Palast der Dunklen Sonnen
welche Armee soll das erreichen?«
»Tessek glaubt, die Allianz hätte die Hand im Spiel. Er will, daß ich Jabba das mitteile, vermutlich um die Aufmerksamkeit von seinem eigenen Komplott abzulenken. Aber er hat Pech gehabt. Die Allianz schickt keine Verstärkung, aber die Gefahr, in der Jabba schwebt, ist größer als alles, was sich Tessek vorstellen könnte.«
»Nur der Junge und seine Freunde? Das kann nicht sein.«
»Doch, das kann es«, sagte ich stur. »Und ich werde es Jabba sagen.«
»Es wird ihm nicht gefallen«, warnte Barada. »Du weißt, wie er sein kann. Wenn er glaubt, du würdest ihn verraten, wird er auch dich in die Grube werfen.«
»Okay, okay«, sagte ich. »Ich könnte einfach gehen und mich retten. Aber ich schulde ihm was.«
»Genug, um dein Leben zu riskieren?«
»Warum nicht? Er hat einmal sein Leben für mich riskiert.«
»Tatsächlich?« fragte Barada interessiert. »Wie?«
Ich hatte das immer für mich behalten, aber es schien keinen Grund mehr zu geben, es jetzt nicht zu erzählen.
»Nun, er und ich waren damals Partner bei einem kleinen Waffenschmuggelgeschäft, gleich nachdem ich das Söldnerhandwerk an den Nagel gehängt hatte. Wir wollten ein Lager mit imperialen Waffen in unsere Gewalt bringen und sie an den Meistbietenden verkaufen. Es war auf einem Mond, der zu Glakka gehörte, ein unwirtlicher Eisbrocken.
Wir verluden gerade die Waffen, als eine Abteilung Imperialer kam. Einer von Jabbas Jungs hatte uns verpfiffen.
Der Rest unserer Bande ergriff die Flucht oder starb an Ort und Stelle. Aber er und ich setzten uns zur Wehr. Damals war er dünner, schnell und zäh und stark. Ich habe nie einen besseren Kämpfer gesehen, vielleicht mit Ausnahme von mir.
Also blieben wir dort stehen, kämpften Rücken an Rücken gegen sie alle. Sie kamen nahe genug, um sie zu riechen. Ich mußte ihm ein paar von ihnen sogar vom Rücken schießen. Am Ende waren wir die einzigen, die übriggeblieben waren, böse zusammengeschossen, aber am Leben. Es war das Wetter, das uns den Rest geben wollte.
Als die Nacht hereinbrach, sank die Temperatur unter den Gefrierpunkt. Ich war schlechter dran als er und nicht so gut isoliert, also hat er mich gerettet, indem er mich mit seinem Körper wärmte. Keine angenehme Nacht, aber immer noch besser, als sich in einen Eiszapfen zu verwandeln.
Bei Einbruch der Morgendämmerung war er fast selbst erfroren. Wir kamen nur deshalb von dem Felsbrocken runter, weil ein paar unserer Leute, die zuvor entkommen waren, uns gesucht hatten.«
»Ich werd' verrückt«, sagte Barada ehrfürchtig. »Ich habe mich immer gefragt, warum du hier herumhängst, wo du doch überall hättest hingehen können.«
»Jetzt weißt du es. Seit jenem Tag zahle ich meine Schuld zurück, spioniere Verschwörungen und Betrugsmanöver gegen den Hutt aus, decke seinen Schwanz. Ich habe mehr als nur ein paar arme Teufel zum Rancor oder zum Sarlacc geschickt. Aber diesmal nicht.«
»Ich finde noch immer, daß du unrecht hast«, sagte Barada. »Du hast deine Schulden beim Boß bezahlt, und zwar mehr als genug. Du schuldest ihm nichts mehr.«
»Da steckt noch mehr dahinter«, sagte ich. »Weißt du, ich habe entdeckt, daß ich mit all dem hier nichts mehr zu tun haben will. Die Berührung dieses Jedi hat etwas bewirkt. Sie hat etwas zum Leben erweckt, das ich schon seit langer Zeit für tot hielt.« Ich bemühte mich, es ihm zu erklären, aber dieser andere Grund war mir selbst noch nicht so ganz klar. »Mein Volk auf Vinsioth bestand aus Jägern und Bauern. Sie standen dem Land, der Natur, sehr nahe. Sie glaubten an die Macht, die in lebendigen Dingen steckt, und sie beteten sie an. Aber ich war zu klug dafür. Ich war zu gut für ihr einfaches Leben. Ich wollte mehr. Ich dachte, ich hätte dieses Leben hinter mir gelassen, als ich als Söldner durch die Galaxis streifte. Aber es ist in mir, Barada! Ich habe entdeckt, daß es ein Teil von mir ist, den ich nicht ignorieren kann. Und diese ›Macht‹ des Jedi, nun... dabei muß es sich auch um meine Macht handeln. Ich werde sie nicht zerstören, Barada. Ich kann es einfach nicht!«
Er hörte zu, dann schüttelte er den Kopf und seufzte. »Tut mir leid, mein Freund. Ich verstehe es nicht. Für mich ist das alles Hokuspokus.« Er stand auf. »Tu, was du tun mußt. Aber ich finde, du bist verrückt.« Er setzte sich in Bewegung.
»Wo willst du hin?« rief ich ihm nach.
»Zurück an die Arbeit, wohin sonst? In weniger als einer Stunde
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