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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hauste. Sie begriffen einfach nicht, daß Rassen mit mehr Phantasie als sie die Quays billig produzierten und sie überhaupt nichts Übernatürliches an sich hatten.
    Der Präsident holte den glitzernden Quay andächtig aus seinem Lederbeutel. »Erhöre uns, o Großer Gott Quay«, sagte er. »Wir bitten Dich um Deine Unterweisung. Gewährst Du uns, Deinen wahren Gläubigen, eine Anhörung?«
    Ein paar Sekunden vergingen. Dann sagte eine leise mechanische Stimme: »Aber zweifellos.«
    Die Weequays nickten einander zu. Manchmal war der Große Gott Quay einfach nicht in der Stimmung, befragt zu werden, und konnte stundenlang, manchmal sogar tagelang, widerspenstig sein. Da mehrere Diener des Hutts tot waren - unter ihnen Ak-Buz, der Gleitercaptain -, wußten die Weequays, daß sie sofort Hilfe brauchten.
    »Wir, Deine wahren Gläubigen, preisen Dich, O Großer Gott Quay, und wir danken Dir. Wirst Du uns die Identität des niederträchtigen Mörders von Gleitercaptain Ak-Buz enthüllen?«
    Die Weequays hielten den Atem an. Sie hörten das Summen der Klimaanlage der Unterkunft, aber das war auch schon alles. Dann piepste die mechanische Stimme: »So wie ich das sehe, ja.«
    Der Gott war heute in kooperativer Stimmung!
    »Befindet sich der Mörder in diesem Raum?« fragte Präsident Weequay. Der Schatzmeister knurrte ihn wild an. »Das ist die unbedingt erforderliche erste Frage«, erklärte der Präsident.
    »Konzentriere dich und stelle die Frage noch einmal«, sagte der weiße Quay.
    Der Präsident kniff die Augen zusammen und fragte: »Befindet sich der Mörder in diesem Raum?«
    »Das verrate ich dir jetzt besser nicht«, erwiderte der Ballgott.
    »Siehst du!« rief der Präsident. »Du bist es also!« Der Weequay langte quer über den Tisch und packte seinen Kameraden an der Tunika.
    »Nein! Ich schwöre es!« stieß der Schatzmeister entsetzt hervor. »Der Große Gott Quay hat mich nicht identifiziert! Frage ihn ein drittes Mal!«
    Der Präsident ließ den Weequay zögernd los und blickte dann auf die prophetische Sphäre, die zwischen ihnen lag. »Wir beschwören Dich. O Großer Gott Quay! Befindet sich der Mörder in diesem Raum?«
    Die Antwort kam schnell. »Das ist äußerst zweifelhaft.«
    Beide Weequays entspannten sich. »Ich bin erleichtert«, sagte der Präsident. »Ich möchte dich nicht Jabbas Rache ausliefern.«
    »Wir wissen noch immer nicht, wer der Mörder ist«, sagte der Schatzmeister. »Wir müssen in Erfahrung bringen, ob es noch mehr Opfer geben wird.«
    Der Präsident nickte langsam. Zögernd begriff er, daß ihr künftiges Wohlergehen von der Aufklärung dieser Verbrechen abhing, da sie ihrem mißtrauischen Arbeitgeber eine saubere Lösung präsentieren mußten. Der Hutt hatte kein Verständnis für Inkompetenz, und Wächter, die nicht beschützten, würden sich sehr bald am definitiv falschen Ende von jemandes Nahrungskette wiederfinden.
    »Werden noch mehr von Jabbas Gefolgsleuten getötet werden?« fragte der Präsident.
    Aus dem Quay kam ein tiefes, knirschendes Geräusch. Die beiden Weequays sahen sich an, dann richteten sie die Blicke auf die weiße Sphäre. »Bestimmt«, sagte die blecherne Stimme.
    Der Schatzmeister beugte sich tief über das Gerät. »Werde ich sterben?« fragte er ganz ruhig.
    »Zweifellos«, erwiderte der Quay sofort.
    »Weequay«, sagte der Präsident, »du verschwendest Zeit. Natürlich wirst du sterben. Alle, die leben, werden eines Tages sterben. Sei still, und ich werde die Informationen sammeln. O Großer Gott Quay, nach was für einer Waffe suchen wir? Ist es ein Blaster?«
    »Das kann man so nicht sagen«, sagte der weiße Ball. »Also eine Art Gewehr?« »Die Antwort lautet nein.«
    Der Präsident warf den Zopf über die linke Schulter. »Ist es eine Art Projektilwaffe?«
    »Die Antwortet lautet nein.«
    »Dann ein Messer? Ist die Mordwaffe ein Messer?«
    Der Schatzmeister schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ak-Buz hatte keine Stichwunden.«
    »Ein Seil oder eine Seidenschnur?« fragte der Präsident.
    Der Schatzmeister sah noch ungeduldiger aus. »Kein Anzeichen einer Strangulation. Die hätten wir gesehen.«
    Das Geheimnis war zu komplex für den beschränkten Verstand der Weequays. »Alle diese Toten«, sagte der Präsident.
    Der Schatzmeister riß die Augen auf. »Unterschiedliche Methoden. Warum?«
    »Und wer?« sagte der Präsident. Er rieb sich ein paar Sekunden lang das Kinn, dann legte er die Hände flach auf den Tisch, beiderseits des geheiligten

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