Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
Vom Netzwerk:
Agency durchgeführt, einer zentralen Bewertungsagentur, die die besten Schüler der USA ermittelt. Alle Zehntklässler an jeder öffentlichen Schule im Land nehmen daran teil«, erläuterte Dr. Robbins und zeigte auf eine große Gruppe verschlungener Linien in der Mitte der Grafik auf dem Bildschirm ihres Laptops. »Das sind die landesweiten Durchschnittsergebnisse der vergangenen fünf Jahre.« Robbins drückte eine Taste und der obere Rand der grafischen Darstellung wurde herangezoomt. Was dann erschien, sah aus wie eine kleine Gruppe von tanzenden Sechzehntelnoten. »Das sind die Ergebnisse der nationalen Studienstiftung für Stipendiaten«, erklärte sie. »Die oberen zwei Prozent der Datenerhebung.«
    Als Dr. Robbins eine weitere Taste drückte, bewegte sich das Bild wieder und holte einen roten Punkt über der höchsten Gruppe näher heran. Einen einzelnen roten Punkt.
    Wills Magen krampfte sich vor Furcht zusammen. Oh-oh, dachte er.
    »Das da«, sagte sie, »bist du. Einer von genau 2,3567 Millionen.« Sie legte den Kopf auf die Seite und lächelte ihn wieder an, umwerfend und sehr sympathisch.
    Wills Herz setzte einen Schlag aus. Er versuchte, seinen Schock zu verbergen, und fragte sich immer wieder: Wie konnte das passieren?
    »Gut gemacht, Will«, lobte Barton ihn und rieb sich vor Freude die Hände. »Was sagst du dazu?«
    Will hatte noch keine zwei Wochen an der verblüffend durchschnittlichen Highschool dieses Mannes verbracht, als er den Test absolvierte, aber Barton schien entschlossen, so viel Anerkennung wie möglich für dieses Ergebnis einzuheimsen.
    »Will?«, hakte Dr. Robbins nach.
    »Entschuldigung. Ich bin irgendwie … sprachlos.«
    »Absolut verständlich«, meinte sie. »Wir können die Einzelheiten durchgehen, wenn du möchtest …«
    An Bartons Gegensprechanlage ertönte ein Summton. Der Rektor schnippte mit den Fingern und bedeutete Rasche, die Tür zu öffnen. Wills Mutter Belinda kam herein, einen Schal um den Hals geschlungen und die Augen hinter einer großen Sonnenbrille verborgen.
    Will suchte nach Anzeichen für ihre Enttäuschung – er hatte es gewaltig vermasselt und seine Anonymität preisgegeben.
    Aber seine Mutter lächelte ihn nur an. »Ist das nicht aufregend?«, sagte sie und eilte auf ihn zu, um ihn zu umarmen. »Nach Dr. Robbins Anruf habe ich mich sofort auf den Weg gemacht.«
    Will löste sich aus ihrer Umarmung und sah sein Spiegelbild in der Sonnenbrille seiner Mutter. Merkwürdig. Sonst trug sie drinnen nie eine Sonnenbrille. Hatte sie sie aufgesetzt, damit er ihre Augen nicht sehen konnte? Sicher tat sie wegen der anderen Erwachsenen im Raum so aufgeregt, aber Will zweifelte keinen Augenblick daran, dass sie ungeheuer wütend auf ihn sein musste.
    Als Belinda einen Schritt zurücktrat, nahm Will einen schwachen Geruch von Zigaretten wahr. Komisch. Sie muss in ihrem Büro mit Rauchern zusammen gewesen sein. Aber durfte man in Kalifornien überhaupt noch am Arbeitsplatz rauchen?
    Wills Handy brummte. Eine SMS von Dad: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Mom musste ihn angerufen und ihm die Neuigkeit mitgeteilt haben.
    Seine Mom schüttelte jedem im Raum die Hand und machte höfliche Konversation. Dann ergriff Dr. Robbins wieder das Wort: »Wenn du so nett wärst, Will, und Sie uns entschuldigen würden, möchte ich dich bitten, noch einen weiteren schnellen, ganz einfachen Test zu machen.«
    »Wozu?«
    »Reine Neugier«, sagte sie nur. »Wenn jemand das bestehende statistische Modell sprengt, lechzen wissenschaftliche Hirne nach Bestätigung. Was meinst du? Hättest du Lust dazu?«
    »Was würde schlimmstenfalls passieren, wenn ich Nein sage?«, fragte Will.
    »Du kehrst in deine Klasse zurück, gehst nach dem Unterricht nach Hause und vergisst, dass wir diese Unterhaltung jemals geführt haben«, erklärte sie.
    Sehr überzeugendes Argument. »Dann mal los«, sagte Will.

DER TEST
    Will folgte Dr. Robbins durch den Gang in ein Büro, in dem ein kleiner Tisch und zwei Stühle standen. Auf dem Tisch lag ein schwarzer quadratischer Tablet-Computer, etwa so groß wie eine Kreidetafel. Robbins setzte sich und bedeutete Will, auf dem Stuhl gegenüber Platz zu nehmen.
    Nach einer kurzen Berührung des Bildschirms fuhr das Tablet mit einem kaum hörbaren Rauschen hoch. Robbins zog das rahmenlose schwarze Quadrat mithilfe ihrer Finger auseinander, wie ein Bildhauer, der feuchten Ton bearbeitet. Nur mit dem Unterschied, dass der Computer aus Metall bestand. Nach wenigen Augenblicken

Weitere Kostenlose Bücher