Pakt mit dem Feind
“Ich werde dich bis zu dem Tag lieben, an dem ich meinen letzten Atemzug tue, und noch länger, bis ans Ende der Zeiten.”
“Oh Max.” Elizabeth blickte ihn an, überwältigt von ihren Gefühlen. Glückstränen fingen an, ihre Augen zu füllen, und ihre Unterlippe zitterte. Plötzlich hatte sie das Gefühl, das Herz müsse ihr zerspringen vor lauter Liebe. Sie entzog ihre Hand Max’ Griff und berührte die kurzen Haare an seinen Schläfen. Mit den Fingerspitzen zeichnete sie die Linien seines Gesichts nach, Wangen, Nase – zu dem wunderbar männlichen und bereits so vertrauten Mund. “Und ich liebe dich. Aus ganzem Herzen und ganzer Seele.”
Ein Funke schien in den blauen Tiefen seiner Augen aufzuleuchten. Er beugte sich vor und berührte ihren Mund mit dem seinen. Es war ein sanfter, beinahe ehrfurchtsvoller Kuss. Lippen streiften Lippen, Atemzüge vermischten sich, Zungen berührten sich für nur einen Moment. Gleichzeitig überlief die Liebenden ein Schauer, da selbst diese verhaltene Zärtlichkeit ein Verlangen wachrief, das sie kaum im Zaum halten konnten.
Langsam lösten sich ihre Lippen voneinander, trennten sich beinahe, nur um sich wieder aufeinanderzupressen, noch einmal und noch einmal und noch einmal.
Als Max sich schließlich widerstrebend von Elizabeth löste, legte sie ihre freie Hand um sein Gesicht. “Seit wann weißt du, dass du mich liebst?”
“So genau kann ich das gar nicht sagen. Ich glaube, es ist mir erst allmählich bewusst geworden. Es hat angefangen, als wir das erste Mal auf Mimosa Landing waren, ein paar Tage nach der Hochzeit. Damals hast du mir die Farm gezeigt. Der Ausdruck in deinen Augen, die leidenschaftliche Liebe, die du für diesen Ort empfindest, das hat mich außerordentlich zu dir hingezogen. Aber auch andere Dinge haben meine Gefühle für dich verstärkt. Ich glaube, ich kenne keine andere Frau, die sich wünschen würde, dass ihre Schwiegermutter zu ihr zieht. Außerdem bin ich noch nie jemandem begegnet, der in strömenden Regen hinausspringt und eine Kleid im Wert von mehreren Tausend Dollar ruiniert, um ein dürres schmutziges streunendes Kätzchen zu retten.”
Elizabeth zuckte mit den Schultern. “Ein Kleid ist nur ein Kleid. Ein Gegenstand, der ersetzt oder repariert werden kann. Dagegen ist ein Kätzchen ein lebendiges, atmendes Wesen. Dem Himmel sei Dank, dass ich sie gerettet habe! Barcode hat mir letzte Nacht das Leben gerettet.”
“Wie meinst du das?”
Elizabeth berichtete ihm, welche Rolle das Kätzchen in den schrecklichen Ereignissen der vergangenen Nacht gespielt hatte.
“Von jetzt an wird Barcode das Leben einer Königin führen”, versprach Max.
“Ich dachte, du …”
Ein Klopfen an der Tür ließ sie zusammenzucken. Sofort stand ihr unverhohlene Panik ins Gesicht geschrieben.
“Ganz ruhig, Liebling. Ich bin hier bei dir.” Max ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt.
Draußen standen die Krankenpfleger, die gekommen waren, um Elizabeth zu verlegen.
Die VIP-Suite bestand aus einem großen Raum, der in Wohnzimmer und Schlafzimmer unterteilt werden konnte, wenn der Patient dies wünschte. Elizabeth dachte an ihre Tante und ihre Schwiegermutter und entschied sich, die verschiebbare Trennwand offen zu lassen. Dann konnten die beiden alten Damen es sich während ihrer Besuche auf den Lehnstühlen bequem machen.
Der Raum war mit der neuesten Krankenhaustechnik ausgestattet, aber die meisten Apparate waren geschickt getarnt, sodass sie sich den Schlafzimmermöbeln anpassten. Wo das nicht möglich war, hatte man sie hinter seidenbespannten Raumteilern verborgen.
Lange Brokatvorhänge und elfenbeinfarbene Gardinen schmückten die Fenster, und die Möbel aus Kirschholz und Walnuss waren im Queen-Anne-Stil gefertigt. Bei der Auswahl der Farben – weiches Blaugrün, blasses Pfirsich und Creme – hatte man auf ihre beruhigende Wirkung geachtet. Die gesamte Einrichtung wirkte elegant und bequem.
“Wenn ich mich richtig erinnere, hat Tante Talitha bei der Innenausstattung aller Suiten mitgewirkt”, erklärte Elizabeth, als sie in dem Himmelbett lag.
“Ja. Das sieht ganz nach ihr aus”, bemerkte Max und schaute um sich.
Die Pfleger wollten gerade die Suite verlassen, als jemand klopfte. Max öffnete die Tür einen Spaltbreit. “Was ist?”
“Es tut mir leid, dass ich Sie störe, Mr. Riordan”, sagte Officer Palowski. “Aber Officer Braddock ist hier, um Sie zu sehen.”
“Haben Sie seine Marke gesehen? Sind Sie
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