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Palast der sinnlichen Traeume

Palast der sinnlichen Traeume

Titel: Palast der sinnlichen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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würde Khaled dann tun?
    Die ganze Zeit über steigerte sich das prickelnde Verlangen in ihrem Innern. Jedes Mal, wenn Khaled sie ansah, tat ihr Herz einen Sprung.
    Eine Woche nach ihrer Ankunft in Biryal streckte Khaled sich auf dem Liegestuhl neben ihr aus, während Sam vergnügt im Pool planschte.
    „Heute Abend wird es einen grandiosen Sonnenuntergang geben“, sagte er beiläufig – zu beiläufig, weshalb Lucy mit hochgezogener Augenbraue wartete, was als Nächstes kam. „Ich dachte, wir können ein Picknick im Drachenhain veranstalten.“
    „Drachenhain?“, wiederholte sie lächelnd. „Das klingt faszinierend. Sam gefällt es bestimmt.“
    „Allein.“ Khaleds Blick suchte den ihren und hielt ihn fest.
    „Was ist mit Sam?“
    „Ich habe eine Dienerin engagiert, die auf ihn aufpasst.“
    „Und hast es nicht für nötig befunden, mich vorher zu fragen?“, erkundigte sie sich scharf.
    Khaled streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingerspitzen über ihre Wange. Lucy zuckte zurück.
    „Weshalb so kratzbürstig, meine Schöne? Spielt das eine Rolle?“
    „Ich mag es nicht, wenn du Entscheidungen, die Sam betreffen, alleine fällst“, entgegnete sie steif.
    „Ich habe nur für einen Abend eine Babysitterin bestellt.“ Er zuckte die Schultern. „Willst du, dass ich jede Entscheidung mit dir abspreche, Lucy? Denn das werde ich nicht tun. Sam ist auch mein Sohn. Vergiss das nicht.“
    Lucy stemmte sich halb aus dem Liegestuhl hoch. „Drohst du mir?“
    Khaled stieß einen Fluch in der Landessprache aus, seine Augen verfinsterten sich gefährlich. „Nein, obwohl du Drohungen überall zu sehen scheinst. Ich sage dir nur, dass du mich nicht unter Druck setzen kannst. Ich werde nicht darum betteln, einen Platz in Sams Leben zu bekommen. Also versuch es gar nicht erst.“
    „Ich wollte nicht …“
    „Nein? Immer willst du diejenige sein, die alles unter Kontrolle hat und die Entscheidungen trifft.“
    „Natürlich will ich die Kontrolle haben“, fuhr Lucy ihn an. „Ich werde nicht passiv mit ansehen, wie du Sams Leben nach deinen Vorstellungen umkrempelst.“
    „Die sich nicht mit deinen decken?“ Khaled schüttelte den Kopf. „Siehst du nicht, wie leicht alles wäre, wenn wir heiraten würden?“
    „Wohl kaum“, erwiderte sie und überhörte, wie laut das Herz in ihrer Brust pochte. „Dann würdest du nur erwarten, dass auch ich deinen Befehlen gehorche.“
    Khaled lachte auf. „Ach ja? Und einen Schleier müsstest du auch tragen? Wer hat dir das verraten?“
    Lucy wurde rot. Natürlich hatte sie wieder voreilig irgendwelche Schlüsse gezogen, ohne alle Informationen zu besitzen. Doch tief in ihrem Innern glaubte sie, dass ihre Annahmen richtig waren. „Niemand. Manche Dinge weiß ich auch so.“
    „Weil Biryal ein arabisches Land ist? Die westliche Kultur hat hier längst Einzug erhalten, von der Zivilisation ganz zu schweigen.“
    Sie wandte den Kopf ab. „Es spielt keine Rolle.“
    „Doch“, widersprach er. Ein trauriger Unterton hatte sich in seine Stimme geschlichen. „Weil du zu viele Vorurteile mit dir herumträgst. Ich glaube, es ist an der Zeit, sie zu korrigieren. Selbst wenn es wehtut. Jemand muss dir die Wahrheit sagen. Ich werde heute Abend damit anfangen … wenn wir alleine sind.“
    Die Einladung war durch einen Befehl ersetzt worden. Lucy schürzte die Lippen. Sie würde nicht mit Khaled streiten, nicht um des Streits willen.
    Überraschenderweise protestierte Sam mit keinem Wort, als er erfuhr, dass er den Abend mit Hadiya verbringen sollte. Sie war eine junge freundliche Frau mit roten Wangen, an der Lucy absolut nichts auszusetzen fand – obwohl sie sehr genau hinschaute.
    Sie und Khaled verließen den Palast am späten Nachmittag, um rechtzeitig zum Sonnenuntergang den Drachenhain zu erreichen.
    „Was ist der Drachenhain?“, wollte sie wissen.
    „Eine von Biryals Kostbarkeiten.“ Khaled startete den offenen Jeep und lenkte ihn durch das Palasttor.
    Fasziniert lehnte Lucy sich zurück und ließ sich den Fahrtwind um die Nase wehen. Bis sie an ihrem Ziel ankamen, sprachen sie nicht mehr. Aber es war ein freundschaftliches Schweigen, keine lastende Stille.
    Sie würde, entschied sie, den Abend genießen. Heute Abend gab es nur ihn und sie. Einen Abend ohne Sorgen, ohne Kämpfe, ohne Angst.
    Von der Straße, die nach Lahji führte, bogen sie ab und fuhren durch ein Naturschutzgebiet. Die Bäume, die zwischen den Felsen wuchsen, sahen wirklich beeindruckend aus. Sie

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