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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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flüsterte sie.
    “Wie ist wer?”
    “Max. Du weißt schon … im Bett.”
    “Mimi! Was für eine Frage ist denn das? Benimm dich.”
    “Sei nicht albern. Also?”
    “Vergiss es. Das Thema steht nicht zur Debatte.”
    Inzwischen hatten sie den oberen Treppenabsatz erreicht, und Elizabeth entwand sich dem Griff der Freundin. Sie eilte den Flur hinab zu ihrem Schlafzimmer, und Mimi folgte ihr. Die Absätze ihrer Stilettos trommelten über den Parkettfußboden.
    Im Schlafzimmer ging Elizabeth zielstrebig auf den riesigen begehbaren Kleiderschrank zu. Aber am Eingang blieb sie stehen und hob ihre Haare an. Ohne dass sie darum bitten musste, zog Mimi den langen Reißverschluss herunter.
    “Ach komm schon, Süße. Ich bin deine beste Freundin. Du kannst es mir sagen. Ich werde kein Sterbenswörtchen verraten. Ehrenwort.” Sie hielt vier Finger hoch. “Pfadfinderehrenwort.”
    Elizabeth war bereits dabei, aus dem langen Wollkleid zu schlüpfen, das sie zum Abendessen getragen hatte. Nun hielt sie inne und zog zweifelnd eine Augenbraue hoch. “Na klar.”
    Sie ging zum Schrank und hängte ihr Kleid auf. Mimi folgte ihr auf dem Fuße.
    Nachdem Elizabeth ihre Pumps ausgezogen hatte, hakte sie ihre Daumen in den Bund ihrer Nylonstrumpfhosen und streifte sie ebenfalls ab. Sie warf das federleichte Kleidungsstück in den mit Satin ausgekleideten Korb, der ihre Handwäsche aufnahm.
    “Du warst doch nie bei den Pfadfindern.”
    “Okay, okay. Also, vielleicht würde ich es Doreen erzählen”, gab Mimi kleinlaut zu. “Aber nur, weil wir ‘ne Wette laufen haben.”
    “Ihr habt was?” Elizabeth fuhr herum. Ihre Hand krampfte sich unwillkürlich um die Jeans, die sie gerade vom Bügel genommen hatte. Nur mit einem hellblauen Spitzenslip und dem dazu passenden BH bekleidet, stemmte Elizabeth die Fäuste in die Hüften. “Du hast tatsächlich eine Wette auf mein Sexleben abgeschlossen? Ehrlich, Mimi, das geht zu weit. Sogar für dich.”
    “Also, bevor du jetzt sauer wirst, hör mir erst mal zu. Ich hab nicht gewollt, dass die Sache so aus dem Ruder läuft …” Mimi gab einen Schreckenslaut von sich, und Elizabeth bemerkte, dass ihr entsetzter Blick auf die Prellung an der Hüfte gerichtet war.
    “Oh mein Gott! Hast du nicht gesagt, dass dich das Auto nur gestreift hat? Das sieht ja grauenvoll aus. Tut das nicht höllisch weh?”
    Elizabeth schaute auf den riesigen Bluterguss herunter und verzog das Gesicht. Die Haut wies jetzt einen dunklen, fast grünlichen Lilaton auf, der an den Rändern in allen Schattierungen von Gelb, Blutrot und Blau schillerte.
    “Es ist halb so wild. Du weißt doch, wie leicht ich blaue Flecke bekomme. Es sieht schlimmer aus, als es ist.”
    “Warst du schon bei einem Arzt?” Mimi kam näher, um sich das Ganze genauer anzusehen, und berührte die Verletzung sanft mit einem scharlachrot lackierten Fingernagel.
    “Nein, aber in New York haben sie eine Röntgenaufnahme gemacht. Es ist so weit alles in Ordnung.” Sie schlüpfte in die Jeans, holte einen dicken rotbraunen Rollkragenpullover aus dem Schrank und zog ihn sich über den Kopf.
    Mit Mimi, die ihr folgte, ging sie ins Schlafzimmer zurück. Sie setzte sich auf die gepolsterte Bank am Fußende des Bettes, um Socken und feste Schuhe anzuziehen. Währenddessen sah sie die Freundin scharf an. “Und glaub nicht, dass du mich ablenken kannst. Erst erklärst du mir, was es mit dieser Wette auf sich hat.”
    “Oh, du weißt doch, wie Doreen ist”, sagte Mimi mit einer wegwerfenden Geste. “Sie ist momentan gerade mal nicht verheiratet und sucht einen Liebhaber. Ungefähr ein Jahr lang hat sie versucht, Max ins Bett zu kriegen. Aber ohne Erfolg.”
    Elizabeth schaute auf. “Bist du sicher?”
    “Hundert Prozent. Du kennst doch Doreen. Wenn sie Max jemals rumgekriegt hätte, wüsste das die ganze Welt.”
    Elizabeth verspürte ein unerklärliches Gefühl der Erleichterung, als ihr klar wurde, dass Mimi recht hatte.
    “Als Doreen hörte, dass du Max geheiratet hast, war sie richtig sauer. Um ihr Gesicht zu wahren, hat sie behauptet, dass sie ihm nur zum Scherz nachgestiegen ist. Und dass er als Liebhaber wahrscheinlich sowieso nichts taugt. Das konnte ich ihr natürlich nicht durchgehen lassen, oder? Wir haben uns gestritten, und eins kam zum anderen, und auf einmal hatten wir diese Wette abgeschlossen.”
    “Ich verstehe. Und wie genau wolltet ihr nun herausfinden, wer von euch recht hat?” Elizabeth war fertig angezogen. Schnell

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