Pakt mit dem Feind
zu beruhigen? Als er zurückkam und sah, wie ich mit seiner Süßen tanzte, ging er dazwischen. Ich war größer als er, also dachte ich, dass ich es leicht mit ihm aufnehmen könnte. Ein oder zwei Schläge, und dann könnten wir weitertanzen.”
Max warf Elizabeth von der Seite einen Blick zu. “Falls es dich interessiert, den Texas-Two-Step und ähnliche Tänze beherrsche ich wie kein Zweiter.”
“Ach wirklich?”, erwiderte sie und versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. Sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte sich diesen hünenhaften Mann nicht beim Tanzen vorstellen.
“Jedenfalls hatte ich nicht damit gerechnet, dass dieser heißblütige Typ mit einer Bierflasche auf mich losgeht, die er vorher an der Bar abgebrochen hat. Gleich beim ersten Schlag hat er mir das Gesicht aufgeschlitzt. Hat mich höllisch sauer gemacht. Ich hab ihm ein paar ordentliche Hiebe verpasst, bevor meine Kumpels eingegriffen haben. Wenn nicht, wäre ich wahrscheinlich dort verblutet.”
“Du willst sagen, dass ihr euch wirklich geschlagen habt? In einer Kneipe?”
Angesichts ihrer leicht schockierten Miene bemerkte Max: “Lass mich raten, du warst noch nie in deinem Leben in einem waschechten Tanztempel der Südstaaten, stimmt’s?”
“Nun … nein. Das nicht, aber …”
“Das dachte ich mir. Glaub mir, das ist eine andere Welt als die der Bälle und gesellschaftlichen Veranstaltungen, mit denen du aufgewachsen bist.”
Dem war nichts entgegenzusetzen, und so schwiegen sie wieder.
“Wenn wir schon von Unfällen sprechen, wie geht es deiner Hüfte?”, erkundigte sich Max nach einer Weile.
“Ich glaube, die Prellung heilt. Es tut nur weh, wenn ich herumlaufe.”
“Tatsächlich?”
Er hob den Kopf und schaute sie an. In den Tiefen seiner Augen konnte sie sehen, wie sein Verlangen zu glühen begann. Sie spürte, dass es ganz von ihr abhing, was als Nächstes passierte.
Mit ein paar Worten konnte sie das Feuer löschen und sich abwenden. Er würde es zulassen. Selbst wenn sie wenig über den Mann wusste, mit dem sie verheiratet war – das bezweifelte sie nicht.
In den vergangenen paar Tagen hatte er wiederholt bewiesen, dass er sich um ihr Wohlergehen sorgte. Natürlich wusste sie nicht, ob das daran lag, dass er sie als wertvolle Investition betrachtete, oder ob er seine Pflicht als ihr Ehemann ernst nahm. Vielleicht empfand er auch ganz allgemein Frauen gegenüber einen starken Beschützerinstinkt. Jedenfalls war sie sich sicher, dass sie lediglich Müdigkeit oder Schmerzen vorschützen müsste, damit er die Glut seines Verlangens für ein anderes Mal bewahrte. Sicherlich würde er ihr noch nicht einmal Vorwürfe deswegen machen.
Doch als sie in seine tiefblauen Augen blickte, erkannte Elizabeth, dass sie ihn überhaupt nicht abweisen wollte. Vielleicht, weil er ihr ein Gefühl der Sicherheit einflößte. Vielleicht aus ehelichem Pflichtgefühl. Vielleicht hatte sie aber auch einfach das Bedürfnis, nach den aufwühlenden Ereignissen der letzten Tage die Berührung eines anderen Menschen zu spüren. Sie wollte sich wieder lebendig und begehrenswert fühlen. Eigentlich tat der Grund auch überhaupt nichts zur Sache.
Sie lächelte und murmelte: “Im Bett tut mir gar nichts weh.”
Max brauchte keine weitere Ermunterung.
“Wirklich nicht?”, fragte er und verlieh seiner Stimme einen so erotischen Unterton, dass Elizabeth ein Schauer den Rücken herunterlief.
Sie nickte. Plötzlich fühlte sie sich zu schüchtern, um zu sprechen.
“Ich finde, wir sollten uns auf jeden Fall diesen blauen Fleck noch einmal ansehen. Nur um ganz sicherzugehen.”
Max ließ seinen Worten Taten folgen. Er ließ seine Fingerspitzen am Bund ihrer Tweedhose entlanggleiten, bis er den Knopf gefunden hatte. Eine geschickte Drehung, das leise Geräusch des Reißverschlusses, und die Hose war offen.
“Heb die Hüften an”, befahl er, und Elizabeth gehorchte ihm.
Sofort streifte er ihr die Hose bis zu den Knien hinunter. Dann stand er auf und ging zum Fußende des Bettes.
Ehe sie merkte, was er vorhatte, hatte er sich die Enden der Hosenbeine gegriffen und ihr die Hose ausgezogen.
“Oh! Max, wa…?”
Er ignorierte ihren gestotterten Einwand und ließ sich wieder auf der Bettkante nieder. Als Nächstes brachte er sie in eine sitzende Position und zog ihr den cremefarbenen Pullover über den Kopf. Er warf das Kleidungsstück achtlos über die Schulter, und es landete neben der Hose mitten auf dem Fußboden.
Unwillkürlich zog
Weitere Kostenlose Bücher