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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gepanzerte Tor.
    Barada. Guter, treuer Barada, dachte Tessek. Er fuhr in den Maschinenpark und bemerkte sofort, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Zumindest die Wartungsdroiden hätten bei der Arbeit sein müssen, doch sah er nirgends ihre glühenden Augen, die gewöhnlich die Halle erhellten.
    Der Maschinenpark lag still da, dunkel wie eine Gruft. Das Tor schloß sich hinter ihm, und Tessek stieg von seinem Schlitten, zu schwach und ausgelaugt, um noch einen Schritt zu tun. »Barada? Barada? Bring mir Wasser, bitte.«, rief er. Dann erinnerte er sich. Barada war tot. Er war während des Gefechts auf dem Segelgleiter getötet worden. Er konnte ihm kein Wasser mehr bringen, und er konnte es somit auch nicht gewesen sein, der das Tor geöffnet hatte.
    Tessek versuchte sich in der Finsternis zu orientieren und fragte sich, wer ihn eingelassen hatte.
    Tessek haßte seinen Körper, diesen schwächlichen Leib, der die Wüstenhitze von Tatooine nicht aushielt, der immer wieder wie Sand zu verwehen drohte. Er fluchte leise, als niemand auf seine Rufe antwortete.
    Er kroch zu einem nahegelegenen Becken in Baradas Quartier, versorgte seine Haut mit der lebensnotwendigen Feuchtigkeit und trank gierig, bevor er in den Palast stolperte, um den anderen Jabbas Tod zu verkünden.
    Die Neuigkeiten verursachten mehr als nur einen kleinen Aufruhr, und Tessek eilte in seine Gemächer, um sich mit Wasser und Proviant zu versorgen, während er darüber nachgrübelte, wie er möglichst viel von Jabbas Reichtümern an sich bringen konnte. Die Gänge des Palasts waren verlassen, jetzt, da Jabbas Soldaten nicht mehr in ihnen Wache schoben. In gewisser Weise wirkte der Ort düsterer und unheimlicher als zu den Zeiten von Jabbas Herrschaft.
    Nachdem er seine Sachen gepackt hatte, verließ Tessek sein Quartier und stellte mit Erleichterung fest, daß er nie wieder hierher zurückkommen mußte.
    Er hörte ein leises Klicken, das vom anderen Ende des Gangs zu ihm herüberdrang, dann das Geräusch eines Droiden, der mit von den Wänden dumpf widerhallenden Schritten durch das Dunkel auf ihn zukam.
    Tessek sah den Gang hinunter. Ein großer, schwarzer, spinnengleicher Gehirnläufer kam auf ihn zu; Zwillingsscheinwerfer leuchteten wie trübe Augen im Dunkel. Hinter ihm sah er noch einen, und noch einen - aus allen Richtungen näherten sie sich. Die B'omarr-Mönche.
    »Seid gegrüßt, Bruder Tessek«, wisperte der erste der Mönche.
    »Laßt mich in Ruhe«, bettelte Tessek, und kraftlos, wie er war, lehnte er sich gegen die rückwärtige Wand und sank langsam zu Boden, wurde fast ohnmächtig vor Furcht und Schwäche. Dann drang das Quietschen von Rädern an seine Ohren, und als er wieder die Augen aufschlug, sah er das glänzende Laserskalpell direkt vor sich.
    Sechs Monate später verließ Tessek Jabbas Palast zum ersten Mal. Er fühlte sich ruhig und ausgeglichen, als sein spinnengleicher mechanischer Körper den höchsten Turm der Festung mit Leichtigkeit erklomm.
    Dort ließ er sich auf einem Mauervorsprung nieder und sah zu, wie sich die purpurroten Zwillingssonnen über die gähnende weiße Wüste senkten. Eine Windböe fegte über die Wüste und trieb eine Staubwolke vor sich her. Inzwischen war es Tessek egal, ob der Wind heiß oder kalt, feucht oder trocken war.
    Es war das erste Mal in sechs Monaten, daß er seinen Behälter verlassen und seine neu entwickelten Kräfte dazu benutzt hatte, diesen mechanischen Körper zu steuern.
    Im Palast unter ihm waren immer noch unermeßliche Reichtümer angehäuft, die nur auf einen neuen Besitzer warteten, sollte es denn jemand wagen, diesen Ort zu betreten. Doch nach den ersten halbherzigen Versuchen einiger Halsabschneider und Diebe aus Mos Eisley fand sich plötzlich niemand mehr, der sich an dieser Aufgabe versuchen wollte.
    Tessek stellte sein Gehirn auf dem Mauervorsprung ab und streckte die Spinnenbeine weit von sich. Früher war ihm bei so etwas schwindelig geworden. Oder er hatte sich gefühlt, als hockte er auf dem Dach der Welt.
    Nun aber deaktivierte Tessek die optischen Systeme und ließ seine Gedanken in die Welt hinausschweifen. Tief unter ihm, in den dunkelsten Kammern von Jabbas verfluchtem Palast, widmeten sich die neuesten B'omarr-Mönche ihren Meditationen.
    In der Wüste waren die Beutejäger unterwegs auf der Suche nach Kreaturen, die noch Fleisch an den Knochen hatten. Die Jawas und die Sandleute trugen ihre Schlachten aus und kämpften um Wasser. In Mos Eisley brachte Lady

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