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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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wo er den Mantel aus dem Schrank nahm und überzog.
    “Verdammt, Max, hörst du mir überhaupt zu? Wenn du das Treffen verschiebst, macht der alte Scarborough vielleicht in letzter Minute einen Rückzieher! Du weißt doch, was für ein Geizkragen er ist. Jesus, Maria und Josef! Was ist denn so wichtig, dass du so viel dafür aufs Spiel setzt?”
    “Ich werde heiraten.”
    “Das ist kein Grund zu …” Troy hielt inne, und seine Augen weiteten sich. “Was? Was hast du gerade gesagt?”
    “Ich habe gesagt, dass ich heiraten werde.” Max nahm die Erregung seines Assistenten gar nicht wahr, sondern klopfte ungeduldig seine Manteltaschen ab. Wo zum Teufel hatte er den Ring hingesteckt? Er runzelte die Stirn, überlegte einen Moment und schnipste mit den Fingern. Natürlich. Der Safe.
    Er ging zur anderen Seite seines Büros, klappte das Ölgemälde, hinter dem der Safe verborgen war, zur Seite und fing an, das Zahlenrad zu drehen. Wieder folgte ihm Troy auf den Fersen.
    “Du wirst heiraten? Seit wann denn das? Und wen? Wann ist das passiert? Ich habe überhaupt nicht gewusst, dass du mit jemandem zusammen bist.”
    Max zog eine mit schwarzem Samt bezogene Schmuckschatulle aus dem Safe und steckte sie in die Innentasche seines Jacketts. Als Nächstes steckte er eine zusammengefaltete Urkunde in dieselbe Tasche. Dann verschloss er den Safe wieder und schob das Gemälde an seinen ursprünglichen Platz zurück. “Ich werde Elizabeth Stanton heiraten. Heute Abend, hoffe ich. Wenn ihr Terminplan das zulässt.”
    “Elizabeth Stanton! Lieber Himmel! Hast du den Verstand verloren?”
    “Warum so schockiert? Du bist doch derjenige, der mir dazu geraten hat! Hast du nicht gesagt, das wäre die einzige Möglichkeit für mich, Anschluss an die Houstoner Gesellschaft zu finden und an Anleger aus dem alten Geldadel heranzukommen? Eine der Ihren zu heiraten, jemanden mit einem kilometerlangen Familienstammbaum. Elizabeth Stanton erfüllt diese Voraussetzungen bis aufs i-Tüpfelchen.”
    “Guter Gott, ich hätte nie gedacht, dass du das ernst nimmst. Ich hab doch nur Spaß gemacht!”
    “Ich weiß. Aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto klarer wurde mir, dass es eine hervorragende Idee ist. Die Gesellschaft hier ist eng miteinander verbunden, besonders die Nachfahren der ersten Siedler, die mit Stephen F. Austin bei der Gründung des Staates Texas hierherkamen. Neuankömmlingen gegenüber verhalten sie sich grundsätzlich ablehnend. Elizabeth kann mir als meine Gattin Türen öffnen – und hoffentlich auch dicke Geldbörsen.”
    “Aber heiraten? Verdammt, Max. Wie lange, glaubst du, wird diese Ehe halten, wenn Miss Stanton merkt, dass du sie nur wegen ihrer Beziehungen heiratest?”
    “Das weiß sie schon. Ich habe ihr das alles erklärt.”
    Troy starrte ihn verblüfft an. “Und sie hat nichts dagegen einzuwenden?”
    “Warum sollte sie?” Max wandte sich zur Tür. “Diese Ehe bringt uns beiden nur Vorteile. Ihr Exmann hat Elizabeth in finanzielle Schwierigkeiten gebracht, also heiratet sie mich wegen des Geldes, und ich heirate sie wegen ihrer gesellschaftlichen Stellung und ihrer Beziehungen. Illusionen haben wir beide nicht. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest – ich muss zu ihr, um die letzten Vorbereitungen zu besprechen.”
    Schon an der Tür angelangt, hielt Max inne. Er wandte sich zu Troy um, der ihn mit offenem Mund anstarrte. “Bitte halt dich bereit, in Ordnung? Kann sein, dass ich dich als Trauzeugen brauche.”
    “Sicher doch. Klar. Was immer du sagst”, murmelte Troy.
    Elizabeth hatte nicht erwartet, dass Max alles liegen und stehen lassen würde, um sofort vorbeizukommen. Sie legte auf und blickte in Panik um sich. Da sein Büro im Greenway Plaza lag, nicht weit von River Oaks entfernt, würde er nicht lange brauchen, bis er hier war.
    Sie machte sich auf die Suche nach Gladys und teilte ihr mit, dass sie jeden Moment Mr. Riordan erwartete. Dann eilte sie nach oben, um sich die Nase zu pudern und ihre Fassung wiederzuerlangen.
    Als sie eine Viertelstunde später wieder nach unten kam, wartete Max bereits im Salon. Er stand vor dem Kamin und starrte das Ölgemälde über dem Kaminsims an. Als sie das Zimmer betrat, warf er ihr über die Schulter einen Blick zu. Mit einem Kopfnicken deutete er auf das Gemälde. “Ein Familienmitglied?”
    “Ja. Das ist meine Ururgroßmutter, Ida Stanton.”
    “Das sind wunderschöne Juwelen, die sie da trägt.”
    “Vielen Dank.” Schweigend

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