Palast der Stürme
wurden.«
»Hast du denn mein Telegramm nicht erhalten?«
Roxane wich zurück und legte den Kopf zur Seite.
»Nein. Wann?«
Er führte sie zum Bett und drückte sie sanft darauf. Dann ließ er sich neben ihr nieder, sodass sie sich im Mondlicht gegenübersaßen. Sein rechtes Knie berührte ihr linkes.
»Roxane«, begann er. »Es überrascht mich, dass Unity dir nichts darüber geschrieben hat, aber ich kann mir den Grund vorstellen. Es wurde aus Rücksicht auf Olivia nicht veröffentlicht, und Unity hat vielleicht nie davon gehört. Die Verlobung wurde nach einigem Hin und Her beim Rechtsanwalt gelöst. Olivia erhielt eine Abfindung, die in etwa einem Jahresgehalt von mir entspricht, aber das missgönne ich ihr nicht. Als sie verstanden hatte, worum es ging, war sie sofort mit allem einverstanden. Natürlich hat Rose dir das nicht mitteilen wollen. Dann hätte es ihr ja keinen Spaß mehr gemacht. Sobald alles erledigt war, habe ich dir ein Telegramm geschickt und um deine Erlaubnis gebeten, dich hier zu einem Gespräch aufsuchen zu dürfen. Als ich keine Antwort von dir bekam und später dann hörte, dass … dass du einen anderen Mann gefunden hättest …«
»Einen anderen Mann? Wen, um alles in der Welt?«, fragte Roxane entgeistert.
Collier lachte verlegen über sein törichtes Verhalten.
»Was spielt das jetzt noch für eine Rolle? Ich wusste, dass ich dich verletzt hatte, und ich konnte dir keinen Vorwurf machen, dass du dich von mir abgewandt hattest. Trotzdem wollte ich für dein Wohlergehen sorgen, solange ich das konnte.«
»Dann … dann bist du nicht verheiratet?«
Er lachte wieder, dieses Mal vor Freude und Erleichterung, und nahm Roxanes Gesicht in seine Hände.
»Nein, mein Liebling, ich bin nicht verheiratet. Das wollte ich dir damit sagen. Und ich liebe dich, Roxane.« Er zog sie rasch auf seinen Schoß. Ihr Nachthemd rutschte bis über ihre Knie nach oben. Er schob seine Hände unter ihre Kniekehlen und zog Roxane an seine Brust, während er seine Lippen auf ihr Haar presste.
»Heirate mich, Roxane. Wenn du mich noch liebst, dann heirate mich. Ich flehe dich an.«
Roxane vergrub ihren Kopf unter seinem Kinn und zupfte an den losen Fäden seines Hemds. Im Schein des Mondlichts streichelte er zärtlich ihren Rücken und ihr Haar und fuhr mit seinen Fingerspitzen langsam über ihre Kniekehlen, wo ihre Haut sehr weich und offensichtlich besonders empfindsam war. Sie wand sich in seinen Armen und stieß ein leises Stöhnen aus, das er noch nie zuvor von ihr gehört hatte.
»Wann? Wann wäre das?«, flüsterte sie kaum hörbar.
Der warme Duft ihrer Haut war so berauschend, dass es ihm den Atem verschlug. Er ließ seine Finger über ihre Waden gleiten und umfasste mit einer Hand ihr Fußgelenk. Mit der anderen Hand strich er ihr das Haar hinter die Ohren. Dann küsste er sie auf den Mund, auf das Kinn und dann auf den Hals, wo er ihren Puls heftig pochen fühlte. Sie drehte den Kopf, und er presste seine Lippen auf ihre Kehle. Wieder stieß sie ein leichtes Seufzen aus, und er schloss die Augen.
»Ist morgen früh genug, mein Liebling?«
Sie schmiegte sich in seine Arme.
»Ich … ich glaube nicht«, erwiderte sie.
Er umfasste sanft ihre Taille und drehte sie nach einem kurzen Kampf mit ihrem Nachthemd langsam so herum, dass sie auf ihren Knien landete und ihm ihr Gesicht zuwandte. Vorsichtig ließ er seine Daumen über ihren Bauch und ihren Brustkorb kreisen. Sie atmete mehrere Male tief ein. Unter dem hauchdünnen Stoff ihres Nachthemds hoben sich ihre Brüste, bis ihre steifen Brustspitzen im Mondlicht sichtbar wurden.
»Roxane, mein Liebling«, flüsterte er heiser. »Wenn ich ein besserer Mann wäre, würde ich jetzt gehen.«
Ihre Augen waren verschleiert und beinahe so dunkel wie seine eigenen. Sie warf ihm einen raschen Blick zu, bevor sie die Lider senkte und ihren Kopf zur Seite legte. Ein Lächeln, das ihn an eine Katze erinnerte, spielte um ihre Lippen. Er musste mit einem Mal an die Nacht denken, in der er sie im Garten vor dem Bungalow der Stantons beobachtet hatte – an die Art und Weise, wie sie sich bewegt hatte, wie sie leise geweint und das kalte Glas auf ihr Gesicht gepresst hatte. All das war so erstaunlich sinnlich gewesen, dass ihm damals bereits der Atem gestockt hatte. Er liebte sie über alle Maßen, und sein Verlangen nach ihr war kaum mehr zu zügeln.
»Du brauchst nur Nein zu sagen, Roxane …«
Sie zeichnete mit ihren Fingern, die warm auf seinem Arm
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