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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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beschrieben. An der Perfektion seiner Kunst interessiert, das schon, aber welcher große Maestro ist das nicht? Er hatte sich auch gelegentlich Sorgen um die Festigkeit eines servierten Baisers gemacht, wenn der Imperator bei Gouverneur Mylore zu Gast war, oder um die genaue Zusammensetzung der Zutaten einer Soße, die bei einem botschafterlichen Bankett aufgetragen wurde.
    Aber niemals war er bei jedem unerwarteten Wort voller Panik zusammengezuckt.
    Fünf Jahre als Sklave im Palast von Jabba dem Hutt hinterließen Spuren.
    »Jabba hatte vergangene Nacht wieder eine Magenverstimmung. «
    »Eine Magenverstimmung?« Erst später begriff Porcellus, daß seine unmittelbare Reaktion aus unkontrollierbarem Entsetzen hätte bestehen müssen; als er es das erste Mal hörte, brachte er nur ein völlig ungläubiges Auflachen zustande. »Du meinst, es gibt tatsächlich etwas, das er nicht verdauen kann?«
    Malakili senkte die Stimme noch mehr. »Er glaubt, es handele sich um Fierfek. Soweit ich weiß«, wisperte er, »ist das das huttische Wort für Gift.«
    Das war der Augenblick, in dem unkontrollierbares Entsetzen die Kontrolle übernahm. Porcellus wurde kreidebleich, seine Hände und Füße wurden trotz der in der Küche herrschenden Hitze eiskalt.
    Der Rancorhüter legte seinem Freund die große Hand auf die Schulter. »Ich mag dich, Porcellus«, sagte er. »Du warst ein guter Freund, hast mir immer ein paar Reste für meinen Liebling verschafft.« Er deutete mit dem Daumen auf das dampfende Fleisch und die Innereien, die gut drei Viertel des Tisches beanspruchten. »Ich will dich nicht zusammen damit zu ihm reinwerfen müssen. Also dachte ich mir, ich sag's dir, bevor Bib Fortuna hier herunterkommt, um mit dir darüber zu sprechen.« Malakili schlug die Ecken des Öltuchs hoch, auf dem man die Innereien und den Rest aufgehäuft hatte, und schleppte es aus der Tür, wobei er eine Tropfspur hinterließ.
    »Danke«, sagte Porcellus, obwohl sein Mund zu trocken war, um überhaupt einen Ton hervorzubringen.
    »Seine Exzellenz ist äußerst ungehalten.«
    »Ohne jeden Grund, Verehrtester. Das ist allein das Resultat eines bedauerlichen Mißverständnisses.« Porcellus verbeugte sich so tief, daß er fast den Boden berührte, und hoffte, daß Bib Fortuna, der abstoßende Twi'lek, der als Jabbas Majordomus fungierte, die durchstöberten Kisten und Kanister nicht bemerkte, die jede horizontale Oberfläche der Küche bedeckten. Sie waren das Ergebnis einer verzweifelten Suche nach allem, was für das beispiellose Unbehagen des Aufgedunsenen verantwortlich gewesen sein könnte. Da viele der Delikatessen, die im Verlauf der letzten Jahre als Zutaten für die Omelettes, roulades und etouffees des Hutts gedient hatten, für alle niederen Rassen ungenießbar waren, war die Suche nicht einfach gewesen - der Küchenchef grübelte noch immer über das Ziegengras nach, das er am vergangenen Abend als Füllung für seine Pastete benutzt hatte, oder über die kleine, unbeschriftete rote Dose mit der unidentifizierbaren Paste, mit der die gestrigen Schokoladenladybabies bestrichen worden waren.
    Die schmalen Augen des Twi'leks wurden noch schmaler; im dunstigen Küchenlicht sahen sie aus wie schmutziges Glas. »Du weißt, wie besorgt unser Herr um seine Gesundheit ist.«
    Natürlich würde keiner der beiden das Wort »Gift« aussprechen.
    »Selbstverständlich«, dienerte Porcellus, der der Meinung war, daß man bei dem massenhaften Konsum von Triglyceriden, Cholesterin und Alkohol - von den weniger identifizierbaren Substanzen einmal abgesehen - und den unbeschreiblichen sexuellen Praktiken des Hutts wohl kaum Gift brauchen würde. Es bereitete ihm noch immer Mühe, sich überhaupt vorzustellen, daß man einen Hutt vergiften konnte. »Ich muß Ihnen ja wohl kaum versichern, daß ich seit meiner Anstellung hier für den anspruchsvollen Gaumen Seiner Exzellenz nur die besten, gesündesten und schmackhaftesten Zutaten eingekauft habe. Ich habe einfach keine Erklärung für diese äußerst beunruhigende Entwicklung.«
    Fortuna, der mit verschränkten Armen dort stand, trommelte sich sanft mit den langen Krallen auf den Bizeps. »Sollte diese Situation andauern«, sagte er mit seiner leisen Stimme, »könnte man Erklärungen dafür finden.«
    »He!« Porcellus wirbelte herum und schlug ungehalten mit dem Geschirrtuch in seiner Hand zu. »Die gehören dem Herrn!«
    Ak-Buz, der Captain von Jabbas Segelgleiter, wich schnell von dem kleinen

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