Palast der Dunklen Sonnen
Tränenschleier fort. Alles, was er sah, waren die Erinnerungen an die wunderbaren Tage mit dem Rancor.
Jabbas wütende Stimme hallte durch das Bodengitter, als er den Befehl verkündete, den gefangenen Menschen zur Großen Grube von Carkoon zu bringen und an den Sarlacc zu verfüttern. Jabba kümmerte es nicht, daß der Rancor tot war; er war bloß enttäuscht, daß der mit Spannung erwartete große Kampf mit dem Kraytdrachen nun nicht mehr stattfinden konnte.
Die Tränen flossen ungehindert Malakilis stoppelige Wangen hinunter und wuschen saubere Bahnen in die schmutzstarrende Haut. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab, als er versuchte, weitere Schluchzer zu unterdrücken.
Malakili konnte nur daran denken, wie sehr er Jabba dafür haßte, daß der Verbrecherlord alles ruiniert hatte. Noch bevor die Trauer verblaßte, schwor sich Malakili, mit Jabba dem Hutt abzurechnen. Er würde einen Weg finden, den schneckenähnlichen Gangster dafür bezahlen zu lassen.
Draußen, in der lähmenden Hitze des Nachmittags, kreiste Lady Valarians Rettungsschiff und wartete lange, bis es schließlich nach Mos Eisley zurückkehrte - ohne Passagiere.
Valarian war das egal. Schließlich besaß sie bereits die Informationen, die sie wollte.
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Die Geschichte von Jabbas Küchenchef
Barbara Hambly
Alles begann an dem Tag, an dem Jabba der Hutt die beiden neuen Droiden bekam.
Nicht, daß die Ankunft neuer Sklaven im abgelegenen Wüstenpalast des Aufgedunsenen für Porcellus, den schikanierten Küchenchef des Verbrecherlords, einen Unterschied gemacht hätte; als Malakili, der Rancorhüter des Hutts, ihn über die Neuzugänge informierte, lautete seine einzige Frage: »Was essen sie?«
»Es sind Droiden«, erwiderte Malakili. Er hockte auf der Kante des langen, wuchtigen Küchentisches, stocherte in zwei Kubikmetern Dewback-Innereien herum und aß einen Windbeutel. In Mos Eisley hatten Porcellus' Windbeutel einige unbedeutende Religionen ins Leben gerufen - ehrlich gesagt waren sie nicht einmal die seltsamsten Objekte, die in diesem Raumhafen angebetet wurden. Auf einem seiner vier Herde hatte Porcellus einen riesigen Topf mit ihnen am Köcheln, und in der langgezogenen Küche mit der niedrigen Decke herrschte eine gewaltige Hitze.
»Gut«, sagte Porcellus. Er hatte durchaus nichts dagegen, wenn vernünftige Leute seiner Küche einen Besuch abstatteten, um einen Imbiß zu schnorren. Es war nur so, daß die meisten der Leute, die sich am Hof des tatooinischen Verbrecherlords aufhielten und in seine Küche kamen, ihn außerordentlich nervös machten.
»Sogar ziemlich höflich«, fügte Malakili hinzu. »Hochklassige gesellschaftliche Programmierung.«
»Das ist mal was anderes.« Porcellus hob die letzten Windbeutel im genau richtigen Augenblick ihrer Apotheose mit der Zange aus dem kochenden Öl, legte sie auf die auf der Theke ausgebreiteten Papiertücher, bestäubte sie ehrfürchtig mit Puderzucker und aktivierte den tragbaren Elektrozaun, der um sie herum aufgebaut stand. Er lächelte seinem Freund zu. »Anwesende ausgenommen.«
»Ach, die Wächter und dergleichen sind gar nicht so übel.« Malakili verstummte, als Phlegmin, der Küchenjunge, eine gerade gelieferte Kiste zerbrechlicher belsavianischer Rebenfrüchte hereintrug. Der pickelgesichtige Junge schniefte, wischte sich die Nase mit den Fingern ab und packte die Früchte aus, bis Porcellus ihm ungehalten bedeutete, sich die Hände zu waschen, worauf er mit einem ungehaltenen, mürrischen Blick reagierte. »Na ja, zumindest der eine oder andere«, räumte der Rancorhüter ein. Er hüpfte vom Tisch und schlenderte zu dem Küchenchef, der die Früchte mit den sensiblen Fingern eines Künstlers nach Druckstellen untersuchte. Phlegmin wollte im Vorbeigehen einen Windbeutel stehlen - der Elektrozaun schleuderte ihn mehrere Schritte weit gegen die nächste Wand. Er steckte die verbrannten Finger in den Mund und verzog sich.
»Ich muß dich warnen, mein Freund«, flüsterte Malakili.
Porcellus ließ von seiner Arbeit ab, das vertraute Gefühl eiskalter Panik schnürte ihm die Brust zusammen. »Was?«
Als Porcellus seinerzeit Küchenchef und wertvollster Besitz des imperialen Edelmannes Yndis Mylore, Gouverneur von Bryexx und Moff des Varvenna Sektors, gewesen war - und wieso auch nicht, wo er doch dreimal den Goldenen Löffel sowie fünf Jahre hintereinander den Tselgourmetpreis gewonnen hatte? -, hätte ihn niemand als besonders nervösen Mann
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