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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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kostbar.
    Eine Zeitlang grübelte er über die kleinen Dinge nach, auf die er nie eine Antwort erhalten würde: Wie viele Mitglieder von Jabbas Gefolge hatte der Koch geschafft, auf dem Segelgleiter zu vergiften, bevor er Jabba vergiftete? Wie lange würden die Mönche brauchen, den Sand hinauszukehren, den Generationen von Verbrechern in den Palast getragen hatten? Was würden die Köche mit dem Fett tun, das er ihnen aufzubewahren befohlen hatte?
    Im Hauptkorridor jenseits des Thronsaals ertönte ein Geräusch. Es war unverkennbar. Fortuna zog den Blaster und spielte mit dem Gedanken, ihn gegen sich selbst zu richten, aber dann tat er es doch nicht. Er legte ihn auf den leeren Thron und lauschte dem Quietschen der Karre, die die näherkommenden Chirurgen vor sich herschoben.

Der Große Gott Quay:
    Die Geschichte von Barada und den Weequays
    George Alec Effinger
    Barada kam ursprünglich von Klatooine, und des Nachts träumte er, noch immer dort zu sein und den schneidenden Wind seiner Heimatwelt im Gesicht zu spüren. Natürlich war sein Gesicht in diesen Träumen noch nicht deformiert und narbig, genausowenig wie er in diesen Träumen im Prinzip ein Gefangener und Sklave des Hutt war. Des Nachts, wenn er in seiner Koje schlief, war Barada noch immer jung und voller Hoffnungen und Pläne, Klatooine hinter sich zu lassen und auf einem aufregenderen Planeten des Imperiums Abenteuer zu finden.
    Morgens, wenn Barada aufwachte, blinzelte er ein paarmal, und die Traumerinnerungen an seine Familie und die Kindheit verblaßten langsam. Klatooine, dachte er dann grimmig. Abenteuer. Wenn er sich dann aufsetzte, rieb er sich mit den großen, starken Händen das Gesicht. Er wußte, er würde seine Heimatwelt nie wiedersehen. Er würde den Rest seines Lebens auf diesem Wüstenplaneten verbringen und sich um die Repulsorflotte des Hutts kümmern.
    Der Gedanke ließ ihn jedesmal mit den Schultern zucken. Es war nicht das schlechteste Leben, teilweise sogar besser als manche anderen. Eigentlich fehlte ihm nur die Freiheit, aber das war im Imperium nichts Ungewöhnliches. Seine Bedürfnisse wurden erfüllt, und was seine Wünsche und Sehnsüchte anging, konnte er so viel davon träumen, wie er wollte.
    An diesem Morgen galt Baradas einzige Sorge den fehlenden sechs Schließbolzen für die Kufenverkleidung der AE-35-Einheit, die half, den Segelgleiter des Hutts in der Luft zu halten. Die Ersatzteillieferung, die Barada schon vor Wochen bestellt hatte, war nie eingetroffen; wenn er die Schließbolzen nicht irgendwo in den Tiefen des Schrotthaufens fand, würde er sich auf die harte Art Ersatz besorgen müssen, in seiner Werkstatt.
    Es war ein heller, klarer Tag am Dünenmeer, die Art von Wetter, die der Hutt bevorzugte. Barada blinzelte in den gleißenden Sonnenschein, als er das Gebäude mit den Unterkünften verließ. Er war erst ein paar Meter weit gegangen, als sich zwei bewaffnete Weequay-Wächter zu ihm gesellten, einer auf jeder Seite.
    »Habe ich was angestellt?« fragte Barada. »Was habe ich getan?« Die grauhäutigen Weequays antworteten nicht. Barada hatte sie noch nie sprechen gehört. Sie gingen einfach neben ihm her, die Energielanzen geschultert. Ihre Gesellschaft gefiel ihm nicht.
    »Hat der Hutt euch geschickt, um mich zu holen?« fragte er. Von den Weequays kam nur Schweigen. Er schlug die Richtung zum Schrotthaufen ein, der sich hinter dem Palast des Hutts befand, und die Weequays schlossen sich ihm an. Sie gehörten zu den gnadenlosesten Kämpfern im Gefolge des Hutt, aber wenn sie Barada hätten töten, verletzen oder in Ketten legen wollen, wäre das schon längst geschehen. Die Weequays waren so unergründlich wie alle nichtmenschlichen Rassen des Imperiums, und so konnte Barada im Augenblick nichts anderes tun, als sie zu ignorieren. Schließlich entschied er sich dazu, einfach so zu tun, als wären sie nicht da, und das zu erledigen, was er sich für den Morgen vorgenommen hatte.
    Die grelle Sommersonne und das Wüstenklima machten den Schrotthaufen zu einem unerfreulichen Ort. Barada konnte den Gestank schon lange riechen, bevor er sein Ziel sah. Alle möglichen Arten von Müll und Abfall waren zu einem riesigen Haufen aufgetürmt worden. Der Klatooianer schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. Er wollte es wirklich nicht tun, trotzdem watete er bis zur Hüfte in die Masse aus verfaulenden Essensresten und weggeworfenen Maschinenteilen, um nach einem halben Dutzend kleiner Metallteile zu

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