Pakt mit dem Feind
einen Anfall. Aber das spielt keine Rolle. Troy und ich sind befreundet, seit wir zusammen an der Uni waren. Trotzdem bezahle ich ihn dafür, zu tun, was ich sage, und nicht dafür, dass er mir Befehle erteilt. Ich werde dich auf keinen Fall allein lassen, bis wir sicher sind, dass du nicht mehr in Gefahr schwebst.”
Ein warmes Gefühl der Dankbarkeit und der Erleichterung erfüllte Elizabeth. “Danke. Ich weiß das zu schätzen. Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich dich von deiner Arbeit abhalte. Aber ich muss zugeben, dass ich mich viel sicherer fühle, wenn du in der Nähe bist.”
“Na ja, als ich unsere Abmachung eingegangen bin, habe ich gewusst, dass die Rolle als Ehemann eine gewisse Verantwortung mit sich bringt. Und ich erfülle meine Verpflichtungen.”
Es war albern, sich gekränkt zu fühlen, aber seine Worte versetzten ihr trotzdem einen Stich. Sie hätte wissen müssen, dass er nur aus Pflichtgefühl handelte. Mit starrer Miene sah sie auf ihre gefalteten Hände, die auf der Decke ruhten. “Trotzdem, ich weiß zu schätzen, was du getan hast.”
Das Schweigen dehnte sich endlos. Nach einer Weile wurde Elizabeth unruhig, und sie räusperte sich. “Ja, also … du bist dir sicher im Klaren darüber, dass übermorgen Thanksgiving ist.”
“Wirklich? Hmm. Daran habe ich noch gar nicht gedacht.”
Sie wandte den Kopf und blinzelte Max ungläubig an. “Wie kann einem entfallen, dass am Donnerstag Erntedank gefeiert wird?”
Max zuckte mit den Schultern. “Ich nehme an, ich hatte einfach zu viel anderes um die Ohren. Außerdem, was bedeutet das schon?”
“Das bedeutet, dass übermorgen ein traditioneller Familienfeiertag ist. Und zwar einer, der von den Stantons traditionell ganz groß begangen wird.”
“Okay, dann feiern wir eben.”
“Das Problem ist, dass uns niemand rechtzeitig zum Fest zurückerwartet. Und dass wir nichts geplant haben.”
“Aha? Na ja, dann musst du das wohl nachholen”, bemerkte Max. “Du hast ja noch zwei Tage.”
Elizabeth warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
“Was denn? Wenn du noch nichts organisiert hast, dann tu es eben jetzt. Wo liegt das Problem?”, fragte Max, ehrlich verwirrt. “Ruf Gladys an und sag ihr, dass wir zu Thanksgiving daheim sind.”
Elizabeth verdrehte die Augen himmelwärts, als erwarte sie von oben Hilfe. “Gladys und Dooley sind diese Woche im Urlaub. Sie besuchen einen ihrer Söhne in Lubbock. Eventuell könnte ich Martha anrufen. Sie ist alleinstehend und hat keine nahen Verwandten. Wenn sie noch keine Pläne hat, könnte ich sie vielleicht überreden, für uns so kurzfristig ein Festessen auszurichten.”
“Na also. Ruf sie an”, sagte Max.
“Du meinst, jetzt gleich?”
“Ja, natürlich.” Er griff in die Hemdtasche, nahm sein Handy heraus und reichte es ihr. “Sag ihr und deiner Tante, dass wir Donnerstag früh da sind. Morgen sind wir mit rechtlichen Angelegenheiten beschäftigt.”
“In Ordnung. Ich werde sehen, was ich tun kann”, stimmte Elizabeth zu. “Wie sieht es bei deiner Mutter aus? Kommt sie bis Donnerstag nach Hause?”
“Nein. Ihre Kreuzfahrt geht noch bis Mitte Januar.”
“Und Troy?” Der Mann mochte sie zwar nicht, aber vielleicht war er sonst allein. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, ihn auszuschließen.
“Er hat Familie. Oder so etwas in der Art, nämlich seinen Vater und eine Stiefmutter, die er verabscheut. Ich werde darauf bestehen, dass er sich das lange Wochenende freinimmt und sie besucht. Er ist genauso ein Workaholic wie ich. Vermutlich streitet er sich mit mir darüber, aber am Ende wird er schon hinfahren.”
“Aha. Dann bleibt es also bei uns beiden, Mimi und Tante Talitha. Mimi ist übrigens noch auf Mimosa Landing. Sie hat mir bei der Hochzeit gesagt, dass sie dort bleibt und Tante Talitha Gesellschaft leistet, bis wir wieder zurück sind.”
“Gut.” Er deutete auf das Handy. “Na, dann los.”
Während Elizabeth telefonierte, zog Max seine Schuhe aus und machte es sich bequem. Er legte sich neben ihr auf die Seite, den Kopf in eine Hand gestützt. Die ganze Zeit, während sie sprach, konnte sie spüren, wie er ihr Profil betrachtete und sie musterte.
“Martha, meine Liebe, ich weiß, es ist furchtbar kurzfristig, aber tun Sie einfach, was noch möglich ist, in Ordnung? Dafür bekommen Sie auch eine saftige Zulage, das verspreche ich.”
Es gab eine kurze Pause, und Elizabeth verzog das Gesicht, während sie der anderen Frau zuhörte.
“Ja, ja, ich
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