Palazzo der Liebe
bekommt, ihre hausfraulichen Talente unter Beweis zu stellen.“ Er hob die Schultern. „Ich glaube, ich bin eine ziemliche Enttäuschung für sie.“
Sophia lächelte.
Der sanfte Kerzenschein ließ ihre zarte Haut von innen heraus glühen, und Stephen hielt den Atem an. „Wenn du lächelst, bist du so schön, dass es fast wehtut“, sagte er rau. „Dein Gesicht verklärt sich und …“
Er brach ab, als Rosa eintrat.
„Ah, Rosa! Die Signorina hat gerade Ihr Blumenarrangement bewundert.“
Die Haushälterin lächelte glücklich. „Die Signora hat sich auch immer über Blumen auf dem Tisch gefreut. Und diese Basilikumsuppe gehörte zu ihren Lieblingsgerichten.“
Sophia probierte bereitwillig einen Löffel und musste sich nicht verstellen, um die Suppe zu loben.
„Ich werde Angelo ausrichten, dass sie Ihnen schmeckt“, strahlte die stolze Mutter.
Neben der köstlichen Zuppa di Basilico bestand das Dinner aus Finocchio alla Toscana, Spinat und Ricotta - Gnocchi , Pollo alla Valdostana und einer frischen Datteltarte mit Mascarpone, alles äußerst wohlschmeckend.
Von außen besehen widmeten Sophia und Stephen sich mit allen Sinnen diesen Delikatessen – aber nur von außen gesehen!
Unter der Oberfläche baute sich eine unglaubliche erotische Spannung auf. Sophia konnte an nichts anderes als an die kommende Nacht denken. Und obwohl ihr Tischnachbar auf einen Außenstehenden völlig entspannt gewirkt hätte, bemerkte sie an dem Lodern in seinen grauen Augen, wie es in Wirklichkeit in ihm aussah.
Als Rosa ihnen auch noch ein Tablett mit verschiedenen Käsesorten brachte, dankte Stephen ihr und bat sie, seine Komplimente an Angelo weiterzugeben.
Rosa nickte lächelnd und fragte, ob sie ihnen den Caffè im Wohnzimmer servieren solle.
„Ja, bitte“, erwiderte Stephen nach einem schnellen Blickwechsel mit Sophia.
Kaum kamen die beiden dort an, da trug Rosa auch bereits das Kaffeegeschirr und eine Warmhaltekanne auf einem silbernen Tablett herein und stellte es auf dem niedrigen Tisch vor dem Sofa ab.
„Danke, Rosa, wir bedienen uns selbst.“
„Wünschen Sie sonst noch etwas, Signor Stefano?“
„Nein, vielen Dank, das wäre alles. Buona notte, Rosa.“
„ Buona notte.“
Begierig, endlich zum romantischen Teil des Abends zu kommen, hätte Sophia gern auf den Kaffee verzichtet, was Stephen nicht verborgen blieb.
„Ich denke, wir gehen es lieber gemächlich an und trinken den Kaffee, damit wir nicht auffliegen“, flüsterte er ihr verschwörerisch ins Ohr, bevor er zwei Tassen einschenkte. „Möchtest du vielleicht einen Grappa oder Brandy dazu?“
Sophia schüttelte den Kopf.
Nachdem Stefano sich selbst einen Brandy eingeschenkt hatte, setzte er sich zu ihr aufs Sofa. Und zwar so dicht, dass sein Bein ihr Knie berührte. Sophia schluckte trocken und versuchte, sich abzulenken, egal womit. Als sie fast panisch um sich schaute, fiel ihr Blick auf ein kleines Foto in einem massiven Silberrahmen, das auf einem der Bücherregale stand. Es zeigte eine jüngere Rosa, die selbstbewusst neben einem Paar stand, das in zwei Korbsesseln saß – eine zierliche Lady mit silbernem Haar neben einem attraktiven blonden Mann, der in die Kamera lächelte.
Obwohl ihr das Gesicht der Frau bekannt vorkam, konnte Sophia es nicht auf Anhieb unterbringen, aber in dem Mann erkannte sie eindeutig eine jüngere Kopie von Stephen.
„Wie alt warst du auf diesem Foto?“
Er folgte ihrem Blick. „Ich glaube achtzehn. Wir saßen draußen im Garten, und Rosa hat uns gerade Tee serviert. Wie du siehst, ist es keine besonders professionelle Aufnahme, aber Fran hat sie geliebt. Nach all den gemeinsamen Jahren standen Rosa und sie sich sehr nahe. Seit ihrem Tod vermisst Rosa die Anwesenheit einer anderen Frau im Palazzo schmerzlich …“
Unter halb gesenkten Lidern warf er ihr einen Seitenblick zu.
„Seit ich mich entschlossen habe, meinen Lebensmittelpunkt nach Venedig zu verlegen, da ich die Haviland Hol ding größtenteils auch von hier aus führen kann, hofft sie darauf, dass ich in absehbarer Zeit heirate.“
Die Marchesa vor Augen, fragte Sophia: „Und, beabsichtigst du, ihr diesen Gefallen zu tun?“ Eine Sekunde später hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen. „Ich … eigentlich wollte ich nur wissen, ob du jemals daran gedacht hast“, korrigierte sie ihre Frage schnell.
„Oh, in Versuchung war ich schon, allerdings liegt das Ewigkeiten zurück. Zwei Mal sogar, das erste Mal mit Anfang
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