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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Lady Valarian hatte ihn in einer Kiste nach Toola zurückschiffen lassen.
    J'Quille war kein Trottel, und er war auch nicht schwach. Das langsam wirkende Gift war Lady Valarians Idee gewesen. »Laß uns nicht zu offensichtlich sein, mein Süßer«, hatte sie gesäuselt.
    J'Quille starrte die Vibroklinge an. Eine wunderbare Arbeit, die beste Waffe, die Kredits kaufen konnten. Zog er voreilige Schlüsse? Aber sie wußte von dem Mönch...
    Aus Richtung des Hangars ertönte lautes Hämmern. J'Quille lauschte an der Tür, dann ging er zum Fenster. Im grauen Licht eilten Leute umher und bereiteten Jabbas ubrickkianischen Segelgleiter vor. Offensichtlich plante Jabba in naher Zukunft eine Fahrt zur Großen Grube von Carkoon, vermutlich um Han Solo und den Wookiee an den Sarlacc zu verfüttern.
    Stand J'Quille auch auf dem Speiseplan?
    Er zitterte, dann blickte er über den Sand auf den hellen Streifen am Horizont. Die eine von Tatooines zwei Sonnen stieg in den Himmel. Das Licht breitete sich langsam wie Wasser aus, das die funkelnden Sterne löschte. Er machte sich besser auf den Weg zum Dach, um den Informanten zu treffen. J'Quille zog die Vibroklinge und öffnete die Tür.
    Jemand schlurfte den Korridor entlang. J'Quille blieb in der Tür stehen und konzentrierte sich auf das trockene Rascheln von Stoff. Statt auf die Treppe zum Thronsaal zuzuhalten, wurde das stetige Schlurfen lauter.
    Ein Schatten materialisierte aus der Biegung des Korridors. Er passierte eine offene Tür. Ein bleiches, rundes Gesicht mit einer schiefen Nase spähte mißtrauisch in jeden Schatten.
    Es war der Mönch, der sich in der Nische vor der Küche herumgedrückt hatte.
    J'Quille schlich zurück ins Zimmer und wartete darauf, daß der Mönch vorbeiging. Das locker fallende Gewand des Mannes raschelte bei jedem Schritt. Licht aus der einen Spaltbreit geöffneten Tür beleuchtete die eine Hälfte seines Gesichts. Kopf und Gesicht waren völlig haarlos.
    In J'Quille stieg Wut hoch. Er kniff die Augen zusammen, und die Schatten im Gang gewannen an Tiefe. Sein Pulsschlag dröhnte in seinen Klauen, während sich seine Brust um das Herz zusammenzog.
    J'Quille betrat den Korridor. Der Mönch blieb stehen und drehte sich um, die Hände in den Falten seiner Robe verborgen, eine Robe, die großzügig genug geschnitten war, um einen Blaster oder eine Vibroklinge zu verbergen.
    »Da seid Ihr ja«, sagte der Mönch. Sein Blick streifte die Vibroklinge. »Laßt uns aufs Dach gehen, mein Freund, wo wir frei sprechen können.«
    Die Vibroklinge in J'Quilles Hand zitterte. Sein Griff verstärkte sich. »Was wollen Sie von mir?«
    Der Mönch sah sich nervös um. »Das hier ist kein guter Ort zum Reden. Man könnte zu leicht belauscht werden. Vertraut mir.«
    »Sie waren da, als der Küchenjunge ermordet wurde«, sagte J'Quille ungerührt. »Ich habe Sie gesehen.«
    »Ich konnte nichts tun«, sagte der Mönch. Die Hände unter der Robe bewegten sich.
    Bevor der Mönch die Hände hervorholen konnte, führte J'Quille einen aufwärts gerichteten Schlag mit der Vibroklinge. Sie fuhr durch die Robe und die Brust des Mannes. Der Mönch starrte J'Quille mit einem Ausdruck der Überraschung auf dem Gesicht an, dann stürzte er vorwärts zu Boden.
    Der Druck in J'Quilles Brust ließ nach. Endlich konnte er wieder frei atmen. Er holte tief Luft und füllte die Lungen mit dem reifen, schwindelerregenden Duft frisch vergossenen Blutes.
    Er schob die Vibroklinge in die Scheide, kniete nieder und drehte den Körper herum. Der Mönch röchelte. »Phlegmin. der. Erpresser«, keuchte er, erbebte und starb.
    Phlegmin? J'Quille runzelte die Stirn und beugte sich tiefer.
    Etwas funkelte im Dämmerlicht.
    Ein Ohrring. J'Quille drehte den Kopf des Mönchs, um den hellgrünen, in einem Goldring eingefaßten Edelstein besser se- hen zu können. Sein Blut gefror. »Sie werden erkennen, was er trägt«, hatte der Raumpflegerdroide gesagt.
    Der Ohrring gehörte Lady Valarian.
    J'Quille hatte ihr das Paar nach ihrer ersten gemeinsam verbrachten Nacht geschenkt. Sie hatte entzückt geknurrt und die Ohrringe sofort angelegt.
    J'Quille nahm dem Mönch das Schmuckstück ab.
    Er hatte für Lady Valarian gearbeitet. J'Quille nahm den Ohrring zwischen zwei Krallen. Was sollte er ihr sagen?
    Ein Grunzen hallte durch den Korridor. J'Quille packte die Robe des Mönchs und zerrte die Leiche auf das nächste Gästezimmer zu. Dabei glitten die Hände des Toten aus der Robe.
    Die rechte Hand umklammerte

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