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Palast der sinnlichen Traeume

Palast der sinnlichen Traeume

Titel: Palast der sinnlichen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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Khaled die Wahrheit“, erwiderte sie leise.
    Die Wahrheit, mehr nicht. Sie wollte ihm eine Botschaft übermitteln, dann konnte sie mit ruhigem Gewissen und leichtem Herzen wieder gehen. Aus diesem Grund war sie nach Biryal gekommen. Um Khaled zu sehen und die Sache ein für alle Mal zu beenden.
    Angespannt stand Khaled auf der Landebahn von Biryals einzigem Flughafen und beobachtete, wie die große Maschine zur Landung ansetzte.
    Sein Magen zog sich zusammen, ein pulsierender Schmerz beherrschte sein Knie. Dennoch setzte er eine entspannte Miene auf und lächelte.
    Wer würde in dem Flugzeug sitzen? Er hatte sich die Passagierliste nicht allzu genau angesehen. Einige Spieler von früher würden dabei sein, manche aus dem Begleitteam würde er kennen und natürlich den Trainer, Brian Abingdon.
    Seit er damals halb bewusstlos vom Platz getragen worden war, hatte er außer Eric keinen von ihnen mehr gesehen.
    Und was war mit Lucy? Gegen seinen Willen schmuggelte sich die Frage in seine Gedanken. Khaled presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen.
    Er würde jetzt nicht an Lucy denken. Seit vier Jahren hatte er keinen Gedanken mehr an sie verschwendet. Es war wirklich erstaunlich, wie viel Kraft es kostete, nicht an jemanden zu denken.
    Nicht an das Gefühl ihrer seidigen Haare, wenn er mit den Fingern hindurchfuhr, nicht an das Gefühl ihrer Wimpern an seinen Wangen, nicht an ihr kehliges Lachen, das ihn immer wieder überraschte und den Wunsch weckte, sie in die Arme zu ziehen.
    Zu spät wurde Khaled klar, dass er doch an sie dachte. Er verlor sich geradezu in sentimentalen Erinnerungen. Und das hatte überhaupt keinen Sinn. Er bezweifelte, dass Lucy sich an Bord des Flugzeugs befand. Und selbst wenn …
    Selbst wenn …
    Sein Herz tat einen Sprung, als ein Gefühl in ihm aufwallte, dass verdächtig nach Hoffnung aussah. Angewidert schüttelte Khaled den Kopf. Selbst wenn sie an Bord war, spielte es keine Rolle.
    Es durfte keine spielen.
    Vor vier Jahren hatte er für sie beide eine Entscheidung getroffen. Jetzt musste er damit leben. Für immer.
    Das Flugzeug setzte auf der Landebahn auf und rollte dann auf das Flughafengebäude zu.
    Khaled straffte sich. Vier Jahre lang hatte er auf diesen Augenblick hingearbeitet; er konnte sich jetzt nicht verstecken. Er wollte diese Konfrontation, trotz – oder gerade wegen? – seiner Schmerzen. Er war am Ziel. Der Tag der Abrechnung war gekommen.
    Gleißendes Sonnenlicht begrüßte Lucy, als sie aus der Maschine stieg. Gestartet waren sie bei trübem Januarwetter; auf den heißen trockenen Wind, der den Duft von Salz und Sand mit sich brachte, war sie nicht vorbereitet. In dem hellen Licht wirkte die Landschaft sehr hart und unversöhnlich.
    Während sie in ihrer Tasche nach der Sonnenbrille kramte, griff Eric nach ihrem Ellenbogen, um sie die letzten Stufen der Gangway nach unten zu geleiten.
    „Er ist hier“, murmelte er ihr ins Ohr. Noch während ihr Herz sich vor Aufregung zusammenzog, verspürte sie eine gewisse Gereiztheit in sich aufsteigen. Sie brauchte Eric nicht als Regisseur dieses Dramas. Sie wollte überhaupt kein Drama.
    Das hatte sie bereits hinter sich. Jetzt war es an der Zeit, Schluss mit dieser Theaterinszenierung zu machen und sich wie eine Erwachsene zu verhalten. Ruhig. Gefasst.
    Gleichgültig.
    Sie entzog sich Erics Griff und setzte die Sonnenbrille auf. Nun konnte sie die Landschaft deutlicher ausmachen. Ein paar Büsche jenseits der Landebahn, schroffe Berge in der Ferne.
    Und Khaled. Sie musterte sein Profil, und erst jetzt wurde ihr klar, dass sie die ganze Zeit nach ihm Ausschau gehalten hatte.
    Er unterhielt sich mit Brian, dem Trainer. Seine Bewegungen wirkten steif, abgehackt, fast schien es, als fühle er sich unbehaglich, obwohl er offen und freundlich lächelte. Dann klopfte er dem anderen Mann in einer freundschaftlichen Geste auf die Schulter.
    Mit einiger Anstrengung gelang es ihr, den Blick abzuwenden.
    Lucy hatte nicht vor, zu Khaled zu gehen. Für diese Begegnung war sie noch nicht bereit. Doch als besäßen sie einen eigenen Willen, trugen ihre Beine sie in seine Richtung. Ein paar Meter vor ihm blieb sie stehen. Und dann schaute er auf.
    Selbst auf die Entfernung nahm sein Blick sie gefangen und machte sie hilflos. Schwach. Sie war froh, dass sie ihre Sonnenbrille trug. Sonst hätte er ihre Augen gesehen und in ihnen … was? Kummer? Verlangen?
    Nein!
    Kämpferisch hob Lucy das Kinn, während Khaled sie weiterhin mit

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