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Palast der sinnlichen Traeume

Palast der sinnlichen Traeume

Titel: Palast der sinnlichen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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schloss die Augen, um die vielen Fragen zu vertreiben und die Antworten nicht suchen zu müssen. Das Risiko war zu groß. Sie konnte Khaled ihr Herz nicht mehr öffnen.
    Warum, um alles in der Welt, dachte sie dann noch darüber nach?
    Sehnsucht.
    Heirat.
    Das war absurd. Lächerlich. Gefährlich.
    Verführerisch.
    Und genau das war das Problem. Ganz gleich, wie sehr sie versuchte, ihr Herz zu beschützen, Khaled überwand alle Barrieren, die sie errichtet hatte, und stahl es.
    Als die Sonne endlich über die Bergspitzen stieg, fühlte Lucy sich erschöpfter als am Abend zuvor. Sam jedoch verhielt sich wie der typische Dreijährige und sprang munter im Zimmer herum.
    „Was machen wir heute? Wo ist Khaled? Wo sind die Spinnen?“
    „Ich weiß es nicht“, erwiderte sie müde. „Ich nehme an, wir sehen Khaled beim Frühstück. Dann kann er uns sagen, wie wir den Tag verbringen.“
    Eine Dienerin klopfte leise an die Tür und führte sie zu der Terrasse hinaus, die Lucy schon von ihrem ersten Besuch kannte. Ein Tisch war für drei Personen gedeckt.
    „Guten Morgen“, begrüßte Khaled sie lächelnd.
    Sam rannte ihm jubelnd entgegen. Er beugte sich zu dem Jungen hinunter und fuhr ihm liebevoll durch das Haar. „Ich freue mich auch, dich zu sehen, Sam. Hast du Hunger?“ Er führte sie zu dem Frühstückstisch, auf dem die unterschiedlichsten Speisen, angefangen bei englischen Würstchen bis zu dem für Biryal typischen Fladenbrot bereitstanden. „Ich dachte, wir erholen uns heute von der langen Reise, gehen schwimmen und in den Gärten spazieren.“
    „Schwimmen!“, rief Sam.
    Rasch legte Lucy ihm eine Hand auf die Schulter. „Er ist ein bisschen aufgekratzt“, murmelte sie entschuldigend. Ihr Herz tat einen kleinen Sprung, als Khaled das Lächeln erwiderte.
    „Und was ist mit dir, Lucy?“, fragte er. „Hast du gut geschlafen?“
    „Es geht“, antwortete sie ausweichend und nahm dankbar die Kaffeetasse entgegen, die Khaled ihr reichte. Er hatte ihn perfekt für sie zubereitet, sogar den Zucker hatte er nicht vergessen. „Und du?“
    „Auch so“, sagte er.
    Instinktiv wusste sie, dass sie ihm nichts hatte vormachen können. Und insgeheim gefiel ihr der Gedanke, dass er auch nicht gut geschlafen hatte. Ob sie ihn wach gehalten hatte?
    Nach dem Frühstück kehrten sie in den Palast zurück, um die Schwimmsachen zu holen. Lucy schlüpfte in ihren schlichtesten Badeanzug und schlang einen Sarong um ihre Hüften. Gleich darauf klopfte Khaled an die Tür und führte sie zu einem versteckten Pool, der mitten in den Berg geschlagen war, sodass er wie eine natürliche Lagune wirkte.
    Mit Schwimmflügeln ausgerüstet fühlte Sam sich wie im Himmel. Er sprang ins Wasser und wandte sich dann zu Khaled um. „Komm rein!“
    „Okay.“ Khaled zog sein T-Shirt über den Kopf, und Lucy stockte der Atem.
    Sie hatte vergessen, wie fantastisch er aussah.
    Nein, nicht wirklich – sie hatte es immer wieder versucht, aber es war ihr nie gelungen. Ein Blick auf die muskulöse Brust reichte, um all die Erinnerungen wieder lebendig werden zu lassen. Wie weich sich seine Haut angefühlt hatte, wie warm, wie die feinen Härchen an ihren Lippen gekitzelt hatten.
    Sie schaute den beiden beim Planschen zu und ließ sich, glücklich über den Moment der Ruhe, in einen der Liegestühle gleiten. Der Anblick des vor Freude quietschenden Sam und eines umsichtig mit seinem Sohn spielenden Khaled rührte ihr Herz. Ja, mittlerweile bedauerte sie die verlorenen Jahre, in denen sie Khaled und Sam einander vorenthalten hatte.
    Immer wieder hatte sie sich davon überzeugt, dass Sam keinen Vater, sie Khaled nicht brauchte.
    Jetzt fragte sie sich, ob sie ihn nicht beide brauchten. Der Gedanke erschreckte sie.
    Sein Vorschlag kam ihr wieder in den Sinn. Du könntest mich heiraten.
    Eine Ehe würde nie funktionieren.
    Warum nicht?, wisperte eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Weil, zwang sie sich, die Frage mit kühler Logik zu beantworten, ich mein Leben nicht in Biryal verbringen will. Weil ich Khaled nicht liebe, und er mich nicht.
    Du hast Angst.
    Fast glaubte sie, Khaled die Worte sagen zu hören, obwohl sie aus den Tiefen ihrer eigenen Seele stammten. Sie fürchtete sich so sehr davor, wieder verletzt zu werden, sich noch einmal in Khaled zu verlieben und auch diesmal verlassen zu werden.
    „Mummy, komm ins Wasser und spiel mit uns!“
    Lächelnd erhob Lucy sich aus dem Liegestuhl. „Okay!“
    Sie spürte, dass Khaled ihr zusah, während

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