Pakt mit dem Feind
einen Schreibkrampf bekommen.”
“Dachte ich’s mir doch.”
Der Detective machte sich noch ein paar Notizen, dann schaute er auf. “Sonst noch jemand?”
“Nun ja … da ist noch jemand.” Elizabeth schaute zwischen dem Detective und Max hin und her. Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe. “Troy.”
“Troy? Sprichst du von Troy Ellerbee? Meiner rechten Hand?”
“Ja. Detective Braddock hat gesagt, wir sollen ihm alle nennen, die mich nicht mögen. Troy mag mich nicht.”
“Wie kommst du darauf?”
“Weil er es mir gesagt hat.”
“Was?”
“Max, du musst doch bemerkt haben, wie Troy immer ganz angespannt und mürrisch wird, wenn ich in der Nähe bin. Er kann mich nicht ausstehen. Nichts wäre ihm lieber, als dass sich der Boden auftäte und mich verschlingen würde.”
“Vielleicht. Aber glaubst du wirklich, dass Troy der Mann ist, der einen professionellen Killer anheuert, um dich auszuschalten?”
Elizabeth schaute Max lange an, bevor sie antwortete. “Ich weiß es nicht”, sagte sie schließlich. “Und ich glaube auch nicht, dass du es weißt.”
20. KAPITEL
“S o. Wie sieht das aus, Mimi?”, fragte Talitha und trat zurück, um ihr Werk zu begutachten.
“Mmh. Gut, finde ich. Was meinst du, Süße?”
“Großartig.” Elizabeth lag auf einem Sofa und beobachtete, wie um sie herum der Salon auf Mimosa Landing weihnachtlich geschmückt wurde. Sie war glücklich, zu Hause zu sein. Und am Leben.
Unter normalen Umständen übernahmen Profis die Dekoration der Fassade und der Eingangshalle, während ungefähr eine Woche vor Weihnachten die ganze Familie die Wohnräume schmückte. Dieses Jahr hatte Tante Talitha allerdings darauf bestanden zu warten, bis Elizabeth aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Sie sollte diese Tradition daheim auf Mimosa Landing genießen.
“Wenn du mich fragst – das Problem liegt doch eher bei der Größe des Baumes. Wo der Schmuck hingehängt wird, ist nicht so entscheidend.”
“Weißt du was, Camille, ich glaube, du hast recht”, stimmte Iona zu.
“Ach pfft, ihr zwei. Dieser Baum ist perfekt”, verkündete Tante Talitha.
Wie immer hatten sich Elizabeths Tante und Truman über die Größe der Fichte gestritten, die sie ausgesucht hatte. Als der Verwalter das Ungetüm ins Familienzimmer gezerrt hatte, musste er ihn erst einmal um mehr als einen halben Meter kürzen, damit er überhaupt hineinpasste.
“Verdammte Närrin”, hatte er geknurrt. “Sagt zu mir: ‘Wir brauchen einen großen Baum. Der Salon ist ein großer Raum.’ Hmpf. Als ob ich das nicht wüsste. Ich arbeite ja auch erst seit vierunddreißig Jahren hier, oder?”
Max kam ins Familienzimmer und ging schnurstracks zu Elizabeth. “Mach mal ein bisschen die Beine lang”, wies er sie an, nachdem er ihr einen Kuss gegeben hatte. Elizabeth gehorchte. Nachdem er sich auf das Sofa hatte fallen lassen, hob er ihre Beine hoch und legte sie sich über den Schoß. Elizabeth war in warme Decken gehüllt. Während er sich durch die Schichten hindurchwühlte, knurrte Max: “Wo sind denn deine Beine, verdammt noch mal? Du bist ja eingepackt wie eine Mumie.”
“Das stimmt. Und glaub ja nicht, dass du sie auspacken kannst, nur damit du sie betatschen kannst”, schimpfte ihre Tante. “Sie ist gerade erst vor drei Stunden aus dem Krankenhaus entlassen worden.”
“Würde ich denn so etwas jemals tun?”
“Hmpf. Ohne zu zögern, wenn du die Gelegenheit dazu hättest, du Tunichtgut. Und du brauchst gar nicht erst deinen einschüchternden Blick an mir auszuprobieren, Maxwell Riordan. Der beeindruckt mich gar nicht. Und deinen Charme kannst du auch stecken lassen.”
Seine Mutter lachte. “Sie hat dich durchschaut, Sohn.”
“Du bist eine herrschsüchtige alte Xanthippe, Talitha Stanton”, verkündete Max mit einem Knurren und kniff in gespielter Drohung die Augen zusammen.
“Stimmt. Und vergiss das niemals, du Taugenichts.”
Sein Gesichtsausdruck blieb grimmig. Nur ein ganz leichtes Zucken um einen Mundwinkel herum verriet ihn.
Im nächsten Moment wandte er sich wieder an seine Frau: “Troy wird in ein paar Minuten hier sein.”
“Mmh.” Sie nickte und sah zu den anderen Frauen hinüber. Angestrengt versuchte sie, nicht zu schnurren, während Max ihren Fuß massierte.
“Ich weiß, wir haben das schon besprochen. Aber ich hoffe, es ist dir recht, dass ich ihn über die Feiertage eingeladen habe? Ich glaube, es wird ihm guttun, eine Weile hier zu bleiben. Er hatte viel
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