Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
am Befehlen demonstriert, besonders bei hilflosen Untergebenen. Wenn sie eine dieser Untergebenen werden wollte, war es besser, sie gestattete ihm diese kleine Extraportion Selbstgefälligkeit.
    Also wartete sie auf seine Befehle, und nach ein paar weiteren Sekunden war er bereit, sie zu erteilen. »Steh auf«, sagte er in einem Tonfall, der genauso unduldsam wie der Rest von ihm war. »Komm her.«
    Sie gehorchte. Aus der Nähe war er noch abstoßender, sein irgendwie schmieriger Körpergeruch näherte sich dem Erstickungsniveau. Aber wie sie wußte, würde Jabba noch schlimmer sein. Vielleicht war das ein Teil des Tests.
    »Du tanzt sehr gut, Arica«, sagte er und musterte sie von unten bis oben. »Wirklich sehr gut. Erzähl mal, was kannst du sonst noch gut?«
    »Was auch immer mein Herr Jabba der Hutt von mir verlangt.«
    Er lächelte, und die kleinen Augen verschwanden beinahe hinter Speckwülsten. »Sehr gut«, sagte er. »Nicht, was ich verlangen würde, aber was Jabba als dein Herr verlangt. Eine kluge Antwort, aber vielleicht nicht klug genug. Sag mir, würde es dich überraschen, wenn ich dir sage, daß ich einst Jabba der Hutt war?«
    Sie blinzelte und zeigte ihm den Gesichtsausdruck, mit dem sie am besten Dummheit, Hilflosigkeit und Staunen ausdrückte. »Sie waren... ? Ich verstehe nicht.«
    »Ich war Jabba der Hutt«, wiederholte er selbstgefällig. »Natürlich nicht wirklich, aber eine Zeitlang haben das viele Leute auf Tatooine geglaubt. Weißt du, ich war derjenige, den Jabba immer aus dem Palast geschickt hat, um sich mit Leuten zu treffen. So hielt er seine Anonymität aufrecht. Ein guter Schmuggler behält immer ein paar Geheimnisse für sich.« Das selbstgefällige Lächeln verschwand. »Jetzt siehst du genau, mit wem du es zu tun hast.«
    »Ja, das sehe ich.« Und das war nicht gelogen. Er war der Entbehrliche, der Mann, den Jabba nach draußen geschickt hatte, um die Blasterschüsse abzufangen, die seine vielen Feinde in seine Richtung abzufeuern gedachten. Außerdem der Dumme, der von dem Pseudoglamour und der Pseudomacht der Rolle viel zu geblendet war, um zu erkennen, daß er wenig mehr als ein Köder für die Attentäter war.
    Doch trotz allem mußte er ein Mann sein, dem Jabba immerhin zugetraut hatte, seine Geschäfte zu Ende zu führen und die Scharade dabei nicht auffliegen zu lassen. Und der sich auf diese Weise vermutlich die mikroskopische Dankbarkeit verdient hatte, zu der der Hutt fähig war.
    Jemand, den man nicht hereinlegen sollte. Zumindest nicht offen.
    »Gut«, sagte der Dicke leise. »Du bist eingestellt. Du fängst in der Mitternachtsschicht an - man weiß nie, wann Jabba Lust auf Unterhaltung bekommt.« Er sah zur Tür und schnipste mit den Fingern. Einer der gamorreanischen Wächter löste sich von der Wand und schlurfte heran. »Der Wächter wird dir den Weg zeigen. Ich sehe dich später, Arica.«
    »Es wird mir eine Ehre sein«, sagte sie und verbeugte sich bescheiden, als sie sich rückwärts bewegte. Vor ihm kroch.
    Aber das war in Ordnung. Sollte sich der unbedeutende Mann an seiner unbedeutenden Macht über sie ergötzen. Als Vertrauter und Untergebener eines der mächtigsten Verbrecherlords des Imperiums war er trotzdem ein Nichts. Sie konnte ihn mit einem Wort vernichten, konnte Jabbas ganze Organisation aus einer Laune heraus zerstören, konnte mit einem einzigen Befehl diesen Hinterwäldlerplaneten zu einem glasierten Sandball verbrennen lassen. Und wenn nichts davon geschah, dann lag das bloß daran, daß sie wichtigere Dinge zu tun hatte.
    Denn sie war Mara Jade, die Hand des Imperators. Die hier die Ankunft Luke Skywalkers erwartete. Um ihn zu töten.
    Das Gesicht des Imperators schien vor Mara in der Luft zu schweben, seine gelben Augen funkelten vor Zufriedenheit. Also bist du drinnen, sagten seine Gedanken. Skywalker ist noch nicht eingetroffen?
    Noch nicht, dachte sie zurück. Aber Solo ist noch immer hier. Wenn Skywalker kommt, werde ich bereit sein.
    Die Augen funkelten wieder, und Mara fühlte, wie die Wärme seiner Anerkennung ihren Geist erfüllte.
    Ausgezeichnet, sagten seine Gedanken. Eine solche Drohung muß eliminiert werden.
    Mara gestattete sich ein kleines Lächeln. Das wird er, versicherte sie ihrem Master. Vielleicht erwischt Jabba ihn sogar zuerst.
    Abrupt zog sich die Wärme zurück und hinterließ eine eisige Kälte. Unterschätze diesen Gegner nicht, warnte der Imperator, und seine Gedanken waren düster. Denk an Bespin.
    Mara schnitt

Weitere Kostenlose Bücher