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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gurgelte der Hutt wieder an den Koch gewandt. »Frisch - lebendig - unberührt.«
    Als Porcellus mit einem Glas voller lebendiger klatooinischer Reiskröten in den Thronsaal zurückkehrte - sie schwammen in gewürztem Brandy, der verhinderte, daß sie sich gegenseitig angriffen und töteten, wie es die übellaunigen kleinen Kreaturen zu tun pflegten -, tanzte Oola, die weit davon entfernt war, daß ihr die Gemüsecrepes nicht bekommen waren. Am Hals angekettet schwang sie die Kopftentakel in sinnlicher Einladung. Ihre Vorstellung müßte Jabbas Verdacht auf Fierfek - Vergiftung - endgültig ausräumen, fand Porcellus.
    Normalerweise blieb der Küchenchef so weit von Jabbas Hofstaat weg, wie es die Enge des Palastes erlaubte, da ihm der gemeingefährliche und gewalttätige Haufen Kopfgeldjäger, Söldner und intergalaktischer Abschaum Angst einjagte. Aber an diesem Abend lehnte er mit der Schulter gegen einen Torbogen; dünn, mit ergrauendem Haar, nervös, bekleidet mit einer unaussprechlich fleckigen weißen Kochuniform, lauschte er den Jizzspielern - er hatte schon immer gern guten Jizz gehört -und sah dem Tanz zu, wobei er verzweifelt hoffte, daß die wunderschöne Oola nicht aus unerfindlichen Gründen tot zusammenbrechen würde wie Ak-Buz.
    Das brachte ihn zu der Frage, was den Captain des Segelgleiters eigentlich getötet hatte, aber wer konnte das an diesem schrecklichen Ort schon sagen?
    Jabba zog mit einem furchterregenden Lachen an der Kette der Tänzerin. Oola wich zurück, außerstande, den Abscheu auf ihrem Gesicht zu unterdrücken - es war ziemlich offensichtlich, daß er keineswegs beabsichtigte, sie mit noch mehr Gemüsecrepes zu füttern -, und eine Zeitlang amüsierte sich der Hutt und ließ ihr immer wieder etwas Kette, wie einem Fisch an der Angel, bevor er die Falltür auslöste und sie in die Rancorgrube stürzen ließ. Sie stieß einen schrecklichen Schrei aus, und alle eilten zu dem im Boden eingelassenen Gitter, um die Show nicht zu versäumen. Porcellus wich tiefer in den Torbogen zurück und zitterte wie ein Schilfrohr im Wind. Die Gleichgültigkeit, die Willkür, mit der der Mord verübt worden war, versetz- te ihn in Angst... Der Hutt hatte sie mit der gleichen Gedankenlosigkeit getötet, mit der er die nächste Reiskröte runterschluckte.
    Und genauso würde er seinen Küchenchef töten, wenn das geringste Grollen einer Magenverstimmung ihm das Wort Fierfek ins Gedächtnis zurückrief, dachte Porcellus, dem vor Schock ganz übel war.
    Es war der Abend, an dem der Kopfgeldjäger den Wookiee brachte.
    Eigentlich handelte es sich um eine Aufräumaktion. Der Wookiee - über zwei Meter Zottelhaar und Gereiztheit - war der Partner eines corellianischen Schmugglers namens Han Solo, dessen lebloser, in Karbonit eingefrorener Körper seit Monaten Jabbas Wand verzierte. Einmal hatte Porcellus mit dem Gedanken gespielt, den Mann aufzutauen und ihm im Gegenzug dafür, daß er ihn bei seiner Flucht mitnahm, weitere Hilfe anzubieten, aber in letzter Minute hatte ihn der Mut verlassen. Es war unmöglich zu sagen, wie kooperativ er gewesen wäre, selbst wenn Porcellus ihn lange genug hätte verstecken können, damit er die Blindheit und die Schwäche der Hibernationskrankheit abschütteln konnte, und der Gedanke, was Jabba mit ihm anstellen würde, falls man ihn bei einem Fluchtversuch erwischte, hatte ihn in Schweiß ausbrechen lassen.
    Jabba hatte ein Kopfgeld in Höhe von fünfzigtausend Kredits auf den Wookiee ausgesetzt und war bereit, genau die Hälfte davon zu zahlen. Nach langwierigen Verhandlungen mit dem Kopfgeldjäger - einer rattenähnlichen, dürren Kreatur mit einer ledernen Atemmaske -, die die Drohung des Jägers beinhalteten, den Thermodetonator auszulösen, den er praktischerweise mit sich in der Tasche herumtrug, hatten sie sich auf fünfunddreißigtausend geeinigt. Zu diesem Zeitpunkt zog sich Porcellus in seine Küche zurück und sann darüber nach, daß er für derartige finanzielle Transaktionen nicht geeignet war, und er fragte sich, wie er sich wohl verhalten würde, wenn der Kopfgeldjäger in die Küche kommen und Windbeutel oder Chantillycreme verlangen sollte.
    Phlegmin, der Küchenjunge, lag mausetot in der Mitte des Vorraums.
    Schlagartig schien sich Dunkelheit über Porcellus' Blickfeld zu legen und es tunnelartig einzuschränken - eine Dunkelheit, die nach Rancor roch. Im nächsten Augenblick stieß ihn eine große Hand beiseite, und Ree-Yees, ein schmieriger Betrüger

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