Pakt mit dem Feind
sofort.
“Wie lange werden Sie voraussichtlich brauchen?”
“So lange wie nötig.”
“Ich möchte, dass es so bald wie möglich erledigt wird.”
“Dann stellen Sie sich hinten an. Ich habe noch zwei andere Aufträge, die ich für Mr. Voltura erledigen muss. Und der große Boss hat es nicht gern, wenn man ihn warten lässt.”
“Sie verstehen nicht ganz. Sie ist hier. In New York. Wenn Sie den Job innerhalb der nächsten paar Tage erledigen können, müssen Sie nicht extra nach Houston fliegen.”
“Hier? Wo wohnt sie denn?”
“Im Ritz-Carlton. Sie hat gerade geheiratet, daher sind sie und ihr Ehemann als Mr. und Mrs. Max Riordan eingetragen. Erledigen Sie den Job gleich, und Sie sparen sich die Reise nach Texas.”
Lastendes Schweigen senkte sich über das Parkhaus, während der Mann darüber nachdachte. “Ich sag Ihnen was. Ich gebe Ihnen zwei Tage. Wenn ich sie in dieser Zeit allein erwische, dann erledige ich sie. Wenn nicht, dann müssen Sie eben warten, bis Sie an der Reihe sind. Ich geb Ihnen Bescheid, sobald ich weiß, wie ich vorgehe.”
“Wie lange brauchen Sie Ihrer Schätzung nach?”
“Wenn ich sie hier verpasse und nach Houston fliegen muss, dann vielleicht … ach, ich weiß nicht. Vielleicht einen Monat. Sechs Wochen. Aber ein guter Rat: Werden Sie nicht zappelig und rufen mich alle halbe Stunde an. Ich kann es nicht leiden, wenn man mich unter Druck setzt. Ich leiste gründliche Arbeit. Und ich garantiere, dass nichts zu Ihnen oder zu mir zurückverfolgt werden kann.”
Die getönte Fensterscheibe glitt nach oben und beendete die Diskussion. Der Sedan rollte davon. Sekunden später verschwanden die Rücklichter des Autos die Rampe hinunter. Der Fahrer des Lexus blieb in der Mitte des Parkdecks zurück. Ein eisiger Schauder lief ihm den Rücken hinunter.
“Du hast es wirklich getan”, murmelte der Fahrer. Seine Worte klangen in seinen Ohren wie Schüsse. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Elizabeth Victoria Stanton Riordan war so gut wie tot.
6. KAPITEL
E lizabeth kuschelte sich tiefer in ihre Decke und lächelte. Als sie sich streckte, genoss sie die Wärme an ihrem Rücken und das Gefühl der wolkenweichen Matratze. Die Lider noch schwer vom Schlaf, öffnete sie halb die Augen. Sie blinzelte. Dann blinzelte sie noch einmal und blickte sich in dem unbekannten Raum um. Ihr Lächeln wich einem Stirnrunzeln.
Wo in aller Welt …?
Dann kehrte die Erinnerung zurück.
Augenblicklich verspannte sie sich und wagte es nicht, sich zu rühren. Max lag hinter ihr auf dem Rücken und schlief. Oh Gott, die angenehme Wärme ging von ihm aus!
Die Bettdecke war ihm bis zu den Hüften hinuntergeglitten. Elizabeths vorsichtiger Blick glitt über die Löckchen auf seiner Brust, folgte der feinen Haarlinie nach unten bis zu seinem Nabel und noch weiter bis zu dem Saum der Satinbettwäsche. Die Decke verbarg seinen Körper nur knapp bis zur Hüfte. Einer seiner Arme lag über seinem flachen Bauch, den anderen hatte er über den Kopf ausgestreckt. Elizabeth starrte den dunklen Flaum in seiner Achselhöhle an.
Elizabeth schluckte. Er schien nackt zu sein.
Oh Gott.
So vorsichtig wie nur möglich schob sie sich auf die Bettkante zu und warf alle paar Sekunden einen Blick über die Schulter zurück. Zentimeter um Zentimeter richtete sie sich in eine Sitzposition auf, dann schwang sie die Beine auf den Boden und erhob sich.
Leise sammelte sie ihre Kleider ein und ging auf Zehenspitzen ins Bad. Dort angekommen, lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür und atmete tief durch. Sie hatte es geschafft.
Elizabeth war nicht naiv. Sie wusste, dass sie und Max die Ehe vollziehen würden, und das wahrscheinlich recht bald. Damit hatte sie sich abgefunden. Aber wenn es nach ihr ging, dann würde der erste Sex nicht ausgerechnet im harten Licht des frühen Morgens stattfinden.
Eilig zog sie ihr Nachthemd aus, suchte Shampoo und Duschgel zusammen und stieg in die luxuriöse, verglaste Duschkabine. Als sie an den Knöpfen drehte, prasselte wohltuend warmes Wasser aus zwei großen Duschköpfen in der Decke und aus zahlreichen seitlichen Düsen. Sie drückte einen Klecks Shampoo in ihre Handfläche und massierte sich das duftende Gel ins Haar. Bis Max aufwachte, wollte sie fertig und angezogen sein.
Nachdem sie sich den Schaum abgespült hatte, blieb sie noch einen Augenblick lang stehen, das Gesicht dem warmen Wasserstrahl zugewandt, die Augen geschlossen. Sie genoss den sanften Schauer
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