Pakt mit dem Feind
drehte sich auf die Seite und zog ihre Hände von den Brüsten weg. “Versteck dich nicht vor mir”, befahl er mit sanfter Stimme. “Du bist meine Frau, und ich schaue dich gern an.”
Er hob seinen Blick zu ihrem Gesicht und lächelte sie an. “Außerdem habe ich dich nur aufgezogen. Tom kann außer dem Motorengeräusch nichts hören. Zumal er Kopfhörer trägt.”
“Bist du sicher?”
Max zuckte mit den Achseln und machte eine gleichgültige Handbewegung. “Ziemlich sicher. Aber selbst wenn er etwas gehört hat, was soll’s? Wir sind verheiratet.”
Elizabeth stieß einen gereizten Laut aus, stupste ihn heftig gegen die nackte Schulter und entrüstete sich: “Oh! Wenn das nicht typisch Mann ist!”
Falls Tom Givens irgendetwas von den Vorgängen im hinteren Teil des Flugzeugs ahnte, dann besaß er zumindest genug Verstand und gute Manieren, es nicht zu zeigen. Seine Miene war unverändert höflich, als Max nach der Ankunft in Houston Elizabeth aus dem Flugzeug trug und in sein Auto setzte.
Als sie in dem Haus in River Oaks ankamen, war es bereits spät. Der Anblick des dunklen Hauses jagte Elizabeth einen Schauder über Nacken, Arme und Schultern.
“Wo sind denn alle?”, fragte Max, als er das Licht in der Eingangshalle anknipste, sodass der große Kronleuchter erstrahlte.
“Ich hab dir doch erzählt, dass Gladys und Dooley ihren Sohn in Lubbock besuchen.”
“Ach ja, richtig.” Er blickte auf die Taschen, die er trug. “Wo soll ich die hinstellen?”
“Hier entlang.”
Elizabeth führte ihn die breite Treppe hinauf. Auf dem oberen Absatz wandte sie sich nach rechts und ging einen langen Flur hinunter. Kurz vor den breiten Türen am Ende blieb sie stehen.
“Das ist mein Zimmer”, sagte sie und öffnete die Tür zu ihrer Rechten.
Max ging ein paar Schritte in den Raum hinein. “Es ist kleiner, als ich erwartet hätte.”
“Ach nein, das ist nicht das Hauptschlafzimmer”, erklärte sie. “Edward mochte es nicht, mit jemandem in einem Zimmer zu schlafen. Kurz nach unserer Hochzeit hat er diesen Teil des Hauses umbauen lassen. Das hier war ursprünglich das Zimmer der Kinderfrau. Und das Ankleidezimmer dort drüben war das Kinderzimmer. Es ist jetzt mit diesem Raum, mit dem gemeinsamen Schlafzimmer auf der anderen Seite und mit meinem Badezimmer verbunden.”
Max durchquerte den Raum und steckte den Kopf durch die Tür am anderen Ende. “Du liebe Zeit, dieses Ankleidezimmer ist riesig. Das ist größer als in anderen Wohnungen das Wohnzimmer.”
Elizabeth stand in der Mitte des Raumes. Sie trat von einem Fuß auf den anderen und wusste nicht recht, wie sie mit der Schlafzimmerfrage umgehen sollte.
“Wenn, äh… wenn du das große Schlafzimmer haben möchtest, nur zu. Ich fühle mich hier wohl.”
Max warf ihr einen Blick zu und schüttelte den Kopf. “Nein. Du bist meine Frau. Ich schlafe mit dir in einem Bett.” Er ging durch das Ankleidezimmer und die Tür auf der anderen Seite ins Schlafzimmer. Elizabeth folgte ihm und fragte sich wieder einmal, was in seinem Kopf vorging.
“Schöner Raum”, meinte er. Er sah sich um und untersuchte das handgeschnitzte, fast vier Meter hohe viktorianische Himmelbett, die Nachttische, den mannshohen Spiegel und die Herrenkommode.
Offenbar zufrieden, warf er einen Blick in das angrenzende prächtige Badezimmer, ein weiteres Ankleidezimmer und ein kleineres Wohnzimmer. “Sieht ganz so aus, als hätte es sich Edward hier gut gehen lassen. Diese Zimmerflucht ist mit dem allerneuesten Luxus und allen Bequemlichkeiten ausgestattet. Und sie nimmt die ganze Länge dieses Gebäudeflügels ein.”
Er schaute Elizabeth wieder an. “Du solltest den Raum in Besitz nehmen.”
“Du … du meinst, wir sollten hier schlafen?”
“Noch nicht. Erst wünsche ich mir, dass du ihn komplett neu gestaltest. Ihn zu unserem machst.”
10. KAPITEL
A n Thanksgiving kamen Elizabeth und Max gegen Mittag auf Mimosa Landing an. Kaum waren sie aus dem schneidenden Wind ins Warme getreten, als Tante Talitha, Mimi und sogar die gemütliche Martha mit Fragen über sie herfielen.
“Was ist passiert?”
“Warum seid ihr schon zurück?”
“Bist du krank?”
“Ach du meine Güte, du siehst aber ein bisschen spitz um die Nase herum aus, Kindchen.”
“Es geht mir gut, Tante Talitha. Gebt uns nur genug Zeit, um die Mäntel auszuziehen”, bat Elizabeth. “Dann erklären wir alles.”
Mit offenkundiger Ungeduld warteten die Frauen, bis alle im Salon um das
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