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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Trommelfeuer weiblichen Zorns zu erleben. Er holte tief Luft und betrat den Raum.
    Statt einer hasserfüllten Schimpftirade oder frostiger Blicke begrüßte ihn – Stille. Der Raum wurde nur durch die Lampen an seiner Seite des Doppelbetts erhellt. Auf der anderen lag Elizabeth mit dem Gesicht zur Bettmitte, die Decke bis zum Kinn hochgezogen. Sie schlief tief und fest.
    Nachdenklich betrachtete Max sie, während er sich daran erinnerte, was Mimi nach der Trauzeremonie zu ihm gesagt hatte. Die Frau war vorlaut und dreist, und er wollte verdammt sein, wenn er die Freundschaft zwischen ihr und Elizabeth verstand. Aber sein Instinkt sagte ihm, dass sie recht hatte.
    Er war ein Glückspilz. Elizabeth besaß nicht nur die Beziehungen und die gute Herkunft, die er von einer Ehefrau erwartete. Sie sah auch noch verdammt gut aus.
    Ein echter Glücksgriff. Nun ja, mit Glück hatte es eigentlich nicht viel zu tun. Er hätte sie nicht ausgewählt, wenn er sie nicht attraktiv gefunden hätte – egal wie sehr er sich den Zugang zu dem Geldadel von Houston wünschte. Es gab andere attraktive Frauen in der dortigen Gesellschaft. Er hätte genauso gut eine von ihnen heiraten können. Aber irgendetwas an Elizabeth hatte ihn vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen.
    Max nestelte die goldenen Manschettenknöpfe heraus und legte sie auf den Nachttisch. Ein Lächeln kräuselte seine Mundwinkel. Er erinnerte sich daran, wie enttäuscht er seinerzeit über den Ehering an ihrer Hand gewesen war. Ganz besonders, als er herausgefunden hatte, dass sie mit Edward Culpepper verheiratet war.
    Max mochte den Mann nicht. Edward war damals – und vermutlich hatte sich das nicht geändert – ein aufgeblasener Wichtigtuer gewesen. Einem solchen Mann gegenüber konnte Max keinerlei Respekt empfinden. Und er hatte ihm von Anfang an nicht über den Weg getraut. Dass Edward mit Natalie Brussard und Elizabeths Geld abgehauen war, hatte Max’ schlechte Meinung von ihm nur bestätigt.
    Noch immer sah Max die schlummernde Elizabeth an. Ihr Gesicht wirkte ohne Make-up noch zarter, und der Schlaf verlieh ihren Zügen etwas unendlich Sanftes. Sie sah aus wie ein wunderschöner Engel.
    Edward Culpepper, entschied Max, ist ein Idiot.
    Ihre langen Wimpern lagen wie winzige halbmondförmige Fächer auf der pfirsichweichen Haut. Die Lippen hatte sie leicht geöffnet. Sie waren weich und voll und wirkten verdammt einladend – genau wie ihr braunes Haar, das in glänzenden Strähnen über das Kopfkissen fiel.
    Er zog das Hemd aus und warf es auf einen Stuhl in der Nähe. Ohne den Blick von Elizabeth zu wenden, streifte er Schuhe und Strümpfe ab. Dann machte er seinen Gürtel auf, schlüpfte aus der Hose und legte sie ebenfalls über den Stuhl.
    Heute war ihre Hochzeitsnacht. Es war sein gutes Recht, seine Frau aufzuwecken, um die Ehe zu vollziehen. Wenn Elizabeth so sanftmütig war, wie alle behaupteten, hatte sie wahrscheinlich noch nicht einmal etwas dagegen einzuwenden.
    Als er nur mit einem schwarzen Slip bekleidet neben dem Bett stand, zögerte Max und rang mit sich. Sie sah so klein aus. So friedlich. Es war eine lange und harte Woche gewesen. Die hastige Hochzeitsplanung, die Unruhe der letzten Tage, die Aufregung und der Flug hatten sie wahrscheinlich gründlich erschöpft.
    Nachdenklich streifte Max seinen Slip ab und stieg zu seiner Frau ins Bett. Auf den Ellbogen gestützt, blickte er auf sie hinab und betrachtete sie aus diesem neuen Blickwinkel.
Verdammt!
Alles an ihr war so zart und überaus weiblich, sogar die sanfte Rundung ihrer Wange und ihre gerade kleine Nase. Mit einem Seufzer beugte er sich über sie und küsste sie auf die Stirn.
    “Schlaf gut, Elizabeth”, flüsterte er.

5. KAPITEL
    Z wanzig Häuserblocks weiter fuhr ein silberner Lexus die schlecht beleuchtete Rampe eines verlassenen Parkhauses hinauf. Ein paar nackte Glühbirnen warfen hier und da Lichtkreise auf den Betonboden. Das einzige Geräusch war das Brummen des Motors und das leise Knirschen der Reifen.
    Langsam fuhr der Wagen die Rampe zum dritten Stockwerk hinauf. Seinen Anweisungen folgend, lenkte der Fahrer das Auto zur Mitte des Parkhauses. In der Nähe des Aufzugs hielt er an, ließ aber den Motor laufen. Für alle Fälle.
    Der Fahrer öffnete das Seitenfenster und sah sich um. Selbst an sonnigen Tagen waren Parkhäuser keine besonders angenehmen Orte. Aber an diesem frühen Morgen kam ihm das höhlenartige Gebäude geradezu unheimlich vor.
    Vor Kurzem hatte es

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