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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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und hielt dem Paar die Türen auf. Die beiden betraten den Aufzug und drückten den Knopf für den vierten Stock.
    Max würdigte ihren Dank mit einem Nicken. Aber in Gedanken war er schon wieder bei seinem Assistenten. Troy hatte diese Hochzeit von Anfang an missbilligt. Aber bis zu diesem Morgen war Max nicht klar gewesen, wie tief sein Groll reichte.
    Er war so weit gegangen, Elizabeth zu unterstellen, sie hätte die Geschichte mit dem Unfall erfunden. Oder zumindest das Geschehene ausgeschmückt.
    “Siehst du denn nicht, wie sie mit dir spielt?”, hatte Troy ihn angebrüllt. “Nicht genug damit, dass sie dich nur des Geldes wegen heiratet. Das reicht solchen Frauen selten. Nein, sie will auch noch, dass du sie auf Händen trägst.”
    “Was meinst du mit ‘solche Frauen’?”, hatte Max gefragt. Er musste sich zügeln, damit sein Temperament nicht mit ihm durchging.
    “Reiche, verwöhnte Damen der besseren Gesellschaft”, schoss Troy zurück. “Von Geburt an bekommen sie alles auf einem Silbertablett serviert. Die wachsen doch mit der Überzeugung auf, dass sich die ganze Welt nur um sie dreht.”
    “Elizabeth ist nicht so.”
    “Klar ist sie das”, schnaubte Troy verächtlich. “Schau mal, Max, ich habe wirklich nichts gegen Elizabeth persönlich, aber eine Ehefrau – und zwar jede – beansprucht nur deine Zeit. Und du hast mir schon vor Jahren beigebracht, dass Zeit Geld ist.”
    Mit den eigenen Worten geschlagen zu werden war nie angenehm. Aber Max konnte Troy kaum vorwerfen, dass er diese Lektion gründlich verinnerlicht hatte.
    “Das ist wahr”, gab er zu. “Aber da ich mehr Geld habe, als ich in einem Leben ausgeben kann, kann ich es mir wohl leisten, etwas Zeit mit meiner Frau zu verbringen.”
    “Also bist du bereit, das Geschäft ihretwegen platzen zu lassen?”, wollte Troy wissen. “Obwohl der Detective gesagt hat, dass wahrscheinlich eine Verwechslung vorliegt?”
    Der Fahrstuhl hielt im vierten Stock, und das Ehepaar stieg aus. In Gedanken immer noch bei dem Streit, achtete Max kaum darauf.
    Am Ende hatten er und Troy sich auf einen Kompromiss geeinigt. Max hatte Lloyd Baxter angerufen und das Treffen auf zehn Uhr verlegt.
    Der Aufzug war auf seinem Stockwerk angekommen. Als Max um eine Ecke im Flur bog, sah er einen großen, muskulösen Mann mit schwerfälligem Gang auf sich zukommen. Er hielt den Kopf gesenkt und hatte den Mantelkragen hochgeschlagen.
    Max runzelte die Stirn. Irgendetwas störte ihn an diesem Kerl, aber er konnte nicht genau sagen, was es war. Sie nickten sich zu, als sie aneinander vorbeigingen. Aber der andere vermied es, ihm in die Augen zu sehen, und das verstärkte Max’ Unbehagen.
    Von Elizabeth war nichts zu sehen, als Max die Suite betrat. War sie wieder ins Bett gegangen? Falls ja, musste ihre Hüfte stärker schmerzen, als sie hatte zugeben wollen. Er öffnete die Flügeltür zum Schlafzimmer. Das Erste, was er sah, war das leere Bett.
    “Elizabeth?”
    Er trat in den Raum und sah aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Als er sich umdrehte, erkannte er gerade noch, wie seine Frau hinter der Tür hervorstürzte, eine Kristallvase mit beiden Händen über den Kopf erhoben. Er hatte kaum Zeit, die Arme zu heben und den Schlag abzuwehren.
    “Au!”, schrie er, als die schwere Vase seinen Unterarm traf. “Verdammt noch mal, Elizabeth! Was zur Hölle ist mit dir los? Du hast mir beinahe den gottverdammten Arm gebrochen.”
    “Max?” Sie hielt inne, die Augen schreckensweit, das Gesicht kalkweiß. Im nächsten Augenblick ließ sie die Vase fallen und warf sich in seine Arme. “Max! Oh Max, Gott sei Dank!”
    “Hey, ganz ruhig.” Er schloss die Arme um sie, als sie sich an ihn drängte und mit beiden Händen sein Hemd festhielt. “Verdammt, du zitterst ja am ganzen Körper. Was ist los? Was ist passiert?”
    “E-er war hie-hier. Er … er …”
    “Wer war hier?”
    “Dieser … dieser Ma-Mann. Oh Max!”, rief sie und fing an zu weinen, das Gesicht an seiner Brust geborgen.
    “Alles in Ordnung. Beruhige dich. Von welchem Mann sprichst du?”
    “D-der Mann in d-dem Auto.”
    Max war auf einmal ganz gespannte Aufmerksamkeit. “Der versucht hat, dich zu überfahren?”
    Er spürte, wie sie mit dem Kopf nickte. “Bist du sicher, dass du ihn erkannt hast? War es nicht vielleicht ein Hotelangestellter?”
    “Nein. Ich bin ganz sicher. Das war der Fahrer dieses Wagens. Dieses Gesicht werde ich niemals vergessen. Er … er hat an die Tür geklopft, nur

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