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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Alle schienen dem Spektakel mehr Bedeutung zuzumessen als angebracht gewesen wäre. Malakili fragte sich, wer das Opfer war.
    Der junge Mann rannte zur anderen Seite der Grube und schnappte sich genau in dem Augenblick, in dem der Rancor ihn mit seinen Klauen packte und zum Rachen führte, einen der herumliegenden Knochen.
    Der Mensch war ein schneller Denker und verkeilte den langen Knochen wie eine Stützstrebe im Rancorrachen, und die Bestie ließ ihn fallen, während sie auf den morschen Knochen biß und ihn zersplitterte.
    Malakili zuckte zusammen, denn er mußte an die Kampfarachniden denken, die der weichen Innenseite des Rachens soviel Schmerzen zugefügt hatten. »Mein armer Liebling«, sagte er.
    Er rief sich zur Ordnung. Egal. Sobald sie entkommen waren, hatte er alle Zeit der Welt, um sich um sein Monster zu kümmern, allein und im Einklang mit ihrer eigenen Welt.
    Der junge Mann rannte in Panik los, krachte gegen das Gitterfenster der Zugangstür und versuchte zu entkommen. Malakili schlug auf ihn ein, und die anderen stießen ihn zurück.
    »Laß dich endlich fressen!« sagte der Hüter und blickte erneut auf den Chronometer. Es blieb nicht mehr viel Zeit.
    Der junge Mensch rannte zwischen die Beine des Rancors, lief unter ihm hindurch und dann weiter auf die andere Seite der Grube.
    Malakili schlug sich verzweifelt gegen die Stirn. Der Kampfarachnide hatte den gleichen dummen Trick benutzt, aber der Rancor war noch immer nicht darauf gekommen, wie er sich dagegen verteidigen konnte.
    Das Monster wandte sich um und bewegte sich schwerfällig mit ausgestreckten Armen auf den Menschen zu. Der lief auf die kleine Höhle zu, in der der Rancor öfters schlief, duckte sich unter dem schweren, mit Zacken versehenen Tor hindurch, das man herunterlassen konnte, wenn der Käfig gesäubert werden mußte.
    Malakili fühlte sein Herz hämmern, er stieß zischend die Luft aus. Die Zuschauer oben brüllten und jubelten noch lauter als zuvor. Selbst wenn der Rancor den Jungen in den nächsten paar Sekunden verschlang, würde das Publikum noch lange nicht zur Ruhe kommen. Er stöhnte erneut. Was sollte er nur tun? Lady Valarian würde nicht warten.
    Der Rancor hatte den Menschen jetzt in der Falle, und er bückte sich tief, um in die Schlafhöhle zu kommen. Der Mensch packte einen runden, elfenbeinfarbenen Felsbrocken - nein, einen Totenschädel - und warf ihn in dem Augenblick auf die Kontrolltafel, in dem der Rancor unter dem gezackten Tor stand.
    Der Schädel ließ den Schalter kippen, und das massive Durastahltor sauste wie die Klinge einer Guillotine in die Tiefe. Die gezackte Unterseite krachte auf Kopf und Nacken des Rancors, nagelte das Monster auf den Boden, zerfetzte die Haut und schlug ihm den Schädel ein.
    Der Rancor schnaubte und wimmerte einmal kurz in verblüfftem Schmerz auf, als würde er nach Malakili rufen, dann starb er.
    Malakili stand da wie ein Denkmal. Sein Kinn klappte herunter, und seine Ohren füllten sich mit einem brüllenden Tosen der Ungläubigkeit und der nackten Verzweiflung. »Nein!« wimmerte er.
    Der Rancor war tot! Sein Liebling, den er betreut und gepflegt hatte... die Kreatur, die ihn vor den Tusken-Räubern gerettet hatte... die ihm erlaubt hatte, auf seinem knorrigen Fuß zu sitzen, um dort sein Mittagessen zu verspeisen.
    Oben ertönte wütendes Geschrei, während andere Wächter den Käfig öffneten. Sie schleppten den sich wehrenden Menschen weg, aber Malakili war viel zu geschockt, um es zu registrieren.
    Mit den Bewegungen eines Droiden stolperte er in den Käfig und blieb vor dem Kadaver des toten Monsters stehen. Die meisten der anderen Hoffnungsvollen, die alle den Rancor hatten betreuen wollen, verschwanden unauffällig, da sie ihre Chancen für einen Aufstieg für geplatzt hielten. Nur ein Mann, ein großer, dunkelhäutiger Kerl mit schwarzem Haar, folgte ihm hinein.
    Malakili sah zu, wie das Blut über die dreckigen Steinplatten sickerte. Der Rancor lag ganz still da, als würde er schlafen. Und schließlich konnte Malakili es nicht länger ertragen, die Tränen schossen wie eine tatooinische Sturzflut hervor. Er wimmerte vor Trauer, kurz davor, ohnmächtig zu werden, ohne die geringste Idee, was er jetzt tun sollte.
    Der Mann an seiner Seite - Malakili konnte sich nicht an seinen Namen erinnern, egal, wie sehr er es auch versuchte - legte ihm die schmutzige Hand auf die Schulter, tätschelte ihn und versuchte ihn zu trösten, aber er stolperte durch einen

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