Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Tür hinter Malakili schloß, kicherte sie noch immer.
    Schlechtes Timing
    Malakili gab sich alle Mühe, ruhig zu bleiben und sich unverdächtig zu benehmen, während er die Tage bis zur festgesetzten Stunde seiner Rettung zählte.
    Verstohlen ließ er die Blicke schweifen, sah in jedem Schatten Spione - aber Jabba und sein Gefolge oben im Thronsaal schienen von seinen Plänen nichts zu wissen. Jabba war völlig mit den lästigen Einzelheiten beschäftigt, die der Betrieb seiner neuesten Bar mit sich brachte, außerdem prahlte er, daß seine Kopfgeldjäger ihm bald einen Kraytdrachen bringen würden -was bedeutete, daß der Hutt die gewaltsamen Herausforderungen für den Rancor einschränkte, da er nicht wollte, daß das Monster vor der Titanschlacht verletzt wurde. Das letzte frische, lebendige Mahl, das der Rancor verschlungen hatte, war bloß ein Twi'lek-Tanzmädchen gewesen, das Monster hatte sie regelrecht genossen und in drei kleinen Bissen verspeist, statt sie, wie gewöhnlich, einfach hinunterzuwürgen.
    Malakili versuchte, sich zu entspannen, und hoffte, daß sein Plan glatt und problemlos ablaufen würde. Aber als er den fleischbeladenen Karren mit dem Mittagessen des Rancors zur Gittertür rollte, trat der bleichgesichtige Gonar mit einem teuflischen Idiotengrinsen aus den Schatten.
    »Malakili, ich weiß Bescheid!« flüsterte er leise. »Ich weiß von dir und Lady Valarian.«
    Malakili hielt den Karren an, drehte sich ganz langsam um und versuchte sich den Schock nicht anmerken zu lassen - aber er war nie gut darin gewesen, seine Gefühle zu verbergen. »Und was genau weißt du über Lady Valarian und mich?«
    »Ich weiß, daß du für sie spionierst. Du bist in Mos Eisley beschattet worden, bis in den Glücklichen Despoten. Ich weiß, daß du in ihren Privatgemächern warst. Ich weiß zwar nicht, was du vorhast, aber ich weiß, daß es Jabba nicht gefallen wird.«
    Malakili konnte es nicht verbergen. Seine Blicke huschten von einer Seite zur anderen. Der Rancor in seinem Käfig spürte die Aufregung seines Hüters und stieß ein leises Knurren aus. »Was willst du?« fragte Malakili.
    Gonar seufzte erleichtert, als wäre er erfreut, nicht länger diskutieren zu müssen. Er schob sich eine fettige Haarsträhne aus den Augen. »Ich will den Rancor betreuen«, sagte er. »Ich war genauso oft in seiner Nähe wie du. Er müßte mein Tier sein.«
    Gonar warf einen Blick auf den Käfig. »Entweder du fliehst sofort und überläßt mir die Betreuung des Monsters«, sagte er, »oder ich melde dich Jabba, und er wird dich töten. Und ich bekomme den Rancor trotzdem als Belohnung. So oder so bekomme ich, was ich will. Du kannst dir aussuchen, auf welche Weise es geschehen soll.«
    »Du läßt mir keine große Wahl«, wimmerte Malakili.
    »Nein«, sagte Gonar und plusterte sich triumphierend auf. »Nein, ich lasse dir keine große Wahl.«
    Malakili packte einen schweren Oberschenkelknochen, der aus dem Rancorfutter herausragte. Ohne innezuhalten, schwang er den blutigen Knochen mit aller Kraft, die seine schwellenden Muskeln hergaben. Er ließ die provisorische Keule mit dem Oberschenkelkopf auf Gonars Stirn niedersausen. Der Schädel zerplatzte wie eine Seifenblase. Der rothaarige junge Mann brach zusammen. Sein letzter Laut war nicht mehr als ein überraschtes Quieken gewesen.
    Der Rancor bewegte sich und gab ein hungriges Grollen von sich. Das war nicht so schwer, wie den Tusken-Räuber im Canyon zu töten, dachte Malakili, aber irgendwie war es viel befriedigender. Mehr ein persönlicher Triumph.
    Er hob Gonars schlaffen Körper auf. So wie seine Arme und Beine und das Rückgrat in allen Richtungen gleichzeitig baumelten, schien er ein Dutzend zusätzliche Gelenke bekommen zu haben.
    Malakili war gerade im Begriff, die Leiche auf den Karren zu heben, als stampfende Schritte und das Klirren einer Rüstung die Ankunft von einem von Jabbas nicht sehr hellen gamorreanischen Wächtern verkündeten. Er bog um die Ecke, ebenfalls eine Leiche über der Schulter. Er blinzelte und kräuselte die Unterlippe, um die vorstehenden Reißzähne noch weiter vorzuschieben. Dann schob er den Helm gegen die aus seinem Kopf wachsenden Hörner und betrachtete aus zusammengekniffenen Augen die Szene mit Malakili und der frischen Leiche.
    »Was ist hier los?« fragte der Wächter und sagte damit einen der wenigen Basicsätze, die er kannte.
    Malakili starrte ihn an, in den Armen die Leiche des Mannes, den er gerade ermordet hatte. Die

Weitere Kostenlose Bücher