Pakt mit dem Feind
nicht kommen.”
“Aber Liebling, das ist die perfekte Lösung!”
“Für dich vielleicht. Tut mir leid, Wyatt. Ich habe den größten Teil meines Besitzes verloren, weil ich die Kontrolle darüber jemand anders übertragen habe. Das ist ein Fehler, den ich nicht noch mal mache.”
Mit beleidigtem Gesichtsausdruck lehnte er sich zurück. “Willst du etwa sagen, dass du mir nicht vertraust? Dir sollte klar sein, dass ich nicht Edward Culpepper bin.”
“Das ist wahr. Aber dieses Land hat meiner Familie mehr als hundertachtzig Jahre lang gehört. Generationen von Stantons haben ihr Leben der Farm verschrieben. Ich habe nicht die Absicht, die Kontrolle auch nur über einen einzigen Morgen Land aufzugeben, ganz zu schweigen von dem Eigentum. Egal was es kostet, egal was ich tun muss – Mimosa Landing bleibt im Besitz der Stantons.”
Wyatt presste den Mund zu einem grimmigen Strich zusammen. “Also wirklich, Elizabeth! Ich hätte mehr Verstand von dir erwartet. Du verklärst diese Farm ja geradezu zu einem Heiligtum! Es ist schließlich und endlich nur Land. Wenn es mit deinen Finanzen so schlecht steht, wie du sagst, musst du praktisch denken.”
Elizabeth neigte den Kopf zur Seite und betrachtete ihn einen Augenblick lang. Warum hatte sie das nie zuvor bemerkt? Er wollte Mimosa Landing. Und er war bereit, sie zu heiraten, um das Land zu bekommen.
“Du hast recht”, stimmte sie schließlich zu. “In dieser Situation muss man praktisch denken. Ich muss tun, was nötig ist.”
Wyatt wirkte erleichtert. “Gut. Wenn ich meinem Vater sage, dass du mir Mimosa Landing übereignest, hat er sicher nichts gegen eine Heirat einzuwenden.” Er streckte die Hand aus und tätschelte ihr Knie. “Wusste ich’s doch, dass du vernünftig sein würdest.”
“Nein, du missverstehst mich. Wir beide werden nicht heiraten.”
“Aber du hast doch gerade gesagt …”
“Ich habe gesagt, ich würde praktisch vorgehen. Und das habe ich auch vor. Aber zu meinen eigenen Bedingungen.”
“Elizabeth … Liebling, hör mir zu …”
Wyatt tat sein Bestes, um sie umzustimmen. Er schmeichelte, argumentierte und bettelte. Mehrfach war er nahe daran, die Fassung zu verlieren, während Elizabeth ruhig blieb, aber eisern an ihrer Weigerung festhielt.
Während sie Wyatt zuhörte, wurde ihr klar, dass seine herablassende Art sie auf jeden Fall dazu gebracht hätte, Nein zu sagen – selbst wenn die Entscheidung noch nicht gefallen wäre. Es war ihr noch nie zuvor aufgefallen, aber er sprach mit ihr wie mit einem nicht allzu intelligenten Kind, das seiner Lenkung bedurfte.
Schließlich war sie die endlose Diskussion leid, erhob sich und erklärte: “Es tut mir leid, Wyatt, aber du musst mich entschuldigen. Ich habe einige Anrufe zu erledigen.”
“Schön. Vielleicht ist es das Beste, wenn ich dich allein lasse, damit du alles noch mal überdenken kannst”, sagte er, als sie ihn zur Tür brachte. “Ich bin sicher, wenn du wieder einen klaren Kopf hast, änderst du deine Meinung.”
Elizabeth lächelte nur. Sie schloss die Tür hinter ihm, lehnte die Stirn gegen die Mahagonitäfelung und seufzte. Merkwürdig, sie fühlte sich beinahe schwach vor Erleichterung.
Tief in Gedanken kehrte sie in den Salon zurück. Durch eines der hohen Fenster beobachtete sie, wie Wyatt in seinen Mercedes stieg und davonfuhr.
Der Mann hatte Nerven. Glaubte er wirklich, dass sie so dumm war, ihm Mimosa Landing zu übertragen? Nie im Leben.
Obwohl … wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Schließlich hatte sie selbst ja auch finanzielle Gründe für die Entscheidung gehabt, Wyatts Heiratsantrag anzunehmen. Da konnte sie ihm dasselbe kaum vorwerfen.
Abgesehen von der Tatsache, dass er behauptete, sie zu lieben.
Sie trat aus dem Salon und ging den langen Gang hinunter zum Arbeitszimmer. Nachdem sie sich am Schreibtisch niedergelassen hatte, nahm sie das Telefon und wählte Mimis Nummer. Ihre Freundin hob beim ersten Klingelton ab.
“Hallo, Süße. Was ist los?”
“Du klingst ganz verschlafen. Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt.” An den meisten Tagen zog sich Mimi nach dem Lunch in ihr Boudoir zu einem kurzen Schönheitsschläfchen zurück.
“Nein, ich hab nur ein bisschen auf der Couch gelegen und in einem Modemagazin geblättert. Tiffany’s hat eine Anzeige in der Glamour – eine wunderbare Diamantenbrosche. Süße, die wird dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen! Ich hab gedacht, ich könnte am Wochenende
Weitere Kostenlose Bücher