Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
Vom Netzwerk:
und Reitparcours sowie Plätze für verschiedene Sportarten, darunter auch ein Golfplatz.
    »Und wo ist der Haken?«, fragte Will argwöhnisch.
    »Es gibt nur einen einzigen«, sagte Robbins. »Du musst es wirklich wollen, Will. Das Center wurde 1915 gegründet. Du hast deshalb noch nie von uns gehört, weil wir großen Wert auf Abgeschiedenheit und Privatsphäre legen. Wir suchen nicht die Öffentlichkeit. Auf diese Weise schützen wir unsere Schüler und unseren Ruf. Aber ich versichere dir, die renommiertesten Colleges und Universitäten der Welt wissen, wer wir sind. In diesen Institutionen gibt es mehr unserer Absolventen als von allen anderen Einrichtungen. Zu unseren herausragenden Ehemaligen zählen vierzehn Senatoren, ein Vizepräsident, zwei Richter am Obersten Bundesgericht, neun Kabinettsmitglieder, sieben Nobelpreisträger, Dutzende von Führungspersönlichkeiten in Wirtschaft und Industrie sowie mehrere ausländische Staatsoberhäupter … um nur einige zu nennen.«
    Die Tour führte weiter über einen großen, gewundenen See inmitten des nahe gelegenen Waldes. Die Bäume leuchteten in spektakulären Herbstfarben. Am Ufer stand ein großes rustikales Bootshaus und in der Mitte des Sees lag eine felsige Insel, auf der ein hohes, gotisch aussehendes Gebäude mit vielen Türmen thronte, fast wie eine Art Burg. Dann schwenkte die »Kamera« hinauf in die virtuellen Wolken und das Bild verschwand.
    »Das war … wie … Zauberei«, staunte Rasche mit offenem Mund.
    »Bedenken Sie, dass wir die Technologie von morgen immer als Zauberei bezeichnen, wenn wir sie heute sehen.«
    Dr. Robbins wandte sich an Will und seine Mutter: »Für unsere Schule kann man sich nicht bewerben. Man wird eingeladen.« Sie zog einen sehr dicken Umschlag aus ihrer Tasche und reichte ihn Belinda. »Alle Informationen, die Ihre Familie braucht, um eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen, finden Sie in diesen Unterlagen. Lassen Sie sich Zeit. Wir wissen, dass Sie über vieles nachdenken müssen.«
    »Und du kannst natürlich für den Rest des Tages vom Unterricht befreit werden, um direkt damit anzufangen, wenn du möchtest, Will«, stimmte Barton ein.
    »Und ob ich möchte!«
    Sämtliche Anwesenden lachten höflich.
    »Der Umschlag enthält auch meine Kontaktdaten«, verkündete Robbins und packte ihren Laptop ein. »Sollten irgendwelche Fragen oder Bedenken auftauchen, kannst du mich natürlich jederzeit anrufen.« Erneut schüttelte sie Will die Hand und wandte sich zum Gehen.
    »Dr. Robbins?«
    Sie blieb an der Tür stehen. »Ja, Will?«
    »Wie heißen Sie mit Vornamen?
    »Lillian«, erwiderte sie amüsiert. Lillian Robbins wusste, wie man eindrucksvoll den Raum verlässt, und marschierte nun schnell und entschlossen zur Tür hinaus.
    Nach ein paar Minuten peinlicher Katzbuckelei von Barton und Rasche verließ Will zusammen mit Belinda das Büro des Rektors. Als sie durch die leeren Flure gingen, wusste er plötzlich intuitiv: Ich werde nie wieder hierher zurückkehren .
    Dr. Robbins hatte recht: Er musste wirklich über irrsinnig viele Dinge nachdenken. Hunderte von Fragen gingen ihm durch den Kopf. Aber keine war so beunruhigend wie die, die sich in sein Gehirn gebohrt hatte, als seine Mom durch die Tür von Bartons Büro getreten war. Anfangs hatte er versucht, es als verrückte Wahrnehmungsstörung abzutun, als seltsame Idee, die dem ganzen Wahnsinn dieses Tages geschuldet war.
    Aber jetzt, da sie allein waren, wurde es nur noch schlimmer. Viel schlimmer. Und es hörte gar nicht mehr auf.
    Will warf seiner Mutter einen kurzen Seitenblick zu. Sie hatte noch immer ein geistloses Lächeln und diese verdammte Sonnenbrille aufgesetzt. Als sie bemerkte, dass er sie ansah, drückte sie aufgeregt seine Hand.
    Falsch. Total falsch .
    Obwohl die Frau, mit der er nach Hause fuhr, genau so aussah und redete wie Belinda Melendez West, fragte er sich, warum er trotzdem das Gefühl hatte, dass dies nicht die gleiche Person war, von der er sich zwei Stunden zuvor verabschiedet hatte.

DAHEIM IST DAHEIM
    Sie war es, aber gleichzeitig war sie es auch nicht.
    Was ist es nur, das mich so stört? Will konnte es einfach nicht benennen. Es war ein subtiles Gefühl, aber es schnürte ihm die Luft ab wie ein Python.
    Das hier war der Wagen seiner Mutter, kein Zweifel. Der alte röhrende Ford Focus, den sie Green Machine nannte, inklusive Rückenlehne mit Makramee-Bezug und dem Kugelkompass am Armaturenbrett. Unauffällig tastete Will den Boden

Weitere Kostenlose Bücher