Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
Vom Netzwerk:
lodernde Kaminfeuer herum saßen. Nur Martha verharrte auf der Türschwelle.
    Die Haushälterin von Mimosa Landing war das genaue Gegenteil von der in Houston. Während Gladys groß und stämmig war, sah Martha beinahe kugelrund aus. Mit ihrer stillen, anspruchslosen Art wirkte sie gegen die eher schroffe Haushälterin in River Oaks fast unterwürfig.
    Tante Talitha warf Elizabeth einen herrischen Blick zu und stieß ihren Stock auf den Fußboden. “Nun? Raus damit.”
    Elizabeth beunruhigte ihre Tante nur ungern. Aber sie hielt es für das Beste, ehrlich zu erzählen, was geschehen war. Auf keinen Fall wollte sie riskieren, sich später zufällig zu verplappern.
    Sie stellte die Geschichte so harmlos dar, wie sie nur konnte. Als sie fertig war, starrten sie alle drei Frauen mit einem Ausdruck des Entsetzens an.
    “Ach du lieber Himmel.” Talitha schlug sich die altersfleckige Hand vor den Mund. “Aber das ist ja fürchterlich! Dieses … Ungeheuer hat versucht, dich mitten auf der Straße zu überfahren?”
    “Ja. Wenn Mrs. Phelps nicht gewesen wäre, würde ich wahrscheinlich nicht mehr leben.”
    “Ich hoffe, du hast ihre Adresse”, sagte ihre Tante. “Ich muss der Dame schreiben und mich bedanken.”
    “Der Gangster ist dir wahrscheinlich zum Hotel gefolgt. Er muss eure Suite beobachtet und darauf gewartet haben, dass Max geht.” Mimi schauderte und rieb sich die Arme, auf denen eine deutliche Gänsehaut zu sehen war. “Das ist echt unheimlich.”
    “Ich verstehe das einfach nicht. Warum um Himmels willen sollte jemand Elizabeth töten wollen?”, fragte Tante Talitha.
    Zum ersten Mal erhob Max die Stimme und sagte: “Detective Gertski denkt, dass es eine Verwechslung ist. Ich bin geneigt, ihm zuzustimmen. Aber nach zwei Mordanschlägen habe ich mich entschlossen, Elizabeth aus New York wegzubringen. Wir hätten natürlich für den Rest der Flitterwochen woandershin reisen können, aber sie wollte nach Hause kommen.”
    “Aber natürlich wollte sie das! Da hast du das Richtige getan, mein Junge. Nach so einem Schrecken braucht das Kind ihre Familie.”
    Tante Talitha warf Max einen wohlwollenden Blick zu und tätschelte ihm den Arm. “Ich bin so froh, dass sie jetzt einen richtigen Mann hat, der sich um sie kümmert, nicht so ein Muttersöhnchen wie es dieser Tunichtgut Edward Culpepper war. Ich habe den Mann nie gemocht”, erklärte sie. Um ihre Worte zu unterstreichen, stieß sie den Gehstock auf den Perserteppich.
    Mimi betrachtete Max und sagte in ihrer gedehnten Sprechweise: “Ich kann nur sagen, Süßer, ich hoffe, dass du verdammt noch mal gut im Bett bist. Denn diese Flitterwochen kann man ansonsten ja wohl vergessen.”
    “Mimi, benimm dich”, ermahnte Talitha. Aber ihr Tonfall machte deutlich, dass sie die Hoffnung darauf längst aufgegeben hatte.
    “Ich glaube, ich habe gerade den Küchenwecker gehört”, murmelte Martha und eilte davon. Einen Moment später tauchte sie wieder auf der Türschwelle auf und verkündete, dass das Abendessen fertig sei.
    Während des Essens fuhren die Frauen fort, über die Ereignisse in New York zu spekulieren. Jetzt, da sie zu Hause war, fühlte sich Elizabeth sicher. Die beiden schrecklichen Erlebnisse kamen ihr beinahe vor wie schlechte Träume, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als sie einfach zu vergessen. Als das Abendessen vorbei war, hatte sie das Thema mehr als satt.
    Ächzend und mit lauten Klagen darüber, dass sie zu viel gegessen hatten, zog sich die Gesellschaft nach der Mahlzeit in den Salon zurück. Der große Raum war erst 1950 erbaut worden, während der Rest des weitläufigen Herrenhauses aus dem neunzehnten Jahrhundert stammte. Hier hielt sich die Familie am meisten auf.
    “Warum zeigst du mir nicht das Anwesen?”, schlug Max vor, ehe Elizabeth noch Gelegenheit hatte, es sich gemütlich zu machen. “Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich könnte ein bisschen Bewegung brauchen.”
    “Gute Idee”, antwortete sie. Sie war dankbar für die Gelegenheit, weiteren sinnlosen Diskussionen um Mordversuche und Tatmotive zu entfliehen. Außerdem gab es nichts, was sie lieber tat, als jemanden auf ihrer geliebten Farm herumzuführen.
    “Mimi, willst du mitkommen?”, fragte Elizabeth die Freundin.
    Mimi kicherte. “Machst du Witze, Süße? Auf keinen Fall werde ich in meinen High Heels über irgendwelche Felder stolpern.”
    “Du könntest dir ein Paar Turnschuhe anziehen.”
    Die einzige Reaktion war ein undamenhaftes

Weitere Kostenlose Bücher