Pakt mit dem Feind
sicher, dass er zur Polizei gehört?”
“Ja, Sir. Ich kenne ihn vom Sehen.”
Max drehte sich zu Elizabeth um. “Wenn du zu müde bist, kann ich auch allein mit ihm reden.”
“Nein. Ich möchte das hinter mich bringen.”
Max ging hinaus, um dem Detective die Sicherheitstür am Eingang des Stanton-Flügels zu öffnen. Kurz darauf führte er ihn zu Elizabeth hinein und musterte den Mann, während dieser Elizabeth begrüßte.
Detective Braddock war von mittlerer Größe und Statur. Er hatte grau meliertes braunes Haar und ein durchschnittliches Gesicht, nicht gut aussehend, aber auch nicht hässlich. Ein Durchschnittstyp. Max schätzte, dass er ungefähr drei- oder vierundvierzig Jahre alt war.
Zu seiner Zufriedenheit wirkte der Detective wie ein gewiefter Polizist, entschlossen und beharrlich: die Art von Polizist, der man vertrauen konnte.
Als sie die Höflichkeiten hinter sich gebracht hatte, kam der Detective zur Sache.
“Wenn Sie sich gut genug fühlen und es Ihnen nichts ausmacht, dann würde ich jetzt gern Ihre Aussage aufnehmen.”
“Es macht mir gar nichts aus. Ich war gerade dabei, meinem Mann alles zu erzählen, woran ich mich erinnere.”
“Ah, sehr gut. Dann können wir sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Ihre Aussage auf Band aufnehme? Meine Handschrift ist sogar für mich selbst beinahe unleserlich.”
“Nein, tun Sie das.”
Der Mann zog einen kleinen Rekorder aus seiner Tasche, legte ihn auf ihr Kissen und drückte den Aufnahmeknopf.
“Hier spricht Detective Paul Braddock, vierzehntes Revier.” Er nannte Datum und Uhrzeit, die Fallnummer und das Verbrechen. Dann machte er das Gerät kurz aus.
“Wenn ich wieder anschalte, möchte ich, dass Sie Ihren Namen sagen und Datum und Uhrzeit, so wie ich es gerade getan habe. Dann sagen Sie, wo Sie sich befinden und dass Sie diese Aussage freiwillig machen.”
“In Ordnung.”
“Und wenn ich nicke und zwei Finger hochhalte, dann erzählen Sie die ganze Geschichte von Anfang bis Ende und lassen nichts aus, auch nicht das kleinste Detail. Okay?”
“Ja. Ich werde mein Bestes tun.” Elizabeth räusperte sich, bereit, anzufangen.
“Möglicherweise sage ich von Zeit zu Zeit etwas zur Klarstellung, aber Sie reden einfach weiter, wo Sie gerade waren.”
“In Ordnung.”
Detective Braddock setzte den Apparat in Gang, und Elizabeth folgte seinen Anweisungen. Nach den einleitenden Angaben schilderte sie den Ablauf des Abends.
“Ich kam von einem Dinner mit meiner besten Freundin, Mimi Whittington, in mein Haus in Houston zurück. Sie wohnt gleich nebenan. Wir haben gefeiert.”
“Was haben Sie gefeiert, Mrs. Riordan?”, fragte der Detective.
“Ich hatte gerade von meinem Arzt die Bestätigung erhalten, dass ich ein Baby bekomme.”
Daraufhin hob der Detective den Kopf, einen Ausdruck der Überraschung auf dem Gesicht. “Ich verstehe. Meinen Glückwunsch.”
“Ich habe Mimi abgesetzt und bin nach Hause gefahren. Zurzeit werde ich gegen zehn Uhr schlagartig müde. Egal. Meine Haushälterin und ihr Mann, der als Hausmeister bei mir arbeitet, hatten sich schon in ihre Wohnung über der Garage zurückgezogen. Daher nahm ich an, dass ich allein im Haus war. Nachdem ich abgeschlossen und die Alarmanlage angeschaltet hatte, bin ich nach oben gegangen, um mich wie jeden Abend bettfertig zu machen …”
“Äh, entschuldigen Sie, Mrs. Riordan, aber sind Sie sicher, dass Sie die Alarmanlage eingeschaltet hatten?”, unterbrach Detective Braddock. “Wir vergessen das alle hin und wieder.”
“Ich bin mir absolut sicher. Außerdem waren alle Türen und Fenster verschlossen. Ich bin ein ordentlicher Mensch, Detective. Es gibt Dinge, die mir so zur Gewohnheit geworden sind – wie Zähneputzen und Haarebürsten –, dass ich sie automatisch erledige. Dazu gehört auch abschließen und die Alarmanlage anstellen.”
Elizabeth fuhr mit ihrem gründlichen Bericht fort. Sie gab jede Kleinigkeit wieder, bis zu dem Moment, als sie hinaus auf die Terrasse gerannt war, um Mimi wieder zurück nach drinnen zu zerren.
“Ich glaube, in dem Moment bin ich angeschossen worden. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist mein Mann, der sich über mich beugt und mich anschreit, dass ich aufwachen soll. Den Rest der Geschichte müssen Sie sich von Mimi Whittington oder meinen Angestellten erzählen lassen.”
“Das haben wir bereits getan. Und ihre Aussagen stimmen mit Ihrer überein. Wir haben auch
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