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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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    »Wollt ihr mir nicht helfen?« fragte er und beschattete die Augen mit der Hand. Die Weequays starrten ihn bloß an. Barada murmelte einen Fluch in seiner Heimatsprache und machte sich wieder an die Arbeit.
    Fünf Minuten später machte der Mechaniker eine Entdeckung. Es handelte sich nicht um die Schließbolzen, nach denen er gesucht hatte, oder andere nützliche Maschinenteile. Es war nur eine Leiche. Barada erkannte den Toten. »Ak-Buz«, murmelte er. Ak-Buz, der Captain des Segelgleiters.
    Die Weequays wechselten einen Blick und traten näher. Sie sprachen noch immer kein Wort, aber zumindest hatten sie ein gewisses Interesse gezeigt. Gemeinsam zogen sie Ak-Buz aus dem Müll und legten ihn auf dem Boden ab.
    Barada grunzte. »Keine Verletzungen«, sagte er. »Wer auch immer den Mann getötet hat, hat an dem Körper keine Spuren hinterlassen.« Er blickte von einem Weequay zum anderen. »Anzat. Ein Anzat hat ihn getötet. Anzats hinterlassen keine Spuren.«
    Falls die Weequays beeindruckt waren, zeigten sie es nicht. Sie kauerten neben Ak-Buz' Leiche nieder und untersuchten sie ein paar Minuten lang. Dann standen sie wieder auf und gingen. Barada schloß sich ihnen an. »In letzter Zeit hat man hier viele Tote gefunden«, sagte er. Die Weequays blieben stehen und sahen ihn an. Der eine legte Barada die Hand auf die Brust. Der andere zeigte auf den Schrotthaufen. »Schon verstanden«, sagte der Mechaniker, »das geht mich nichts an. Schätze, ich sollte jetzt nach diesen Bolzen suchen. Soll ich was mit eurem Freund Ak-Buz machen?«
    Er erhielt keine Antwort. Natürlich nicht.
    Die Weequays schulterten ihre Energielanzen und marschierten im Gleichschritt auf ihr Quartier zu. Sie starrten stur geradeaus, verzogen keine Miene, bis sie schließlich bei dem kleinen Gebäude angelangt waren, in dem das Weequay-Kontingent des Hutt untergebracht war. Sie traten ein. Der Hutt beschäftigte noch mehr Weequays, aber die hatten gerade andere Aufgaben zu erfüllen.
    »Wir sind allein«, sagte Weequay.
    »Wir können reden«, sagte der andere Weequay. Weequays haben keine individuellen Namen; anscheinend bereitet ihnen das nie Schwierigkeiten.
    »Probleme.«
    Weequay nickte. Er legte die Energielanze auf seine Schlafkoje. »Zu viele Tote.«
    »Selbst der dumme Barada weiß Bescheid.«
    Die Weequays schwiegen, vermutlich dachten sie nach. »Wir müssen eine Versammlung abhalten«, sagte der eine schließlich.
    »Einverstanden«, sagte der andere.
    Die Weequays setzten sich einander gegenüber an einen Holzbohlentisch. Der eine legte Zettel und Schreibstifte in die Mitte. Das war die erste Handlung einer jeden vorschriftsmäßigen Weequayversammlung: die Wahl des Vorsitzenden.
    »Wir sind zwei. Einer wird Präsident sein, der andere Schatzmeister.«
    »Einverstanden.«
    Jeder nahm sich einen Zettel und einen Stift, füllte den geheimen Wahlzettel aus und faltete ihn zusammen.
    »Wir werden sie zusammen lesen.« Sie öffneten die Zettel und zählten die Stimmen. »Es gibt zwei Stimmen für Weequay als Präsident, und zwei Stimmen für Weequay als Schatzmeister.«
    »Es ist getan«, sagte der andere. »Ich bin jetzt der Präsident. Du, Schatzmeister, mußt die Sitzung für die spätere Überprüfung aufnehmen.«
    Der Weequay-Schatzmeister stellte ein kleines, elektronisches Aufnahmegerät auf den Tisch.
    »Gut. Nun stelle ich die Frage: Werden wir Jabba über diesen neuen Mord unterrichten?«
    Der Schatzmeister schüttelte den Kopf. »Nein, das können wir nicht tun. Nicht, bevor wir den Mörder gefunden haben.«
    Weitere Zeit verging in Schweigen. »Wir müssen den Gott fragen«, sagte der Weequay-Präsident.
    »Frag den Gott«, stimmte der andere zu. Keiner der beiden war glücklich über die Entscheidung.
    Die Weequays beteten eine Vielzahl von Göttern an, von denen die meisten Naturkräfte und Geschöpfe ihrer Heimatwelt repräsentierten. Einer ihrer obersten Götter war Quay - Weequay bedeutet »die Anhänger von Quay« -, der Mondgott. Viele Weequays standen in engem persönlichen Kontakt mit dem Gott, und zwar mit Hilfe eines Geräts, das sie ebenfalls Quay nannten. Es handelte sich um eine weiße Sphäre aus nahezu unzerbrechlichem Plastik mit einem Durchmesser von etwa zwanzig Zentimetern. Der Quay reagierte auf Sprache und konnte einfache Fragen beantworten. Für die Weequays sah dieser Gegenstand wie der Mond ihres Heimatplaneten aus, und sie glaubten, daß in jedem Quay ein kleiner Teil ihres Mondgottes

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