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Palazzo der Liebe

Palazzo der Liebe

Titel: Palazzo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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unmissverständliches Glitzern in seinen grauen Augen ließ sie abrupt abbrechen. Einen Moment herrschte eine seltsam angespannte Stille.
    Dann wandte sich die Marchesa mit ernstem Gesicht an Sophia und sprach sie auf Englisch an. „Signorina Jordan, ich möchte diese Miniatur unbedingt erwerben. Und ich bin bereit, so ziemlich jeden Preis zu zahlen.“
    „Es tut mir wirklich leid, aber wie ich schon sagte – sie ist nicht zu verkaufen.“
    Die dunkelhaarige Frau biss sich auf die Lippe und rang sichtbar um Beherrschung. „Ich weiß, ich hätte Sie nicht derart angehen dürfen …“
    „Das hat nichts damit zu tun“, versicherte Sophia ihr hastig. „Die Bilder meines Vaters sind für mich sehr kostbar, und ich habe nicht die Absicht, mich auch nur von einem einzigen zu trennen.“
    „Vielleicht schauen Sie sich einmal die Miniaturen anderer Künstler an, die zum Verkauf stehen. Zwei von ihnen ähneln sogar äußerst verblüffend der venezianischen Dame“, schlug David vor.
    „Danke, aber nein.“
    „Gibt es dann noch etwas, das ich für sie tun kann?“
    Die Marchesa schüttelte stumm den Kopf, und Stephen warf Sophia einen schnellen Blick zu, während er wie nebenbei erklärte, dass sie noch heute nach Venedig zurückfliegen würden.
    Hieß das womöglich, dass er dort lebte?
    „In spätestens einer Stunde müssen wir in Richtung Flughafen aufbrechen“, drang seine Stimme in ihre Gedanken ein. „Trotzdem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie noch etwas Zeit für mich erübrigen könnten.“
    „Zu Ihren Diensten“, murmelte David höflich, während Sophia sich vom Sofa erhob.
    „Ich gehe zurück an meinen Schreibtisch“, verkündete sie.
    „Bitte, gehen Sie noch nicht, Miss Jordan“, bat Stephen Haviland. „Denn worüber ich mit Ihrem Arbeitgeber sprechen möchte, betrifft in erster Linie Sie.“
    „Mich?“ Verblüfft setzte sie sich wieder auf das Sofa.
    Stephen stellte sein Sherryglas ab und ließ Sophia keine Sekunde aus den Augen, während er weitersprach. „Ich werde versuchen, Sie so kurz und präzise wie möglich ins Bild zu setzen“, erklärte er sachlich. „Als meine Tante zu Beginn dieses Jahres verstarb, hinterließ sie mir das Fortuna - Familienanwesen in Venedig …“
    Er machte eine Pause, als erwarte er eine Reaktion von ihrer Seite, doch da Sophia keine Miene verzog, sprach er weiter.
    „Der Palazzo della Fortuna ist ein wundervolles Bauwerk, durch die sukzessive Abnahme des Familienvermögens während der letzten Jahrhunderte inzwischen allerdings leider ziemlich verwahrlost. Als meine Tante befürchtete, dass einer der Flügel nur noch durch grundlegende Renovierungsmaßnahmen gerettet werden könnte, bat sie mich um finanzielle Unterstützung, die ich ihr bereitwillig gewährte. Doch sobald die Bauarbeiten anfingen, stellte sich heraus, dass die Kosten viel höher sein würden als veranschlagt.“
    „Ist das nicht immer der Fall?“, murmelte David.
    „Leider“, bestätigte Stephen Haviland mit einem schwachen Lächeln. „Glücklicherweise bedeutete das kein Problem für mich, sodass die Renovierung beendet werden konnte. Aber, sei es nun, um etwas mehr Kapital für das tägliche Leben zur Verfügung zu haben oder um weitere Schönheitsreparaturen finanzieren zu können, ohne mich erneut um Hilfe bitten zu müssen, meine Tante beschloss, einige alte Bilder zu veräußern, die seit Generationen zum Familienerbe gehörten.“
    Er schaute kurz in die Runde, bevor er fortfuhr.
    „Museen und Kunstgalerien auf der ganzen Welt, genau wie potente Privatsammler bezeugten ihr Interesse, und so engagierte sie einen Kunstsachverständigen aus Mailand, um die Bilder auf ihren Zustand und möglichen Verkaufswert untersuchen und schätzen zu lassen. Und um eventuell notwendige Reinigungen und Restaurierungen vorzunehmen.“
    Sophia lauschte völlig gefesselt seiner Erzählung.
    „Danach plante sie eine Reihe von kleinen Ausstellungen für mögliche Interessenten, aber bevor es dazu kommen konnte, erkrankte meine Tante ernsthaft und starb für uns alle überraschend innerhalb kürzester Zeit. Es war ihr erklärter Wille, dass ich ihre Pläne umsetze, sobald ich das Erbe antrete, und so soll die erste Ausstellung in sechs Wochen stattfinden.“
    Das klingt ja alles sehr interessant, dachte Sophia, aber was hat das mit mir zu tun?
    „Der Experte, den meine Tante beauftragt hat, sollte am kommenden Montag mit seiner Arbeit anfangen, doch heute Morgen erreichte mich die Nachricht, dass

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