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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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wolle in sein Quartier, um ein Schläfchen zu halten. Er muß. er muß hier im Korridor eingeschlafen sein.«
    Ak-Buz' tote Augen starrten weiter zur Decke.
    Der Wächter runzelte die Stirn und überdachte die Information schwerfällig. »Sieht tot aus.«
    Porcellus konnte bereits fühlen, wie sich die Klauen des Rancors um seinen Körper schlossen. »Hast du schon mal einen schlafenden Weequay gesehen?«
    »Ah. nein.«
    »Nun, da ist einer.« Porcellus bückte sich, hievte die Leiche auf die Füße und legte sich einen Arm über die Schultern. Einen schrecklichen Augenblick lang fragte er sich, was er tun sollte, wenn die Rigor Mortis schon eingesetzt hatte, aber in dieser Hitze war das so gut wie unmöglich. Der Kopf mit dem schmutzigen Zopf kippte gegen seine Wange. »Ich schaffe ihn in sein Quartier, bevor. äh. bevor er aufwacht.«
    Der Wächter nickte. »Helfen?«
    »Vielen Dank«, lächelte der Küchenchef. »Es geht schon.«
    Er versteckte Ak-Buz' Leiche unter dem Schrotthaufen im Maschinenhof, eine ausgesprochen heikle Operation, da er sie durch das Verlies und dann draußen an den Unterkünften der Weequays vorbeizerren mußte. Die Weequays - leise, tödliche, bösartige Killer - gehörten zu Ak-Buz' Segelgleitermannschaft, und obwohl sie anscheinend für niemanden große Loyalität empfanden, hatte Porcellus den Eindruck, daß es wenig ratsam war, mit der Leiche ihres Captains erwischt zu werden. Aber sie waren nirgendwo in Sicht - vermutlich sind sie alle in meiner Küche und stehlen die Windbeutel, dachte Porcellus düster -, genausowenig wie Barada, der Mechaniker des Segelgleiters. Mit etwas Glück würde niemand unter den gewaltigen Haufen aus verrosteten Landgleiterteilen in der Hofecke sehen, bis die Verwesung weit genug fortgeschritten war, was in dieser Hitze nicht allzu lange dauern sollte. Auf Tatooine hätte man eigentlich damit rechnen müssen, daß Jawas den Schrotthaufen nach Metall durchstöberten, aber die Stücke des letzten Jawas, den man dabei erwischt hatte, hingen angenagelt am Tor und waren noch ziemlich frisch.
    Porcellus eilte in seine Küche zurück und fragte sich, was er nur wegen des Banketts machen sollte, denn ihm fehlte jede auch noch so kleine Inspiration.
    »Das nennst du eine Mahlzeit?« Die großen kupferroten Augen des huttischen Verbrecherlords drehten sich langsam, die Pupillen zogen sich vor Wut zusammen, als sich ihr Blick auf seinen unglücklichen Diener richtete.
    Porcellus hatte Huttisch noch nie besonders gut verstanden, aber als Jabba mit einer im Vergleich zu dem restlichen gelblichen, massigen Körper überraschend kleinen und zierlichen Hand eine der exquisiten Gemüsecrepes hochhielt und sie zusammendrückte, so daß ihr Inhalt mit einem platschenden Geräusch auf dem Boden landete, war es völlig unnötig, daß sein neuer Übersetzerdroide C-3PO erklärte: »Seine Exzellenz ist äußerst unzufrieden mit den Speisen, die du in letzter Zeit serviert hast.«
    Porcellus stand vor der Plattform des Hutts auf der verzierten Falltür, die die Rancorgrube bedeckte, und er schaffte es, ein klägliches Geräusch hervorzubringen, aber mehr auch nicht. Acht Meter unter seinen Stiefelsohlen schnaubte der Rancor leise in der Dunkelheit.
    Die furchtbaren Augen verengten sich. »Willst du mir Schaden zufügen?«
    »Niemals!« Porcellus fiel auf die Knie - was den Rancor in der Grube sich zu seiner vollen Größe aufrichten und an dem Gitter schnuppern ließ - und faltete flehend die Hände. »Wie kann ich meinen guten Willen beweisen?«
    Jabba kicherte, ein Geräusch, das an einen Bantha erinnerte, den man lebendig ausweidete - aber langsam. »Wir lassen es meine Kleine entscheiden«, sagte er und zog an der Kette, die er hielt. Neben ihm erhob sich die liebliche Twi'lek-Tänzerin Oola, Jabbas neuestes Spielzeug. Ihr hübsches Gesicht zeigte Besorgnis, was auch angebracht war.
    Porcellus hatte nie erfahren, was genau Jabba eigentlich mit seinen »Spielzeugen« tat - für gewöhnlich weiblich, aber immer jung, geschmeidig und wunderschön -, aber er wußte, daß sie sich selten lange hielten, und seine Freundin und Mitsklavin Yarna, die Askajianerin, hatte ihm ein paar wirklich schreckliche Geschichten erzählt.
    Im Augenblick lud Jabba jedoch nur einen Klecks Gemüsecrepefüllung auf den Finger und hielt ihn ihr hin, und nach kurzem Zögern leckte Oola die subtil gewürzte Mischung mit sichtlichem Ekel von der schleimigen Hand.
    »Jetzt bring mir richtiges Essen«,

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