Pakt mit dem Feind
ist alles so schnell gegangen, dass ich mich kaum an sie erinnere. Aber wenn ich mir diese Gegend so ansehe, dann glaube ich, dass sie einen unverhofften Geldsegen gut gebrauchen kann. Hoffentlich ist Max großzügig.”
Detective Gertski gab ein schnaubendes Lachen von sich. “Machen Sie sich keine Gedanken. Ich hab neben ihm gestanden, als er den Scheck ausgestellt hat. Nicht dass Sie denken, ich wollte spionieren oder so was! Aber ich konnte nicht vermeiden, den Betrag zu sehen. Ich würde sagen, die Geldsorgen von Mrs. Phelps sind vorbei.”
In diesem Augenblick kam Max mit einer gedrungenen kleinen Frau aus dem Haus, die ein bunt bedrucktes Kleid und eine Schürze trug. Um die Schultern hatte sie einen breiten Strickschal gelegt, um sich vor der beißenden Kälte zu schützen. Sie fuchtelte mit den Händen und redete wie ein Wasserfall.
Max öffnete den Schlag der Limousine. “Steigen Sie ein, Mrs. Phelps. Wir reden drinnen, da ist es wärmer.”
Die alte Dame kletterte in den Wagen, ohne ihren Redestrom auch nur einmal zu unterbrechen. “Ach du liebe Güte, nun schau sich einer das an”, rief sie aus. Ihr Blick glitt über das geräumige Wageninnere, während ihre abgearbeiteten Hände ehrfürchtig das Polster streichelten. “Oh, das ist ja echtes Leder! Und ist das eine Bar? Ach du liebe Güte. Das glauben mir meine Freundinnen nie im Leben. Ich, Minnie Phelps, in so einem Wagen.”
“Mrs. Phelps wollte selbst sehen, ob es dir gut geht”, erklärte Max an Elizabeth gewandt, als er einstieg und seinen Platz wieder einnahm.
“Ja, stimmt, das wollte ich”, bestätigte die gesprächige Frau. “Die haben Sie gestern so schnell zum Krankenhaus abtransportiert, dass ich nicht mal rausfinden konnte, wie es Ihnen geht oder wie Sie heißen. Ich hab gedacht, ich höre nie wieder was von Ihnen. Dann hat Ihr reizender Mann hier bei mir geschellt und mir einen Scheck in die Hand gedrückt. Und ich muss sagen, so viel Geld hab ich noch nie auf einem Haufen gesehen.”
Elizabeth beugte sich vor und ergriff die Hände der alten Frau. “Sie haben jeden Cent davon verdient. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen jemals genug danken kann. Wenn Sie mich nicht zurückgezogen hätten, wäre ich wahrscheinlich tot. Das werde ich Ihnen nie vergessen.”
Mrs. Phelps erwiderte ihren Druck. “Ich hab dankbar zu sein, Kindchen. Ihnen und Ihrem Mann. Das Geld ist ein Segen für eine alte Frau wie mich. Mein Leben lang musste ich jeden Cent umdrehen. Gott segne Sie beide.”
Sie unterhielten sich noch ein wenig und verabschiedeten sich dann. Zum Schluss mussten sie ihr versprechen, sich bei dem nächsten Besuch in New York bei ihr zu melden. Schließlich blieb Mrs. Phelps auf dem Gehsteig hinter ihnen zurück, strahlend und winkend.
Elizabeth legte Max die Hand auf den Arm. “Da hast du etwas sehr Nettes getan. Danke dir.”
“Ich kümmere mich um das Meinige”, antwortete er mit einem Schulterzucken.
Tom Givens hatte den Jet betankt und startklar gemacht, als sie auf dem Flugplatz ankamen. Anstatt in die VIP-Lounge zu gehen, wies Max den Fahrer an, auf die Startbahn hinauszufahren. Sie hielten am Fuß der Gangway zu dem kleinen Jet.
Elizabeths Nerven waren augenblicklich zum Zerreißen gespannt. Obwohl sie wusste, dass das eine Täuschung war, fühlte sie sich im Auto sicherer.
“Sitz still”, befahl Max, als er und der Detective ausstiegen. Detective Gertski behielt die Umgebung aufmerksam im Blick. Aus dem Innern des Flugzeugs tauchte Tom Givens auf und kam die Treppe herunter, um Max zu begrüßen. Max blieb wachsam, während er sich mit dem Piloten unterhielt, und während des Gesprächs wandelte sich auch Toms Gesichtsausdruck. Aus einem freundlichen Lächeln wurde tiefe Besorgnis, und er fing ebenfalls an, sich misstrauisch umzuschauen.
“Sieht gut aus”, rief Detective Gertski Max zu.
Max öffnete den Schlag der Limousine. “Okay, dann mal los”, sagte er kurz angebunden.
Elizabeth bemühte sich, ihre Angst zu unterdrücken, und schickte sich an, aus dem Wagen auszusteigen. Aber noch bevor ihre Füße den Boden berührten, hob Max sie hoch.
“Max, ich kann laufen”, protestierte sie. Aber er achtete nicht auf ihre Worte und trug sie so mühelos die Stufen zum Flugzeug hinauf, als wäre sie ein Kind. Detective Gertski folgte ihm auf den Fersen, die Augen immer noch wachsam auf die Umgebung gerichtet.
Im Flugzeug trug Max seine Frau quer durch die Kabine und in das kleine Schlafzimmer im Heck. Dort
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