licht anzuschalten.
    Etwas berührte ihr Bein. Mit einem Aufschrei zuckte sie zusammen. Die Hand vor den Mund gepresst, wich sie zurück, während sie krampfhaft versuchte, im Dunkeln etwas zu erkennen.
    Oh Gott, hatte er einen Komplizen? Als ein jämmerliches Maunzen ertönte, sackte sie erleichtert gegen die Wand. Bis zu diesem Augenblick hatte sie nicht gemerkt, dass Barcode ihr gefolgt war.
    Die schwerfälligen Fußtritte des grobschlächtigen Mannes kamen den Flur herunter. Elizabeth fing an zu zittern. Hastig schnappte sie sich das drahtlose Telefon vom Schreibtisch, schlüpfte durch die geschlossenen Vorhänge, öffnete die Terrassentüren und stürmte aus dem Haus

Weitere Kostenlose Bücher